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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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gewiß geschehen. Ganze Gegenden in dem größten
Theil der Churmark zeigen von dem glücklichen Fort-
gange dieses großen Unternehmens, durch den starken
Zuwachs von neuen Ländereyen an Acker, Wiese-
wachs, Viehstand und der Zahl der Einwohner.

Von denen in einigen Gegenden der Churmark
befindlichen, schon vorher erwehnten, vielen Hügeln,
welche entweder mit Gesträuche und Waldungen be-
deckt sind, oder auch nebst einer offenen und freyen
Lage, bald gewöhnlichen Heydeboden, oder eine
fruchtbare über den Sand liegende Dammerde haben,
nicht selten aber eine mit dichten kurzen Rasen überzo-
gene, und reine feine Schaafweide unterhalten, ist
nichts zu wiederholen, als daß sie wegen schon ange-
zeigter verschiedener Lage und Beschaffenheit der
Dammerde den daran gelegenen Ländereyen bald nütz-
lich, bald schädlich werden. Die mit Holz bewachse-
nen Höhen geben den letztern einen besondern Schutz,
und die durch Regen und Schneewasser dahin abflüßen-
de gute Erde, einen Zuwachs. Die aber entweder
einen sehr schlechten dünnen Heydegrund haben, oder
auch durch die heiße Witterung ganz von zerstöhrtem
Rasen entblößet sind, daß der Flugsand durch Was-
ser und Sturmwinde beständig nach den Niedrungen
zugeführet werden kann, übersanden nach und nach
ganze tragbare Feldmarken dermaaßen, daß sich nicht
etwa der natürliche Ertrag davon nur sichtlich vermin-
dert, sondern bey etlichen gar aufgehoben wird. Die
also unter dem Sande dermaßen begraben worden,
daß sich sowohl bey uns, als in andern Ländern, sehr
selten oder gar an keine Verbesserung mit ökonomi-
schen Vortheilen denken läßt.

Den Anfang solcher Versandungen nach ihren
gewaltsamen Gelegenheitsursachen, mit den abwech-
selnden traurigen Zufällen aus den allerältesten Zeiten,

nach

gewiß geſchehen. Ganze Gegenden in dem groͤßten
Theil der Churmark zeigen von dem gluͤcklichen Fort-
gange dieſes großen Unternehmens, durch den ſtarken
Zuwachs von neuen Laͤndereyen an Acker, Wieſe-
wachs, Viehſtand und der Zahl der Einwohner.

Von denen in einigen Gegenden der Churmark
befindlichen, ſchon vorher erwehnten, vielen Huͤgeln,
welche entweder mit Geſtraͤuche und Waldungen be-
deckt ſind, oder auch nebſt einer offenen und freyen
Lage, bald gewoͤhnlichen Heydeboden, oder eine
fruchtbare uͤber den Sand liegende Dammerde haben,
nicht ſelten aber eine mit dichten kurzen Raſen uͤberzo-
gene, und reine feine Schaafweide unterhalten, iſt
nichts zu wiederholen, als daß ſie wegen ſchon ange-
zeigter verſchiedener Lage und Beſchaffenheit der
Dammerde den daran gelegenen Laͤndereyen bald nuͤtz-
lich, bald ſchaͤdlich werden. Die mit Holz bewachſe-
nen Hoͤhen geben den letztern einen beſondern Schutz,
und die durch Regen und Schneewaſſer dahin abfluͤßen-
de gute Erde, einen Zuwachs. Die aber entweder
einen ſehr ſchlechten duͤnnen Heydegrund haben, oder
auch durch die heiße Witterung ganz von zerſtoͤhrtem
Raſen entbloͤßet ſind, daß der Flugſand durch Waſ-
ſer und Sturmwinde beſtaͤndig nach den Niedrungen
zugefuͤhret werden kann, uͤberſanden nach und nach
ganze tragbare Feldmarken dermaaßen, daß ſich nicht
etwa der natuͤrliche Ertrag davon nur ſichtlich vermin-
dert, ſondern bey etlichen gar aufgehoben wird. Die
alſo unter dem Sande dermaßen begraben worden,
daß ſich ſowohl bey uns, als in andern Laͤndern, ſehr
ſelten oder gar an keine Verbeſſerung mit oͤkonomi-
ſchen Vortheilen denken laͤßt.

Den Anfang ſolcher Verſandungen nach ihren
gewaltſamen Gelegenheitsurſachen, mit den abwech-
ſelnden traurigen Zufaͤllen aus den alleraͤlteſten Zeiten,

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[86/0096] gewiß geſchehen. Ganze Gegenden in dem groͤßten Theil der Churmark zeigen von dem gluͤcklichen Fort- gange dieſes großen Unternehmens, durch den ſtarken Zuwachs von neuen Laͤndereyen an Acker, Wieſe- wachs, Viehſtand und der Zahl der Einwohner. Von denen in einigen Gegenden der Churmark befindlichen, ſchon vorher erwehnten, vielen Huͤgeln, welche entweder mit Geſtraͤuche und Waldungen be- deckt ſind, oder auch nebſt einer offenen und freyen Lage, bald gewoͤhnlichen Heydeboden, oder eine fruchtbare uͤber den Sand liegende Dammerde haben, nicht ſelten aber eine mit dichten kurzen Raſen uͤberzo- gene, und reine feine Schaafweide unterhalten, iſt nichts zu wiederholen, als daß ſie wegen ſchon ange- zeigter verſchiedener Lage und Beſchaffenheit der Dammerde den daran gelegenen Laͤndereyen bald nuͤtz- lich, bald ſchaͤdlich werden. Die mit Holz bewachſe- nen Hoͤhen geben den letztern einen beſondern Schutz, und die durch Regen und Schneewaſſer dahin abfluͤßen- de gute Erde, einen Zuwachs. Die aber entweder einen ſehr ſchlechten duͤnnen Heydegrund haben, oder auch durch die heiße Witterung ganz von zerſtoͤhrtem Raſen entbloͤßet ſind, daß der Flugſand durch Waſ- ſer und Sturmwinde beſtaͤndig nach den Niedrungen zugefuͤhret werden kann, uͤberſanden nach und nach ganze tragbare Feldmarken dermaaßen, daß ſich nicht etwa der natuͤrliche Ertrag davon nur ſichtlich vermin- dert, ſondern bey etlichen gar aufgehoben wird. Die alſo unter dem Sande dermaßen begraben worden, daß ſich ſowohl bey uns, als in andern Laͤndern, ſehr ſelten oder gar an keine Verbeſſerung mit oͤkonomi- ſchen Vortheilen denken laͤßt. Den Anfang ſolcher Verſandungen nach ihren gewaltſamen Gelegenheitsurſachen, mit den abwech- ſelnden traurigen Zufaͤllen aus den alleraͤlteſten Zeiten, nach

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/96>, abgerufen am 23.11.2024.