nachdem sie alle von solcher vergifteten Weide und Wasser genossen haben, ihren Tod finden.
Das Fleisch solcher Schaafe, wenn sie gestochen werden, soll deshalb nicht ungesund seyn, hingegen Lunge und Leber taugen nichts. Es ist also den Schä- fern und Schaafknechten scharf anzudeuten, daß sie ihre Schaafe nie an sumpsige oder nasse Oerter wo ste- hendes Wasser ist, weiden lassen, und in nassen Jah- ren, so viel möglich, trockene Oerter, Hügel und Wäl- der suchen, bis die regnigten Tage vorbei sind, wie denn überhaupt alles Gras, so aus stehenden Wassern und sumpfigten Orten abgeschnitten, und den Schaafen vorgelegt wird, dem Vieh gefährlich ist.
Die Mittel wider diese vorbeschriebene Egelkrank- heit, sind folgende, wenn in den Augen der Schaafe die rothen Adern nicht zu sehen, dabey den Leib voll Wasser haben, so ist
1) den Schaafen wöchentlich einmahl Salpeter- Salz mit Ruß und Kleye zu lecken zu geben, hingegen wenig zu saufen.
2) Denen Kranken gießt man täglich ein Seidel oder ein halb Maaß warm gemachtes Bier oder Wein- essig ein, in welchem vorhero eine Hand voll Salz auf- gelöset worden, oder gestossene Wachholderbeeren da- zu gethan. Wie denn Essig und Salz schon in den äl- testen Schriften als ein bewährtes Mittel angepriesen worden.
Oft bemeldeter Herr Prediger Schäfer räth auch an, daß man denen Schaafen, so mit Wasser ange- füllet, mit einer Pfrieme, welche mit einem Röhrchen bedecket ist, ein Loch in die andere Seite des Bau- ches stechen, durch das Röhrchen das Wasser abza- pfen und hernach mit Theer wieder beschmieren solle, bis es geheilet ist. Diese Operation wird wohl mit Vor- sicht geschehen müssen.
Die-
nachdem ſie alle von ſolcher vergifteten Weide und Waſſer genoſſen haben, ihren Tod finden.
Das Fleiſch ſolcher Schaafe, wenn ſie geſtochen werden, ſoll deshalb nicht ungeſund ſeyn, hingegen Lunge und Leber taugen nichts. Es iſt alſo den Schaͤ- fern und Schaafknechten ſcharf anzudeuten, daß ſie ihre Schaafe nie an ſumpſige oder naſſe Oerter wo ſte- hendes Waſſer iſt, weiden laſſen, und in naſſen Jah- ren, ſo viel moͤglich, trockene Oerter, Huͤgel und Waͤl- der ſuchen, bis die regnigten Tage vorbei ſind, wie denn uͤberhaupt alles Gras, ſo aus ſtehenden Waſſern und ſumpfigten Orten abgeſchnitten, und den Schaafen vorgelegt wird, dem Vieh gefaͤhrlich iſt.
Die Mittel wider dieſe vorbeſchriebene Egelkrank- heit, ſind folgende, wenn in den Augen der Schaafe die rothen Adern nicht zu ſehen, dabey den Leib voll Waſſer haben, ſo iſt
1) den Schaafen woͤchentlich einmahl Salpeter- Salz mit Ruß und Kleye zu lecken zu geben, hingegen wenig zu ſaufen.
2) Denen Kranken gießt man taͤglich ein Seidel oder ein halb Maaß warm gemachtes Bier oder Wein- eſſig ein, in welchem vorhero eine Hand voll Salz auf- geloͤſet worden, oder geſtoſſene Wachholderbeeren da- zu gethan. Wie denn Eſſig und Salz ſchon in den aͤl- teſten Schriften als ein bewaͤhrtes Mittel angeprieſen worden.
Oft bemeldeter Herr Prediger Schaͤfer raͤth auch an, daß man denen Schaafen, ſo mit Waſſer ange- fuͤllet, mit einer Pfrieme, welche mit einem Roͤhrchen bedecket iſt, ein Loch in die andere Seite des Bau- ches ſtechen, durch das Roͤhrchen das Waſſer abza- pfen und hernach mit Theer wieder beſchmieren ſolle, bis es geheilet iſt. Dieſe Operation wird wohl mit Vor- ſicht geſchehen muͤſſen.
Die-
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nachdem ſie alle von ſolcher vergifteten Weide und
Waſſer genoſſen haben, ihren Tod finden.
Das Fleiſch ſolcher Schaafe, wenn ſie geſtochen
werden, ſoll deshalb nicht ungeſund ſeyn, hingegen
Lunge und Leber taugen nichts. Es iſt alſo den Schaͤ-
fern und Schaafknechten ſcharf anzudeuten, daß ſie
ihre Schaafe nie an ſumpſige oder naſſe Oerter wo ſte-
hendes Waſſer iſt, weiden laſſen, und in naſſen Jah-
ren, ſo viel moͤglich, trockene Oerter, Huͤgel und Waͤl-
der ſuchen, bis die regnigten Tage vorbei ſind, wie denn
uͤberhaupt alles Gras, ſo aus ſtehenden Waſſern und
ſumpfigten Orten abgeſchnitten, und den Schaafen
vorgelegt wird, dem Vieh gefaͤhrlich iſt.
Die Mittel wider dieſe vorbeſchriebene Egelkrank-
heit, ſind folgende, wenn in den Augen der Schaafe
die rothen Adern nicht zu ſehen, dabey den Leib voll
Waſſer haben, ſo iſt
1) den Schaafen woͤchentlich einmahl Salpeter-
Salz mit Ruß und Kleye zu lecken zu geben, hingegen
wenig zu ſaufen.
2) Denen Kranken gießt man taͤglich ein Seidel
oder ein halb Maaß warm gemachtes Bier oder Wein-
eſſig ein, in welchem vorhero eine Hand voll Salz auf-
geloͤſet worden, oder geſtoſſene Wachholderbeeren da-
zu gethan. Wie denn Eſſig und Salz ſchon in den aͤl-
teſten Schriften als ein bewaͤhrtes Mittel angeprieſen
worden.
Oft bemeldeter Herr Prediger Schaͤfer raͤth auch
an, daß man denen Schaafen, ſo mit Waſſer ange-
fuͤllet, mit einer Pfrieme, welche mit einem Roͤhrchen
bedecket iſt, ein Loch in die andere Seite des Bau-
ches ſtechen, durch das Roͤhrchen das Waſſer abza-
pfen und hernach mit Theer wieder beſchmieren ſolle,
bis es geheilet iſt. Dieſe Operation wird wohl mit Vor-
ſicht geſchehen muͤſſen.
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/222>, abgerufen am 16.07.2024.
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