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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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Da 3) der gelehrte Sohn desselben, Philip
Jakob Breyne
in denen 1739 herausgegebenen
Iconibus Rar. Plant. pag. 16. et Tab. II, ausdrück-
lich erinnert floram structuram patri iguotam fuisse.
Auch ferner 4) nur von rudimentis florum die Rede
ist, so kann man dieses zugestehen, und sich die an-
fangende Erscheinung des neuen Triebes an dem Kam-
pferbaum
leicht erklähren, ohne gewiß zu seyn, ob
sich dieser zu gedachter späten Jahreszeit schon so weit
entwickele, daß man die künftigen Blumenstiele dar-
an unterscheiden könne, oder nicht; oder ob dieser
neue Ansatz von Trieben sich in Zweige und Blätter
oder gerade in Blumen habe entwickeln wollen; wel-
ches letztere der Wachsthumsordnung zufolge, sehr be-
zweifelt werden kann.

Sollten 5) Blumen und Früchte an gedachtem
Baume in Europa, seit der ersten Zeit, bis zu diesem
Jahrhunderte, von 1735 -- 39 an zum Vorschein ge-
kommen seyn, hätten die sämmtlichen Geschichtschrei-
ber nicht nöthig gehabt, sich von jeher bey denen Be-
schreibungen derer aus Japan und Ostindien über-
schickten getrockneten Zweige, Frucht- und Blumen-
stielen aufzuhalten, und diese aus einem Kupferstiche
und Naturalienkabinette zu benutzen. Kampfer
Amoen. Exotic Fascic. V. p. 370 -- 72 hat unter
allen darzu den vollkommensten Zweig mit Blumen
und Früchten geliefert, von welchen er in Japan selbst
den Abriß entworfen; obgleich noch mehrere Abbil-
dungen des Kampferbaumes vorhanden sind, die
sich zwar nicht wegen der Schönheit empfehlen, wie
die Breynianischen, demohnerachtet aber immer eini-
germaaßen brauchbar bleiben werden.

Was sich 6) in gegenwärtiger Absicht weiter er-
innern ließe, ist von mir schon 1749 vorläufig be-
richtiget worden, da ich die Ehre hatte, der königl.

Aka-

Da 3) der gelehrte Sohn deſſelben, Philip
Jakob Breyne
in denen 1739 herausgegebenen
Iconibus Rar. Plant. pag. 16. et Tab. II, ausdruͤck-
lich erinnert floram ſtructuram patri iguotam fuiſſe.
Auch ferner 4) nur von rudimentis florum die Rede
iſt, ſo kann man dieſes zugeſtehen, und ſich die an-
fangende Erſcheinung des neuen Triebes an dem Kam-
pferbaum
leicht erklaͤhren, ohne gewiß zu ſeyn, ob
ſich dieſer zu gedachter ſpaͤten Jahreszeit ſchon ſo weit
entwickele, daß man die kuͤnftigen Blumenſtiele dar-
an unterſcheiden koͤnne, oder nicht; oder ob dieſer
neue Anſatz von Trieben ſich in Zweige und Blaͤtter
oder gerade in Blumen habe entwickeln wollen; wel-
ches letztere der Wachsthumsordnung zufolge, ſehr be-
zweifelt werden kann.

Sollten 5) Blumen und Fruͤchte an gedachtem
Baume in Europa, ſeit der erſten Zeit, bis zu dieſem
Jahrhunderte, von 1735 — 39 an zum Vorſchein ge-
kommen ſeyn, haͤtten die ſaͤmmtlichen Geſchichtſchrei-
ber nicht noͤthig gehabt, ſich von jeher bey denen Be-
ſchreibungen derer aus Japan und Oſtindien uͤber-
ſchickten getrockneten Zweige, Frucht- und Blumen-
ſtielen aufzuhalten, und dieſe aus einem Kupferſtiche
und Naturalienkabinette zu benutzen. Kampfer
Amoen. Exotic Faſcic. V. p. 370 — 72 hat unter
allen darzu den vollkommenſten Zweig mit Blumen
und Fruͤchten geliefert, von welchen er in Japan ſelbſt
den Abriß entworfen; obgleich noch mehrere Abbil-
dungen des Kampferbaumes vorhanden ſind, die
ſich zwar nicht wegen der Schoͤnheit empfehlen, wie
die Breynianiſchen, demohnerachtet aber immer eini-
germaaßen brauchbar bleiben werden.

Was ſich 6) in gegenwaͤrtiger Abſicht weiter er-
innern ließe, iſt von mir ſchon 1749 vorlaͤufig be-
richtiget worden, da ich die Ehre hatte, der koͤnigl.

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[155/0165] Da 3) der gelehrte Sohn deſſelben, Philip Jakob Breyne in denen 1739 herausgegebenen Iconibus Rar. Plant. pag. 16. et Tab. II, ausdruͤck- lich erinnert floram ſtructuram patri iguotam fuiſſe. Auch ferner 4) nur von rudimentis florum die Rede iſt, ſo kann man dieſes zugeſtehen, und ſich die an- fangende Erſcheinung des neuen Triebes an dem Kam- pferbaum leicht erklaͤhren, ohne gewiß zu ſeyn, ob ſich dieſer zu gedachter ſpaͤten Jahreszeit ſchon ſo weit entwickele, daß man die kuͤnftigen Blumenſtiele dar- an unterſcheiden koͤnne, oder nicht; oder ob dieſer neue Anſatz von Trieben ſich in Zweige und Blaͤtter oder gerade in Blumen habe entwickeln wollen; wel- ches letztere der Wachsthumsordnung zufolge, ſehr be- zweifelt werden kann. Sollten 5) Blumen und Fruͤchte an gedachtem Baume in Europa, ſeit der erſten Zeit, bis zu dieſem Jahrhunderte, von 1735 — 39 an zum Vorſchein ge- kommen ſeyn, haͤtten die ſaͤmmtlichen Geſchichtſchrei- ber nicht noͤthig gehabt, ſich von jeher bey denen Be- ſchreibungen derer aus Japan und Oſtindien uͤber- ſchickten getrockneten Zweige, Frucht- und Blumen- ſtielen aufzuhalten, und dieſe aus einem Kupferſtiche und Naturalienkabinette zu benutzen. Kampfer Amoen. Exotic Faſcic. V. p. 370 — 72 hat unter allen darzu den vollkommenſten Zweig mit Blumen und Fruͤchten geliefert, von welchen er in Japan ſelbſt den Abriß entworfen; obgleich noch mehrere Abbil- dungen des Kampferbaumes vorhanden ſind, die ſich zwar nicht wegen der Schoͤnheit empfehlen, wie die Breynianiſchen, demohnerachtet aber immer eini- germaaßen brauchbar bleiben werden. Was ſich 6) in gegenwaͤrtiger Abſicht weiter er- innern ließe, iſt von mir ſchon 1749 vorlaͤufig be- richtiget worden, da ich die Ehre hatte, der koͤnigl. Aka-

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/165>, abgerufen am 24.11.2024.