Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798.Legatars nicht schlechterdings verlohren, weil ein solches Legat S. 22. Z. 2. v. u. im Text nach dem Worte würksam, lies: S. 23. Z. 3. v. u. in den Noten, nach 670. lies: Dahingegen ist, 29) Man sehe G. L. boehmeri Observatio ad sententiam mode- stini in L. 10. D. de cap. minut. Goetting. 1778. 30) donellus in Commentar. iur. civ. Lib. XXIV. Cap. 2. Nic. Christph. L. B. de lynker praeseript. publ. ad textus quosdam iuris select. (Viennae 1723. 8.) Praescript. XXI. p. 166. A 5
Legatars nicht ſchlechterdings verlohren, weil ein ſolches Legat S. 22. Z. 2. v. u. im Text nach dem Worte wuͤrkſam, lies: S. 23. Z. 3. v. u. in den Noten, nach 670. lies: Dahingegen iſt, 29) Man ſehe G. L. boehmeri Obſervatio ad ſententiam mode- stini in L. 10. D. de cap. minut. Goetting. 1778. 30) donellus in Commentar. iur. civ. Lib. XXIV. Cap. 2. Nic. Chriſtph. L. B. de lynker praeſeript. publ. ad textus quosdam iuris ſelect. (Viennae 1723. 8.) Praeſcript. XXI. p. 166. A 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="9"/> Legatars nicht ſchlechterdings verlohren, weil ein ſolches Legat<lb/> die beſondere Eigenſchaft hat, daß das Recht des Legatars nicht<lb/> gleich nach geſchehener Erbſchaftsantretung <hi rendition="#aq">ipſo iure</hi> ſeinen An-<lb/> fang nimmt; ſondern erſt <hi rendition="#aq">per factum habitationis</hi> erworben wird,<lb/> mithin von der Zeit anfaͤngt, da der Legatar die ihm vermachte<lb/> Wohnung wirklich bezieht. Das Recht des Legatars werde da-<lb/> her nicht ein fuͤr allemal erworben, ſondern es nehme ſo oft<lb/> von neuem wieder ſeinen Anfang, als der Legatar wieder zu<lb/> wohnen anfaͤngt <note place="foot" n="29)">Man ſehe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">G. L.</hi><hi rendition="#k">boehmeri</hi> Obſervatio ad ſententiam <hi rendition="#k">mode-<lb/> stini</hi> in L. 10. D. de cap. minut. Goetting.</hi> 1778.</note>. Eben ſo laͤßt ſich auch <hi rendition="#g">Paulus</hi> erklaͤren.<lb/> Denn betrachten wir die oben angefuͤhrten Worte in ihrem gan-<lb/> zen Zuſammenhange, ſo iſt der Sinn derſelben ohne Zweifel<lb/> der: Stipulationen wirken <hi rendition="#aq">ipſo iure</hi> und vermoͤge der Verord-<lb/> nung der Civilgeſetze. Wird daher eine durch bloſen Vertrag<lb/> erlaſſene Schuld mittelſt einer Stipulation wieder hergeſtellt, ſo<lb/> iſt es, als ob ſie dem Schuldner nie erlaſſen worden waͤre;<lb/> allein dieſe Wirkung haben bloſe Vertraͤge nicht, dieſe ſind nur<lb/> dann von Wirkung, wenn man die deshalb vom Praͤtor ertheilte<lb/> Exception oder Replik in den Gerichten vorſchuͤtzt, und alſo ein<lb/> Factum unternimmt <note place="foot" n="30)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">donellus</hi> in Commentar. iur. civ. Lib. XXIV. Cap. 2. <hi rendition="#i">Nic.<lb/> Chriſtph</hi>. L. B. de <hi rendition="#k">lynker</hi> praeſeript. publ. ad textus quosdam<lb/> iuris ſelect. (Viennae 1723. 8.) Praeſcript. XXI. p.</hi> 166.</note>. Weiter kann ich mich vorjetzt auf die<lb/> Erklaͤrung dieſer Stellen nicht einlaſſen, ſondern werde bey den<lb/> Hauptmaterien des buͤrgerlichen Rechts, worauf ſich jene Stel-<lb/> len beziehen, ausfuͤhrlicher davon handeln, auch ſodann die Er-<lb/> klaͤrungen anderer Rechtsgelehrten naͤher pruͤfen.</p><lb/> <p>S. 22. Z. 2. v. u. im Text nach dem Worte wuͤrkſam, lies:<lb/> und klagbar.</p><lb/> <p>S. 23. Z. 3. v. u. in den Noten, nach 670. lies: Dahingegen<lb/> wird aber auch das Wort <hi rendition="#aq">obligatio</hi> in unſeren Geſetzen zuweilen<lb/> in einer ſo ausgedehnten Bedeutung genommen, daß das ganze<lb/> Verhaͤltniß zwiſchen dem <hi rendition="#aq">debitor</hi> und <hi rendition="#aq">creditor</hi> darunter begriffen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">iſt,</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0017]
Legatars nicht ſchlechterdings verlohren, weil ein ſolches Legat
die beſondere Eigenſchaft hat, daß das Recht des Legatars nicht
gleich nach geſchehener Erbſchaftsantretung ipſo iure ſeinen An-
fang nimmt; ſondern erſt per factum habitationis erworben wird,
mithin von der Zeit anfaͤngt, da der Legatar die ihm vermachte
Wohnung wirklich bezieht. Das Recht des Legatars werde da-
her nicht ein fuͤr allemal erworben, ſondern es nehme ſo oft
von neuem wieder ſeinen Anfang, als der Legatar wieder zu
wohnen anfaͤngt 29). Eben ſo laͤßt ſich auch Paulus erklaͤren.
Denn betrachten wir die oben angefuͤhrten Worte in ihrem gan-
zen Zuſammenhange, ſo iſt der Sinn derſelben ohne Zweifel
der: Stipulationen wirken ipſo iure und vermoͤge der Verord-
nung der Civilgeſetze. Wird daher eine durch bloſen Vertrag
erlaſſene Schuld mittelſt einer Stipulation wieder hergeſtellt, ſo
iſt es, als ob ſie dem Schuldner nie erlaſſen worden waͤre;
allein dieſe Wirkung haben bloſe Vertraͤge nicht, dieſe ſind nur
dann von Wirkung, wenn man die deshalb vom Praͤtor ertheilte
Exception oder Replik in den Gerichten vorſchuͤtzt, und alſo ein
Factum unternimmt 30). Weiter kann ich mich vorjetzt auf die
Erklaͤrung dieſer Stellen nicht einlaſſen, ſondern werde bey den
Hauptmaterien des buͤrgerlichen Rechts, worauf ſich jene Stel-
len beziehen, ausfuͤhrlicher davon handeln, auch ſodann die Er-
klaͤrungen anderer Rechtsgelehrten naͤher pruͤfen.
S. 22. Z. 2. v. u. im Text nach dem Worte wuͤrkſam, lies:
und klagbar.
S. 23. Z. 3. v. u. in den Noten, nach 670. lies: Dahingegen
wird aber auch das Wort obligatio in unſeren Geſetzen zuweilen
in einer ſo ausgedehnten Bedeutung genommen, daß das ganze
Verhaͤltniß zwiſchen dem debitor und creditor darunter begriffen
iſt,
29) Man ſehe G. L. boehmeri Obſervatio ad ſententiam mode-
stini in L. 10. D. de cap. minut. Goetting. 1778.
30) donellus in Commentar. iur. civ. Lib. XXIV. Cap. 2. Nic.
Chriſtph. L. B. de lynker praeſeript. publ. ad textus quosdam
iuris ſelect. (Viennae 1723. 8.) Praeſcript. XXI. p. 166.
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