Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.und viele Brut zu keiner tauglichen Zucht recht fort- §. 20. Solches wird näher erwiesen und gezeigt, daß seyn,
und viele Brut zu keiner tauglichen Zucht recht fort- §. 20. Solches wird naͤher erwieſen und gezeigt, daß ſeyn,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0073" n="63"/> und viele Brut zu keiner tauglichen Zucht recht fort-<lb/> ſchlagen, ohnerachtet der aͤußerliche Futterbrey bey-<lb/> geſetzt wird; ſo muß man ſchließen, daß der Grund<lb/> von dieſem Umſchlag in dem Mangel innerlicher Be-<lb/> fruchtung zu ſuchen ſey, zumai, da die ſitzen bleiben-<lb/> de Brut keine lautere Brut iſt, ſondern die eigentli-<lb/> che Form junger Bienen deutlich aufweiſet, woraus<lb/> augenſcheinlich zu ſchlieſſen, daß ſchon dieſe Geſtalt der<lb/> jungen Bienen urſpruͤnglich im Ey muͤſſe gelegen ſeyn.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 20.</head><lb/> <p>Solches wird naͤher erwieſen und gezeigt, daß<lb/> wenn alle maͤnnliche Begattung fehlet, wenn auch<lb/> gar keine innerliche Befruchtung da iſt, daß doch ge-<lb/> wiſſe Eyer vollkommen fortſchlagen, wenn nur die<lb/> aͤußere Befruchtung dazu gekommen, ein Hauptbe-<lb/> weiß des Daſeyns der Nympfe und ihres Urſprungs<lb/> durch aͤußerliche Befruchtung und zugleich, daß der<lb/> Grund vom Fortſchlagen des Wurms im Ey liege,<lb/> folglich das Ey praͤformirt ſey. Es ſey denn, daß<lb/> man annaͤhme, daß die aͤußerliche Befruchtung den<lb/> Urſtof zum Leben und zu den Unterſcheidungszeichen<lb/> der Geſchlechter imprimiren und mittheilen koͤnne;<lb/> allein, da dieſer Urſtof nicht einmal durch die innerli-<lb/> che Befruchtung eingepraͤgt werden kann; ſo wird<lb/> dies noch weniger durch die aͤußerliche Befruchtung<lb/> geſchehen koͤnnen. Es ſcheinen alſo die Eyer allemal<lb/> praͤformirt zu ſeyn, und die aͤußerliche Befruchtung<lb/> nie eine Zucht zu einer vollkommenen Groͤße bringen,<lb/> oder zu einer tauglichen Zucht befoͤrdern zu koͤnnen,<lb/> wofern nicht ſchon urſpruͤnglich die Eyer praͤformirt<lb/> geweſen; es ſcheinen alſo keine einfache und unpraͤ-<lb/> formirte Eyer weder bey der innerlichen noch aͤußerli-<lb/> chen Befruchtung zum Grund zu liegen, ſondern daß<lb/> alle Bieneneyer, ſie moͤgen innerlich oder aͤußerlich<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſeyn,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0073]
und viele Brut zu keiner tauglichen Zucht recht fort-
ſchlagen, ohnerachtet der aͤußerliche Futterbrey bey-
geſetzt wird; ſo muß man ſchließen, daß der Grund
von dieſem Umſchlag in dem Mangel innerlicher Be-
fruchtung zu ſuchen ſey, zumai, da die ſitzen bleiben-
de Brut keine lautere Brut iſt, ſondern die eigentli-
che Form junger Bienen deutlich aufweiſet, woraus
augenſcheinlich zu ſchlieſſen, daß ſchon dieſe Geſtalt der
jungen Bienen urſpruͤnglich im Ey muͤſſe gelegen ſeyn.
§. 20.
Solches wird naͤher erwieſen und gezeigt, daß
wenn alle maͤnnliche Begattung fehlet, wenn auch
gar keine innerliche Befruchtung da iſt, daß doch ge-
wiſſe Eyer vollkommen fortſchlagen, wenn nur die
aͤußere Befruchtung dazu gekommen, ein Hauptbe-
weiß des Daſeyns der Nympfe und ihres Urſprungs
durch aͤußerliche Befruchtung und zugleich, daß der
Grund vom Fortſchlagen des Wurms im Ey liege,
folglich das Ey praͤformirt ſey. Es ſey denn, daß
man annaͤhme, daß die aͤußerliche Befruchtung den
Urſtof zum Leben und zu den Unterſcheidungszeichen
der Geſchlechter imprimiren und mittheilen koͤnne;
allein, da dieſer Urſtof nicht einmal durch die innerli-
che Befruchtung eingepraͤgt werden kann; ſo wird
dies noch weniger durch die aͤußerliche Befruchtung
geſchehen koͤnnen. Es ſcheinen alſo die Eyer allemal
praͤformirt zu ſeyn, und die aͤußerliche Befruchtung
nie eine Zucht zu einer vollkommenen Groͤße bringen,
oder zu einer tauglichen Zucht befoͤrdern zu koͤnnen,
wofern nicht ſchon urſpruͤnglich die Eyer praͤformirt
geweſen; es ſcheinen alſo keine einfache und unpraͤ-
formirte Eyer weder bey der innerlichen noch aͤußerli-
chen Befruchtung zum Grund zu liegen, ſondern daß
alle Bieneneyer, ſie moͤgen innerlich oder aͤußerlich
ſeyn,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |