Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
32) Spanischer Flieder, Lilac T. ist zäh am weis-
sen und blauen, und zwar sehr zähe. Weil sie auch
sehr astig sind, so sind sie sehr mühsam zu hobeln; sind
sie aber gesund und fest, so kann man sie doch queer
über hobeln und sauber machen.
33) Citronenbaum, Limonie, Limon vulg. Fer-
rar.
ist etwas hart und zähe wie die Birke am Stamm.
Es ist ein feines Holz, hat keine grobe Adern und läst
sich gut bearbeiten, ist etwas gelblich.
34) Apselholz, Malus sativa, ist an Härte den
Weißbüchen gleich, aber etwas zähe, es ist nicht so
zähe als Birnenholz aber etwas härter. Doch ist bei
allen Baumsorten zu merken, daß zwar an jungen
Bäumen das Holz von unten bis oben wenig unter-
schieden sei; an alten Bäumen aber, die in ihrem
Wachsthum gut fortgezogen und nicht schadhaft ge-
worden, hat der Stamm von der Erde auf bis zu
einer guten Mannshöhe viel härteres Holz als seine
Aeste und als ein junger Baum von gleicher Art.
35) Mispelholz, Mespilus sat. ist dem Birnbaum
an Härte gleich, auch zähe. Wenn es gerade gewach-
sen und trocken ist, so läst es sich gut verarbeiten; ist
es aber krumm und maserig, so ist es schwer sauber
zu machen.
36) Weiße Maulbeere, Morus fr. albo C B. ihr
Holz ist weich und zähe, an Härte dem Birnholze
gleich. Es läßt sich nicht gut sauber hobeln, weil es
auf der Mitternachtsseite bis zur Hälfte pellet und
einreißt; die Mittagsseite ist aber härter.
37) Schwarze Maulbeere, Morus fr. nigro C B.
Ihr Holz ist härter als das vorige, so daß seine Mit-
ternachtseite der Mittagsseite des weissen Maulbeer-
baums gleich ist. Es ist auch zähe, pellet aber nicht
so leicht als das vorige. Es gleichet meistens dem
Nußbaumholze.
38) Myr-
32) Spaniſcher Flieder, Lilac T. iſt zaͤh am weiſ-
ſen und blauen, und zwar ſehr zaͤhe. Weil ſie auch
ſehr aſtig ſind, ſo ſind ſie ſehr muͤhſam zu hobeln; ſind
ſie aber geſund und feſt, ſo kann man ſie doch queer
uͤber hobeln und ſauber machen.
33) Citronenbaum, Limonie, Limon vulg. Fer-
rar.
iſt etwas hart und zaͤhe wie die Birke am Stamm.
Es iſt ein feines Holz, hat keine grobe Adern und laͤſt
ſich gut bearbeiten, iſt etwas gelblich.
34) Apſelholz, Malus ſativa, iſt an Haͤrte den
Weißbuͤchen gleich, aber etwas zaͤhe, es iſt nicht ſo
zaͤhe als Birnenholz aber etwas haͤrter. Doch iſt bei
allen Baumſorten zu merken, daß zwar an jungen
Baͤumen das Holz von unten bis oben wenig unter-
ſchieden ſei; an alten Baͤumen aber, die in ihrem
Wachsthum gut fortgezogen und nicht ſchadhaft ge-
worden, hat der Stamm von der Erde auf bis zu
einer guten Mannshoͤhe viel haͤrteres Holz als ſeine
Aeſte und als ein junger Baum von gleicher Art.
35) Mispelholz, Mespilus ſat. iſt dem Birnbaum
an Haͤrte gleich, auch zaͤhe. Wenn es gerade gewach-
ſen und trocken iſt, ſo laͤſt es ſich gut verarbeiten; iſt
es aber krumm und maſerig, ſo iſt es ſchwer ſauber
zu machen.
36) Weiße Maulbeere, Morus fr. albo C B. ihr
Holz iſt weich und zaͤhe, an Haͤrte dem Birnholze
gleich. Es laͤßt ſich nicht gut ſauber hobeln, weil es
auf der Mitternachtsſeite bis zur Haͤlfte pellet und
einreißt; die Mittagsſeite iſt aber haͤrter.
37) Schwarze Maulbeere, Morus fr. nigro C B.
Ihr Holz iſt haͤrter als das vorige, ſo daß ſeine Mit-
ternachtſeite der Mittagsſeite des weiſſen Maulbeer-
baums gleich iſt. Es iſt auch zaͤhe, pellet aber nicht
ſo leicht als das vorige. Es gleichet meiſtens dem
Nußbaumholze.
38) Myr-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0200" n="190"/>
          <list>
            <item>32) Spani&#x017F;cher Flieder, <hi rendition="#aq">Lilac T.</hi> i&#x017F;t za&#x0364;h am wei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en und blauen, und zwar &#x017F;ehr za&#x0364;he. Weil &#x017F;ie auch<lb/>
&#x017F;ehr a&#x017F;tig &#x017F;ind, &#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;ie &#x017F;ehr mu&#x0364;h&#x017F;am zu hobeln; &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;ie aber ge&#x017F;und und fe&#x017F;t, &#x017F;o kann man &#x017F;ie doch queer<lb/>
u&#x0364;ber hobeln und &#x017F;auber machen.</item><lb/>
            <item>33) Citronenbaum, <hi rendition="#aq">Limonie, Limon vulg. Fer-<lb/>
rar.</hi> i&#x017F;t etwas hart und za&#x0364;he wie die Birke am Stamm.<lb/>
Es i&#x017F;t ein feines Holz, hat keine grobe Adern und la&#x0364;&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ich gut bearbeiten, i&#x017F;t etwas gelblich.</item><lb/>
            <item>34) Ap&#x017F;elholz, <hi rendition="#aq">Malus &#x017F;ativa,</hi> i&#x017F;t an Ha&#x0364;rte den<lb/>
Weißbu&#x0364;chen gleich, aber etwas za&#x0364;he, es i&#x017F;t nicht &#x017F;o<lb/>
za&#x0364;he als Birnenholz aber etwas ha&#x0364;rter. Doch i&#x017F;t bei<lb/>
allen Baum&#x017F;orten zu merken, daß zwar an jungen<lb/>
Ba&#x0364;umen das Holz von unten bis oben wenig unter-<lb/>
&#x017F;chieden &#x017F;ei; an alten Ba&#x0364;umen aber, die in ihrem<lb/>
Wachsthum gut fortgezogen und nicht &#x017F;chadhaft ge-<lb/>
worden, hat der Stamm von der Erde auf bis zu<lb/>
einer guten Mannsho&#x0364;he viel ha&#x0364;rteres Holz als &#x017F;eine<lb/>
Ae&#x017F;te und als ein junger Baum von gleicher Art.</item><lb/>
            <item>35) Mispelholz, <hi rendition="#aq">Mespilus &#x017F;at.</hi> i&#x017F;t dem Birnbaum<lb/>
an Ha&#x0364;rte gleich, auch za&#x0364;he. Wenn es gerade gewach-<lb/>
&#x017F;en und trocken i&#x017F;t, &#x017F;o la&#x0364;&#x017F;t es &#x017F;ich gut verarbeiten; i&#x017F;t<lb/>
es aber krumm und ma&#x017F;erig, &#x017F;o i&#x017F;t es &#x017F;chwer &#x017F;auber<lb/>
zu machen.</item><lb/>
            <item>36) Weiße Maulbeere, <hi rendition="#aq">Morus fr. albo C B.</hi> ihr<lb/>
Holz i&#x017F;t weich und za&#x0364;he, an Ha&#x0364;rte dem Birnholze<lb/>
gleich. Es la&#x0364;ßt &#x017F;ich nicht gut &#x017F;auber hobeln, weil es<lb/>
auf der Mitternachts&#x017F;eite bis zur Ha&#x0364;lfte pellet und<lb/>
einreißt; die Mittags&#x017F;eite i&#x017F;t aber ha&#x0364;rter.</item><lb/>
            <item>37) Schwarze Maulbeere, <hi rendition="#aq">Morus fr. nigro C B.</hi><lb/>
Ihr Holz i&#x017F;t ha&#x0364;rter als das vorige, &#x017F;o daß &#x017F;eine Mit-<lb/>
ternacht&#x017F;eite der Mittags&#x017F;eite des wei&#x017F;&#x017F;en Maulbeer-<lb/>
baums gleich i&#x017F;t. Es i&#x017F;t auch za&#x0364;he, pellet aber nicht<lb/>
&#x017F;o leicht als das vorige. Es gleichet mei&#x017F;tens dem<lb/>
Nußbaumholze.</item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">38) Myr-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[190/0200] 32) Spaniſcher Flieder, Lilac T. iſt zaͤh am weiſ- ſen und blauen, und zwar ſehr zaͤhe. Weil ſie auch ſehr aſtig ſind, ſo ſind ſie ſehr muͤhſam zu hobeln; ſind ſie aber geſund und feſt, ſo kann man ſie doch queer uͤber hobeln und ſauber machen. 33) Citronenbaum, Limonie, Limon vulg. Fer- rar. iſt etwas hart und zaͤhe wie die Birke am Stamm. Es iſt ein feines Holz, hat keine grobe Adern und laͤſt ſich gut bearbeiten, iſt etwas gelblich. 34) Apſelholz, Malus ſativa, iſt an Haͤrte den Weißbuͤchen gleich, aber etwas zaͤhe, es iſt nicht ſo zaͤhe als Birnenholz aber etwas haͤrter. Doch iſt bei allen Baumſorten zu merken, daß zwar an jungen Baͤumen das Holz von unten bis oben wenig unter- ſchieden ſei; an alten Baͤumen aber, die in ihrem Wachsthum gut fortgezogen und nicht ſchadhaft ge- worden, hat der Stamm von der Erde auf bis zu einer guten Mannshoͤhe viel haͤrteres Holz als ſeine Aeſte und als ein junger Baum von gleicher Art. 35) Mispelholz, Mespilus ſat. iſt dem Birnbaum an Haͤrte gleich, auch zaͤhe. Wenn es gerade gewach- ſen und trocken iſt, ſo laͤſt es ſich gut verarbeiten; iſt es aber krumm und maſerig, ſo iſt es ſchwer ſauber zu machen. 36) Weiße Maulbeere, Morus fr. albo C B. ihr Holz iſt weich und zaͤhe, an Haͤrte dem Birnholze gleich. Es laͤßt ſich nicht gut ſauber hobeln, weil es auf der Mitternachtsſeite bis zur Haͤlfte pellet und einreißt; die Mittagsſeite iſt aber haͤrter. 37) Schwarze Maulbeere, Morus fr. nigro C B. Ihr Holz iſt haͤrter als das vorige, ſo daß ſeine Mit- ternachtſeite der Mittagsſeite des weiſſen Maulbeer- baums gleich iſt. Es iſt auch zaͤhe, pellet aber nicht ſo leicht als das vorige. Es gleichet meiſtens dem Nußbaumholze. 38) Myr-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/200
Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/200>, abgerufen am 24.11.2024.