Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.Akademie der Wissenschaften den 14ten May einen Der berühmte Andreas Cleyer, welcher das in Noch ein damaliger Zeiten höchst berühmter lungen
Akademie der Wiſſenſchaften den 14ten May einen Der beruͤhmte Andreas Cleyer, welcher das in Noch ein damaliger Zeiten hoͤchſt beruͤhmter lungen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0166" n="156"/> Akademie der Wiſſenſchaften den 14ten May einen<lb/> bluͤhenden Kampferzweig, als den erſten, welcher in<lb/> Europaͤiſchen Gaͤrten gebluͤhet hat, aus dem hieſigen<lb/> botaniſchen Garten vorzulegen, wodurch zugleich<lb/> manche oͤffentliche Zweifel und Widerſpruͤche mit ein-<lb/> mahl gehoben wurden. Die charakteriſtiſche Abbil-<lb/> dung davon lege ich nochmals fuͤr.</p><lb/> <p>Der beruͤhmte <hi rendition="#fr">Andreas Cleyer</hi>, welcher das in<lb/> zwey Großfolio Baͤnden beſtehende vortrefliche, und<lb/> in Japan nach der Natur gemahlte Pflanzenwerk nach<lb/> Europa geſchickt, welches unter dem Namen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Flora<lb/> Japonica</hi>,</hi> unter den Sachverſtaͤndigen bekannt und<lb/> laͤngſt geſchaͤtzet worden iſt, und durch den ehemali-<lb/> gen Leibmedikum <hi rendition="#fr">Chriſtian Menzel</hi> an den Churfuͤr-<lb/> ſten Friedrich Wilhelm verkauft, welches noch unter<lb/> die groͤßten Seltenheiten der koͤniglichen Bibliothek<lb/> gerechnet wird, eben dieſer ſchickte 1680 im Septem-<lb/> ber dem <hi rendition="#fr">Johann Commelin</hi> uͤber das Vorgebuͤrge<lb/> der guten Hofnung, einen jungen <hi rendition="#fr">Kampferbaum</hi>,<lb/> wovon deſſen Verzeichniß des <hi rendition="#fr">Amſterdammer Gar-<lb/> tens</hi> Nachricht mit einer guten Abbildung gab.</p><lb/> <p>Noch ein damaliger Zeiten hoͤchſt beruͤhmter<lb/> Mann in Oſtindien, mit Namen <hi rendition="#fr">Wilhelm ten Rhyne</hi>,<lb/> welcher Leibarzt, Botanikus und Chymikus des Kai-<lb/> ſers in Japan war, ließ ſeinem Freunde, den <hi rendition="#fr">Jakob<lb/> Breyn</hi>, ſchon 1664 einen trocknen Zweig vom <hi rendition="#fr">Kam-<lb/> pferbaum</hi> zukommen, der keine Bluͤthen hatte. Ein<lb/> aͤhnlicher Zweig ſchreibt ſich aus dem Briefwechſel<lb/> 1684 von <hi rendition="#fr">Herbert de Jager</hi> her, von welchem das<lb/> weitere in <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rumphii Herbar Aboineſi</hi>. Part. VI. Cap.<lb/> 82. pag. 82. cura <hi rendition="#i">Joh. Burmanni</hi>,</hi> in der beſonders<lb/> daruͤber gemachten Anmerkung nachgeſehen zu werden<lb/> verdienet. Von dieſer Zeit an ſind ſeit 1690 ver-<lb/> ſchiedene Kampferzweige mit und ohne Blumen, auch<lb/> trockne Fruͤchte in die Europaͤiſchen Naturalienſamm-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">lungen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [156/0166]
Akademie der Wiſſenſchaften den 14ten May einen
bluͤhenden Kampferzweig, als den erſten, welcher in
Europaͤiſchen Gaͤrten gebluͤhet hat, aus dem hieſigen
botaniſchen Garten vorzulegen, wodurch zugleich
manche oͤffentliche Zweifel und Widerſpruͤche mit ein-
mahl gehoben wurden. Die charakteriſtiſche Abbil-
dung davon lege ich nochmals fuͤr.
Der beruͤhmte Andreas Cleyer, welcher das in
zwey Großfolio Baͤnden beſtehende vortrefliche, und
in Japan nach der Natur gemahlte Pflanzenwerk nach
Europa geſchickt, welches unter dem Namen Flora
Japonica, unter den Sachverſtaͤndigen bekannt und
laͤngſt geſchaͤtzet worden iſt, und durch den ehemali-
gen Leibmedikum Chriſtian Menzel an den Churfuͤr-
ſten Friedrich Wilhelm verkauft, welches noch unter
die groͤßten Seltenheiten der koͤniglichen Bibliothek
gerechnet wird, eben dieſer ſchickte 1680 im Septem-
ber dem Johann Commelin uͤber das Vorgebuͤrge
der guten Hofnung, einen jungen Kampferbaum,
wovon deſſen Verzeichniß des Amſterdammer Gar-
tens Nachricht mit einer guten Abbildung gab.
Noch ein damaliger Zeiten hoͤchſt beruͤhmter
Mann in Oſtindien, mit Namen Wilhelm ten Rhyne,
welcher Leibarzt, Botanikus und Chymikus des Kai-
ſers in Japan war, ließ ſeinem Freunde, den Jakob
Breyn, ſchon 1664 einen trocknen Zweig vom Kam-
pferbaum zukommen, der keine Bluͤthen hatte. Ein
aͤhnlicher Zweig ſchreibt ſich aus dem Briefwechſel
1684 von Herbert de Jager her, von welchem das
weitere in Rumphii Herbar Aboineſi. Part. VI. Cap.
82. pag. 82. cura Joh. Burmanni, in der beſonders
daruͤber gemachten Anmerkung nachgeſehen zu werden
verdienet. Von dieſer Zeit an ſind ſeit 1690 ver-
ſchiedene Kampferzweige mit und ohne Blumen, auch
trockne Fruͤchte in die Europaͤiſchen Naturalienſamm-
lungen
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