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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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einzelne ganze 10 bis 15 füßige Stämme aus dem
Sande graben könnte.

Was die in gewissen Jahren sich ereignende
Ueberströhmungen und gewaltsame Durchbrüche von
Flüssen und wilden Wassern in mehreren deutschen
Provinzen und fast aller Orten thun oder gethan ha-
ben, und durch ihre versandete Verwüstung vor ver-
schiedene übele Folgen verursachet, darf man hier
gleichfalls vor die Churmark Brandenburg insbeson-
dere nicht anführen. Am wenigsten aber wird man
gleichsam daraus schlußweise erzwingen wollen, daß
es der Churmark an gutem tragbaren hin und wieder
fettem Boden mangele: dagegen die Art der Cultur
des Ertrages aus dem Feldbau der Viehzucht, und
Fettweide nach Maßgabe der übrigen ökonomischen,
auf Localumstände und deren Abänderung überall ge-
machten Einrichtungen, ganz etwas anders besage,
auch bey jenem noch auf zwey sehr beträchtliche Arti-
kel Rücksicht genommen werden muß, die sich nach
der Natur des Bodens der Menge von Schäfereyen
und den ansehnlichen Forsten des Landes von selbst
ergeben.

So manchen Schaden diejenige Ländereyen der
Churmark von jeher erlitten haben mögen, welche zu-
nächst an den großen Flüssen belegen und ihrer natürli-
chen Lage halber der Ueberströhmung ausgesetzet sind,
so haben doch andere von ähnlicher Lage, besage ihres
vorzüglichen fetten Ackers und fruchtbaren Wiesen
und Weiden, durch eben dieselben einen sehr ansehnli-
chen Ueberzug von einer der besten tragbarsten Erde er-
halten. Unter vielen andern Gegenden, dergleichen
man beträchtlich nennen kann, wollen wir nur den Theil
des Oderbruches nennen, der den Namen desjenigen
Oderbruches hat, und sich besonders von Frankfurth
an der Oder fast bis gegen Wriezen erstrecket. Der

ganze

einzelne ganze 10 bis 15 fuͤßige Staͤmme aus dem
Sande graben koͤnnte.

Was die in gewiſſen Jahren ſich ereignende
Ueberſtroͤhmungen und gewaltſame Durchbruͤche von
Fluͤſſen und wilden Waſſern in mehreren deutſchen
Provinzen und faſt aller Orten thun oder gethan ha-
ben, und durch ihre verſandete Verwuͤſtung vor ver-
ſchiedene uͤbele Folgen verurſachet, darf man hier
gleichfalls vor die Churmark Brandenburg insbeſon-
dere nicht anfuͤhren. Am wenigſten aber wird man
gleichſam daraus ſchlußweiſe erzwingen wollen, daß
es der Churmark an gutem tragbaren hin und wieder
fettem Boden mangele: dagegen die Art der Cultur
des Ertrages aus dem Feldbau der Viehzucht, und
Fettweide nach Maßgabe der uͤbrigen oͤkonomiſchen,
auf Localumſtaͤnde und deren Abaͤnderung uͤberall ge-
machten Einrichtungen, ganz etwas anders beſage,
auch bey jenem noch auf zwey ſehr betraͤchtliche Arti-
kel Ruͤckſicht genommen werden muß, die ſich nach
der Natur des Bodens der Menge von Schaͤfereyen
und den anſehnlichen Forſten des Landes von ſelbſt
ergeben.

So manchen Schaden diejenige Laͤndereyen der
Churmark von jeher erlitten haben moͤgen, welche zu-
naͤchſt an den großen Fluͤſſen belegen und ihrer natuͤrli-
chen Lage halber der Ueberſtroͤhmung ausgeſetzet ſind,
ſo haben doch andere von aͤhnlicher Lage, beſage ihres
vorzuͤglichen fetten Ackers und fruchtbaren Wieſen
und Weiden, durch eben dieſelben einen ſehr anſehnli-
chen Ueberzug von einer der beſten tragbarſten Erde er-
halten. Unter vielen andern Gegenden, dergleichen
man betraͤchtlich nennen kann, wollen wir nur den Theil
des Oderbruches nennen, der den Namen desjenigen
Oderbruches hat, und ſich beſonders von Frankfurth
an der Oder faſt bis gegen Wriezen erſtrecket. Der

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[84/0094] einzelne ganze 10 bis 15 fuͤßige Staͤmme aus dem Sande graben koͤnnte. Was die in gewiſſen Jahren ſich ereignende Ueberſtroͤhmungen und gewaltſame Durchbruͤche von Fluͤſſen und wilden Waſſern in mehreren deutſchen Provinzen und faſt aller Orten thun oder gethan ha- ben, und durch ihre verſandete Verwuͤſtung vor ver- ſchiedene uͤbele Folgen verurſachet, darf man hier gleichfalls vor die Churmark Brandenburg insbeſon- dere nicht anfuͤhren. Am wenigſten aber wird man gleichſam daraus ſchlußweiſe erzwingen wollen, daß es der Churmark an gutem tragbaren hin und wieder fettem Boden mangele: dagegen die Art der Cultur des Ertrages aus dem Feldbau der Viehzucht, und Fettweide nach Maßgabe der uͤbrigen oͤkonomiſchen, auf Localumſtaͤnde und deren Abaͤnderung uͤberall ge- machten Einrichtungen, ganz etwas anders beſage, auch bey jenem noch auf zwey ſehr betraͤchtliche Arti- kel Ruͤckſicht genommen werden muß, die ſich nach der Natur des Bodens der Menge von Schaͤfereyen und den anſehnlichen Forſten des Landes von ſelbſt ergeben. So manchen Schaden diejenige Laͤndereyen der Churmark von jeher erlitten haben moͤgen, welche zu- naͤchſt an den großen Fluͤſſen belegen und ihrer natuͤrli- chen Lage halber der Ueberſtroͤhmung ausgeſetzet ſind, ſo haben doch andere von aͤhnlicher Lage, beſage ihres vorzuͤglichen fetten Ackers und fruchtbaren Wieſen und Weiden, durch eben dieſelben einen ſehr anſehnli- chen Ueberzug von einer der beſten tragbarſten Erde er- halten. Unter vielen andern Gegenden, dergleichen man betraͤchtlich nennen kann, wollen wir nur den Theil des Oderbruches nennen, der den Namen desjenigen Oderbruches hat, und ſich beſonders von Frankfurth an der Oder faſt bis gegen Wriezen erſtrecket. Der ganze

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/94>, abgerufen am 23.11.2024.