Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.Betrachtung der Schwämme selbst, überzeugt wor- Was aber die Arten der Schwämme betrift, so hat Bey den andern Arten der Blätterschwämme Diese Körper sind, wie ich schon oft gesagt habe, Bey verschiedenen Arten weicht die Gestalt der rami-
Betrachtung der Schwaͤmme ſelbſt, uͤberzeugt wor- Was aber die Arten der Schwaͤmme betrift, ſo hat Bey den andern Arten der Blaͤtterſchwaͤmme Dieſe Koͤrper ſind, wie ich ſchon oft geſagt habe, Bey verſchiedenen Arten weicht die Geſtalt der rami-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0254" n="244"/> Betrachtung der Schwaͤmme ſelbſt, uͤberzeugt wor-<lb/> den; daß die durchſichtigen Koͤrper eine weit edlere<lb/> und ſichere Beſtimmung bey den Blaͤtterſchwaͤmmen<lb/> haben.</p><lb/> <p>Was aber die Arten der Schwaͤmme betrift, ſo hat<lb/> ſicher Michelius keine andere, als Blaͤtterſchwaͤmme ver-<lb/> ſtanden, die ich alle in meinem <hi rendition="#aq">Methodo Fungorum</hi><lb/> nach der Guͤtigkeit ihres natuͤrlichen Characters zum<lb/><hi rendition="#aq">Agaricus</hi> gebracht habe. Seinen durchſichtigen Koͤrpern<lb/> aber, die er nur bey einigen Schwaͤmmen und bey de-<lb/> nen vorzuͤglich die auf Miſt, oder thieriſchen Unflath<lb/> wachſen, will bemerkt haben, kann ich nicht beypflich-<lb/> ten. Im Sommer und Herbſt habe ich auch an an-<lb/> dern Arten von Schwaͤmmen oft mit bewafnetem<lb/> Auge dieſe Koͤrper entdeckt, beſonders bey denen, die<lb/> ſchattige, feuchte und fuͤr den freien Luſtzug verſchloſſene<lb/> Oerter lieben.</p><lb/> <p>Bey den andern Arten der Blaͤtterſchwaͤmme<lb/> aber, deren Blaͤtter haͤrter, trockner, knorpelartiger<lb/> und faſt unverwelklich ſind, habe ich die durchſichtigen<lb/> warzenfoͤrmigen Koͤrper noch nicht bemerkt, ob ich<lb/> gleich nicht zweifle, daß ſie aus aͤhnlichem Grunde im<lb/> natuͤrlichen Zuſtande bey mehreren gegenwaͤrtig ſind,<lb/> und ſeyn koͤnnen, ob ſie gleich ſich nicht ſo leicht (wie bey<lb/> den vorher genannten) bemerken laſſen. Denn natuͤr-<lb/> liche Schlußfolge, ihr Nutzen und ihre Nothwendig-<lb/> keit ſprechen dafuͤr.</p><lb/> <p>Dieſe Koͤrper ſind, wie ich ſchon oft geſagt habe,<lb/> nicht anders, als durch eine ſtarke Vergroͤſſerung ſicht-<lb/> bar, ſie ſind warzenfoͤrmige Hervorragungen von ver-<lb/> ſchiedener Groͤße, von welchen einige groͤſſer als die<lb/> uͤbrigen und ſparſamer, andere zweymal kleiner und<lb/> haͤufiger uͤber die ganze Oberflaͤche des Blatts mit den<lb/> groͤſſern gemiſcht ſind.</p><lb/> <p>Bey verſchiedenen Arten weicht die Geſtalt der<lb/> Koͤrper ab, die bald rund und kegelfoͤrmig, bald py-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">rami-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [244/0254]
Betrachtung der Schwaͤmme ſelbſt, uͤberzeugt wor-
den; daß die durchſichtigen Koͤrper eine weit edlere
und ſichere Beſtimmung bey den Blaͤtterſchwaͤmmen
haben.
Was aber die Arten der Schwaͤmme betrift, ſo hat
ſicher Michelius keine andere, als Blaͤtterſchwaͤmme ver-
ſtanden, die ich alle in meinem Methodo Fungorum
nach der Guͤtigkeit ihres natuͤrlichen Characters zum
Agaricus gebracht habe. Seinen durchſichtigen Koͤrpern
aber, die er nur bey einigen Schwaͤmmen und bey de-
nen vorzuͤglich die auf Miſt, oder thieriſchen Unflath
wachſen, will bemerkt haben, kann ich nicht beypflich-
ten. Im Sommer und Herbſt habe ich auch an an-
dern Arten von Schwaͤmmen oft mit bewafnetem
Auge dieſe Koͤrper entdeckt, beſonders bey denen, die
ſchattige, feuchte und fuͤr den freien Luſtzug verſchloſſene
Oerter lieben.
Bey den andern Arten der Blaͤtterſchwaͤmme
aber, deren Blaͤtter haͤrter, trockner, knorpelartiger
und faſt unverwelklich ſind, habe ich die durchſichtigen
warzenfoͤrmigen Koͤrper noch nicht bemerkt, ob ich
gleich nicht zweifle, daß ſie aus aͤhnlichem Grunde im
natuͤrlichen Zuſtande bey mehreren gegenwaͤrtig ſind,
und ſeyn koͤnnen, ob ſie gleich ſich nicht ſo leicht (wie bey
den vorher genannten) bemerken laſſen. Denn natuͤr-
liche Schlußfolge, ihr Nutzen und ihre Nothwendig-
keit ſprechen dafuͤr.
Dieſe Koͤrper ſind, wie ich ſchon oft geſagt habe,
nicht anders, als durch eine ſtarke Vergroͤſſerung ſicht-
bar, ſie ſind warzenfoͤrmige Hervorragungen von ver-
ſchiedener Groͤße, von welchen einige groͤſſer als die
uͤbrigen und ſparſamer, andere zweymal kleiner und
haͤufiger uͤber die ganze Oberflaͤche des Blatts mit den
groͤſſern gemiſcht ſind.
Bey verſchiedenen Arten weicht die Geſtalt der
Koͤrper ab, die bald rund und kegelfoͤrmig, bald py-
rami-
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