heit zugegen sind, soweit sie dermalen in den ersten Zeitalter der Thiere seyn können und sollen: daß man daran das weibliche und männliche Geschlecht wohl unterscheiden kann. Die Abänderungen und Aus- nahmen, die sich bey mancherley Gattungen der klei- nen und noch nicht völlig bekannt gewordenen Insek- ten finden, müssen ihre Einschränkungen nur auf die- selben haben, und aus deren noch allmählig zu über- stehenden Veränderungen verstanden werden.
Diese Bildung der thierischen Zeugungsglieder gehet, so weit man sie äußerlich erkennen kann, bis auf einen gewissen Grad, und zwar lange Zeit vorher, ehe ein Thier durch die innere völlige Entwickelung aller darzu gehörigen und erforderlichen Theile in den Stand gesetzet wird, daß es durch selbige und in den- selbigen, mit vollkommenen Kräften auch die zur Be- fruchtung gehörige Säfte abscheiden, und durch die- selben wirken kann. Dieser nunmehrige Zustand macht alsdann eine besondere Periode aus, in wel- cher sich die Thiere, bey einer vorzüglichen naturli- chen Lebhaftigkeit befinden. Aller Wahrscheinlichkeit nach richtet sich dieser Umstand derselben Periode, we- gen der Fortpflanzung, nach der verschiedenen Lebens- dauer der Thiere selbst: daß vielleicht unter andern ein großer Theil derselben, vorher mehrere oder we- nigere Jahre dazu nöthig hat, um die innern Theile der Zeugungsglieder gehörig zu entwickeln, damit der Körper nach seiner Ausbildung die nöthigen Kräfte erhalten kann, die zur Befruchtung dienlichen Mate- rien aus sich selbst hervorzubringen, abzuscheiden, und dadurch in seinem Gegenstande denjenigen uns noch sehr unvollkommen bekannten Reiz zu bewirken, von welchem wir hernach an den weiblichen Thieren die beträchtlichsten Folgen wahrnehmen. Dennoch kann man sich auch den Zustand derjenigen Thiere
vor-
heit zugegen ſind, ſoweit ſie dermalen in den erſten Zeitalter der Thiere ſeyn koͤnnen und ſollen: daß man daran das weibliche und maͤnnliche Geſchlecht wohl unterſcheiden kann. Die Abaͤnderungen und Aus- nahmen, die ſich bey mancherley Gattungen der klei- nen und noch nicht voͤllig bekannt gewordenen Inſek- ten finden, muͤſſen ihre Einſchraͤnkungen nur auf die- ſelben haben, und aus deren noch allmaͤhlig zu uͤber- ſtehenden Veraͤnderungen verſtanden werden.
Dieſe Bildung der thieriſchen Zeugungsglieder gehet, ſo weit man ſie aͤußerlich erkennen kann, bis auf einen gewiſſen Grad, und zwar lange Zeit vorher, ehe ein Thier durch die innere voͤllige Entwickelung aller darzu gehoͤrigen und erforderlichen Theile in den Stand geſetzet wird, daß es durch ſelbige und in den- ſelbigen, mit vollkommenen Kraͤften auch die zur Be- fruchtung gehoͤrige Saͤfte abſcheiden, und durch die- ſelben wirken kann. Dieſer nunmehrige Zuſtand macht alsdann eine beſondere Periode aus, in wel- cher ſich die Thiere, bey einer vorzuͤglichen naturli- chen Lebhaftigkeit befinden. Aller Wahrſcheinlichkeit nach richtet ſich dieſer Umſtand derſelben Periode, we- gen der Fortpflanzung, nach der verſchiedenen Lebens- dauer der Thiere ſelbſt: daß vielleicht unter andern ein großer Theil derſelben, vorher mehrere oder we- nigere Jahre dazu noͤthig hat, um die innern Theile der Zeugungsglieder gehoͤrig zu entwickeln, damit der Koͤrper nach ſeiner Ausbildung die noͤthigen Kraͤfte erhalten kann, die zur Befruchtung dienlichen Mate- rien aus ſich ſelbſt hervorzubringen, abzuſcheiden, und dadurch in ſeinem Gegenſtande denjenigen uns noch ſehr unvollkommen bekannten Reiz zu bewirken, von welchem wir hernach an den weiblichen Thieren die betraͤchtlichſten Folgen wahrnehmen. Dennoch kann man ſich auch den Zuſtand derjenigen Thiere
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heit zugegen ſind, ſoweit ſie dermalen in den erſten
Zeitalter der Thiere ſeyn koͤnnen und ſollen: daß man
daran das weibliche und maͤnnliche Geſchlecht wohl
unterſcheiden kann. Die Abaͤnderungen und Aus-
nahmen, die ſich bey mancherley Gattungen der klei-
nen und noch nicht voͤllig bekannt gewordenen Inſek-
ten finden, muͤſſen ihre Einſchraͤnkungen nur auf die-
ſelben haben, und aus deren noch allmaͤhlig zu uͤber-
ſtehenden Veraͤnderungen verſtanden werden.
Dieſe Bildung der thieriſchen Zeugungsglieder
gehet, ſo weit man ſie aͤußerlich erkennen kann, bis auf
einen gewiſſen Grad, und zwar lange Zeit vorher,
ehe ein Thier durch die innere voͤllige Entwickelung
aller darzu gehoͤrigen und erforderlichen Theile in den
Stand geſetzet wird, daß es durch ſelbige und in den-
ſelbigen, mit vollkommenen Kraͤften auch die zur Be-
fruchtung gehoͤrige Saͤfte abſcheiden, und durch die-
ſelben wirken kann. Dieſer nunmehrige Zuſtand
macht alsdann eine beſondere Periode aus, in wel-
cher ſich die Thiere, bey einer vorzuͤglichen naturli-
chen Lebhaftigkeit befinden. Aller Wahrſcheinlichkeit
nach richtet ſich dieſer Umſtand derſelben Periode, we-
gen der Fortpflanzung, nach der verſchiedenen Lebens-
dauer der Thiere ſelbſt: daß vielleicht unter andern
ein großer Theil derſelben, vorher mehrere oder we-
nigere Jahre dazu noͤthig hat, um die innern Theile
der Zeugungsglieder gehoͤrig zu entwickeln, damit der
Koͤrper nach ſeiner Ausbildung die noͤthigen Kraͤfte
erhalten kann, die zur Befruchtung dienlichen Mate-
rien aus ſich ſelbſt hervorzubringen, abzuſcheiden,
und dadurch in ſeinem Gegenſtande denjenigen uns
noch ſehr unvollkommen bekannten Reiz zu bewirken,
von welchem wir hernach an den weiblichen Thieren
die betraͤchtlichſten Folgen wahrnehmen. Dennoch
kann man ſich auch den Zuſtand derjenigen Thiere
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/48>, abgerufen am 16.07.2024.
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