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Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in Scherzhaften Liedern. Berlin, [1744].

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Todesgedanken.
Ich bin noch nicht gestorben,
Und wenn ich einmal sterbe,
Dann will man mich begraben,
Und dann soll ich vermodern,
Und nicht noch einmal tanzen.
Jetzt, da ich noch nicht modre,
Muß ich noch Rosen pflükken,
Weil ich den Duft noch rieche;
Jetzt, da ich noch nicht modre,
Muß ich noch Mädchen küssen,
Weil ich den Kuß noch fühle;
Jetzt, da ich noch nicht modre,
Muß ich den Wein verbrauchen.
Werd ich im Grab auch dursten?


A 3
Todesgedanken.
Ich bin noch nicht geſtorben,
Und wenn ich einmal ſterbe,
Dann will man mich begraben,
Und dann ſoll ich vermodern,
Und nicht noch einmal tanzen.
Jetzt, da ich noch nicht modre,
Muß ich noch Roſen pfluͤkken,
Weil ich den Duft noch rieche;
Jetzt, da ich noch nicht modre,
Muß ich noch Maͤdchen kuͤſſen,
Weil ich den Kuß noch fuͤhle;
Jetzt, da ich noch nicht modre,
Muß ich den Wein verbrauchen.
Werd ich im Grab auch durſten?


A 3
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[5/0017] Todesgedanken. Ich bin noch nicht geſtorben, Und wenn ich einmal ſterbe, Dann will man mich begraben, Und dann ſoll ich vermodern, Und nicht noch einmal tanzen. Jetzt, da ich noch nicht modre, Muß ich noch Roſen pfluͤkken, Weil ich den Duft noch rieche; Jetzt, da ich noch nicht modre, Muß ich noch Maͤdchen kuͤſſen, Weil ich den Kuß noch fuͤhle; Jetzt, da ich noch nicht modre, Muß ich den Wein verbrauchen. Werd ich im Grab auch durſten? A 3

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Zitationshilfe: Gleim, Johann Wilhelm Ludwig: Versuch in Scherzhaften Liedern. Berlin, [1744], S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleim_versuch01_1744/17>, abgerufen am 22.12.2024.