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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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54) Himbeer, Hindbeerholz Rubus idaeus Dod.
ist weich und etwas zähe wie die Bindweide, und
läßt sich mittelmäßig arbeiten.
55) Gartenrautenholz, Ruta sativa J. B. ist weich
und etwas zähe wie der Birkenzopf und läßt sich nicht
gar gut bearbeiten.
56) Sadebaum, Sageboom, Sevenbaum, Sa-
bina officin Juniperus fol. inferne ad natis, opposi-
tionibus concatenatis Lin.
Ist so weich und zähe als
Wachholder, auch so wild, weil es pellet und viel
Aeste hat; ist sehr leicht, hat keine Narben, und
dauert wohl etwas besser als Linden. Die Adern sind
mittelmäßig fein. Das Spint ist weiß wie am Wach-
holder. Das Herz fällt meistens ins blasse Purpur,
wie es zuweilen am Taxo stärker und wohl gar ins
violette fällt, da Taxus sonst gewöhnlich ein hellgelb-
lichbraunes Herz hat wie Juniperus.
57) Salbei, Salvia latifolia Rivini, ist zähe wie
Birken, und läßt sich gut hobeln.
58) Flieder, Holder, Holunder, Sambucus vulg.
J. B.
ist etwas hart und zähe wie das allerhärteste Bir-
ken am Stamm, ist ein dichtes und feines Holz.
Weil es aber vielen Saft hält und deshalb sehr auf-
reißt, auch einen Peddick oder weichen Mark hat, so
wird es nicht häufig verarbeitet. Was daran gleiches
geschlacht und etwas gelbes Holz ist, das ist gut zu Li-
neale, Fischerknütnadeln, Schusterpflocke und Woll-
karrnzollen, (d. i. das Holz der Wollkarren, darin
die Spille läuft) weil ein anderes Holz vom geschwin-
den Herumlaufen der Spille leicht brennen würde.
59) Balsambaum, Tacamahaca, Tecoma haca
Hernand. ex horto Rheinsberg.
ist jung, sein Holz ist
weich und zähe, pellet nicht, läßt sich mittelmäßig
bearbeiten, ist dem Werftenholze gleich.
60) Le-
N
54) Himbeer, Hindbeerholz Rubus idæus Dod.
iſt weich und etwas zaͤhe wie die Bindweide, und
laͤßt ſich mittelmaͤßig arbeiten.
55) Gartenrautenholz, Ruta ſativa J. B. iſt weich
und etwas zaͤhe wie der Birkenzopf und laͤßt ſich nicht
gar gut bearbeiten.
56) Sadebaum, Sageboom, Sevenbaum, Sa-
bina officin Juniperus fol. inferne ad natis, oppoſi-
tionibus concatenatis Lin.
Iſt ſo weich und zaͤhe als
Wachholder, auch ſo wild, weil es pellet und viel
Aeſte hat; iſt ſehr leicht, hat keine Narben, und
dauert wohl etwas beſſer als Linden. Die Adern ſind
mittelmaͤßig fein. Das Spint iſt weiß wie am Wach-
holder. Das Herz faͤllt meiſtens ins blaſſe Purpur,
wie es zuweilen am Taxo ſtaͤrker und wohl gar ins
violette faͤllt, da Taxus ſonſt gewoͤhnlich ein hellgelb-
lichbraunes Herz hat wie Juniperus.
57) Salbei, Salvia latifolia Rivini, iſt zaͤhe wie
Birken, und laͤßt ſich gut hobeln.
58) Flieder, Holder, Holunder, Sambucus vulg.
J. B.
iſt etwas hart und zaͤhe wie das allerhaͤrteſte Bir-
ken am Stamm, iſt ein dichtes und feines Holz.
Weil es aber vielen Saft haͤlt und deshalb ſehr auf-
reißt, auch einen Peddick oder weichen Mark hat, ſo
wird es nicht haͤufig verarbeitet. Was daran gleiches
geſchlacht und etwas gelbes Holz iſt, das iſt gut zu Li-
neale, Fiſcherknuͤtnadeln, Schuſterpflocke und Woll-
karrnzollen, (d. i. das Holz der Wollkarren, darin
die Spille laͤuft) weil ein anderes Holz vom geſchwin-
den Herumlaufen der Spille leicht brennen wuͤrde.
59) Balſambaum, Tacamahaca, Tecoma haca
Hernand. ex horto Rheinsberg.
iſt jung, ſein Holz iſt
weich und zaͤhe, pellet nicht, laͤßt ſich mittelmaͤßig
bearbeiten, iſt dem Werftenholze gleich.
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[193/0203] 54) Himbeer, Hindbeerholz Rubus idæus Dod. iſt weich und etwas zaͤhe wie die Bindweide, und laͤßt ſich mittelmaͤßig arbeiten. 55) Gartenrautenholz, Ruta ſativa J. B. iſt weich und etwas zaͤhe wie der Birkenzopf und laͤßt ſich nicht gar gut bearbeiten. 56) Sadebaum, Sageboom, Sevenbaum, Sa- bina officin Juniperus fol. inferne ad natis, oppoſi- tionibus concatenatis Lin. Iſt ſo weich und zaͤhe als Wachholder, auch ſo wild, weil es pellet und viel Aeſte hat; iſt ſehr leicht, hat keine Narben, und dauert wohl etwas beſſer als Linden. Die Adern ſind mittelmaͤßig fein. Das Spint iſt weiß wie am Wach- holder. Das Herz faͤllt meiſtens ins blaſſe Purpur, wie es zuweilen am Taxo ſtaͤrker und wohl gar ins violette faͤllt, da Taxus ſonſt gewoͤhnlich ein hellgelb- lichbraunes Herz hat wie Juniperus. 57) Salbei, Salvia latifolia Rivini, iſt zaͤhe wie Birken, und laͤßt ſich gut hobeln. 58) Flieder, Holder, Holunder, Sambucus vulg. J. B. iſt etwas hart und zaͤhe wie das allerhaͤrteſte Bir- ken am Stamm, iſt ein dichtes und feines Holz. Weil es aber vielen Saft haͤlt und deshalb ſehr auf- reißt, auch einen Peddick oder weichen Mark hat, ſo wird es nicht haͤufig verarbeitet. Was daran gleiches geſchlacht und etwas gelbes Holz iſt, das iſt gut zu Li- neale, Fiſcherknuͤtnadeln, Schuſterpflocke und Woll- karrnzollen, (d. i. das Holz der Wollkarren, darin die Spille laͤuft) weil ein anderes Holz vom geſchwin- den Herumlaufen der Spille leicht brennen wuͤrde. 59) Balſambaum, Tacamahaca, Tecoma haca Hernand. ex horto Rheinsberg. iſt jung, ſein Holz iſt weich und zaͤhe, pellet nicht, laͤßt ſich mittelmaͤßig bearbeiten, iſt dem Werftenholze gleich. 60) Le- N

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/203>, abgerufen am 23.11.2024.