tius. Diesen fügte er auch noch seine eigene Bemer- kungen hier und da bey, welche jedoch meist abge- schmackt und, wie Hennr. Brenkmann48) richtig von denselben geurtheilt, einer so schönen Ausgabe ganz unwürdig sind. Uebrigens ist diese Leeuwensche Aus- gabe zwar richtiger als die übrigen Gothofredischen, hat aber doch auch manche grobe Druckfehler 49).
Soviel hiernächst die Commentare über die Pandecten des Instinians anbetrift, so haben wir aus- ser den Brunnemann (Commentar. ad Pandectas Frfti 1674. Fol. und Colon. 1752. F.) welcher aber eben nicht viel bedeutet, fast keinen, der vollständig ist, und über alle 50. Bücher der Pandecten sich erstreckt; wenn man nicht etwa den mornacius in Observat. ad XXIV. libros priores, und desselben Synopsin ad XXVI. libros posteriores hierher rechnen will. Die übrigen vor- handenen Commentare gehen immer nur über etliche Bü- cher, wir wollen folgende als die vorzüglichsten anfüh- ren. 1) Anton.fabriRationalia in Pande- ctas Tomi V. Lugduni 1663. F. erstreckt sich nur auf die erstern neunzehn Bücher, gehet jedoch auf alle einzelne Gesetze, und führt bey Erklärung eines jeden rationes dubitandi et decidendi an. Ein Fehler ist es jedoch, daß Faber überall den Text verdächtig ma- chen und überall Gloßeme und Tribonianismen finden will. 2) Ger.noodtiiCommentar. ad Dige- sta, gehet nicht nach der Ordnung der Gesetze, und erstreckt sich nur über die erstern 27. Bücher der Pan-
decten.
48)Hist. Pandect. Lib. III. c. 5. p. 298.
49) S. Jo. Conr. Rücker über einige Ausgaben des Corporis iuris civ. in des H. Prof. Sieben- kees neuen jurist. Magazin 1. Band Anspach 1784. N. VI. S. 194 - 201.
Glücks Erläut. d. Pand. 1. Th. X
de Origine Iuris.
tius. Dieſen fuͤgte er auch noch ſeine eigene Bemer- kungen hier und da bey, welche jedoch meiſt abge- ſchmackt und, wie Hennr. Brenkmann48) richtig von denſelben geurtheilt, einer ſo ſchoͤnen Ausgabe ganz unwuͤrdig ſind. Uebrigens iſt dieſe Leeuwenſche Aus- gabe zwar richtiger als die uͤbrigen Gothofrediſchen, hat aber doch auch manche grobe Druckfehler 49).
Soviel hiernaͤchſt die Commentare uͤber die Pandecten des Inſtinians anbetrift, ſo haben wir auſ- ſer den Brunnemann (Commentar. ad Pandectas Frfti 1674. Fol. und Colon. 1752. F.) welcher aber eben nicht viel bedeutet, faſt keinen, der vollſtaͤndig iſt, und uͤber alle 50. Buͤcher der Pandecten ſich erſtreckt; wenn man nicht etwa den mornacius in Obſervat. ad XXIV. libros priores, und deſſelben Synopſin ad XXVI. libros poſteriores hierher rechnen will. Die uͤbrigen vor- handenen Commentare gehen immer nur uͤber etliche Buͤ- cher, wir wollen folgende als die vorzuͤglichſten anfuͤh- ren. 1) Anton.fabriRationalia in Pande- ctas Tomi V. Lugduni 1663. F. erſtreckt ſich nur auf die erſtern neunzehn Buͤcher, gehet jedoch auf alle einzelne Geſetze, und fuͤhrt bey Erklaͤrung eines jeden rationes dubitandi et decidendi an. Ein Fehler iſt es jedoch, daß Faber uͤberall den Text verdaͤchtig ma- chen und uͤberall Gloßeme und Tribonianismen finden will. 2) Ger.noodtiiCommentar. ad Dige- ſta, gehet nicht nach der Ordnung der Geſetze, und erſtreckt ſich nur uͤber die erſtern 27. Buͤcher der Pan-
decten.
48)Hiſt. Pandect. Lib. III. c. 5. p. 298.
49) S. Jo. Conr. Ruͤcker uͤber einige Ausgaben des Corporis iuris civ. in des H. Prof. Sieben- kees neuen juriſt. Magazin 1. Band Anſpach 1784. N. VI. S. 194 ‒ 201.
Gluͤcks Erlaͤut. d. Pand. 1. Th. X
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de Origine Iuris.
tius. Dieſen fuͤgte er auch noch ſeine eigene Bemer-
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ſchmackt und, wie Hennr. Brenkmann 48) richtig
von denſelben geurtheilt, einer ſo ſchoͤnen Ausgabe ganz
unwuͤrdig ſind. Uebrigens iſt dieſe Leeuwenſche Aus-
gabe zwar richtiger als die uͤbrigen Gothofrediſchen, hat
aber doch auch manche grobe Druckfehler 49).
Soviel hiernaͤchſt die Commentare uͤber die
Pandecten des Inſtinians anbetrift, ſo haben wir auſ-
ſer den Brunnemann (Commentar. ad Pandectas
Frfti 1674. Fol. und Colon. 1752. F.) welcher aber
eben nicht viel bedeutet, faſt keinen, der vollſtaͤndig iſt,
und uͤber alle 50. Buͤcher der Pandecten ſich erſtreckt;
wenn man nicht etwa den mornacius in Obſervat. ad
XXIV. libros priores, und deſſelben Synopſin ad XXVI.
libros poſteriores hierher rechnen will. Die uͤbrigen vor-
handenen Commentare gehen immer nur uͤber etliche Buͤ-
cher, wir wollen folgende als die vorzuͤglichſten anfuͤh-
ren. 1) Anton. fabri Rationalia in Pande-
ctas Tomi V. Lugduni 1663. F. erſtreckt ſich nur
auf die erſtern neunzehn Buͤcher, gehet jedoch auf alle
einzelne Geſetze, und fuͤhrt bey Erklaͤrung eines jeden
rationes dubitandi et decidendi an. Ein Fehler iſt
es jedoch, daß Faber uͤberall den Text verdaͤchtig ma-
chen und uͤberall Gloßeme und Tribonianismen finden
will. 2) Ger. noodtii Commentar. ad Dige-
ſta, gehet nicht nach der Ordnung der Geſetze, und
erſtreckt ſich nur uͤber die erſtern 27. Buͤcher der Pan-
decten.
48) Hiſt. Pandect. Lib. III. c. 5. p. 298.
49) S. Jo. Conr. Ruͤcker uͤber einige Ausgaben
des Corporis iuris civ. in des H. Prof. Sieben-
kees neuen juriſt. Magazin 1. Band Anſpach 1784. N. VI.
S. 194 ‒ 201.
Gluͤcks Erlaͤut. d. Pand. 1. Th. X
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Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1790, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01_1790/339>, abgerufen am 22.07.2024.
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