Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.me so viel Pappeln und Ibischblätter, als man mit Behandlung des Kranken. Am folgenden Morgen, acht bis neun Stunden chen K 2
me ſo viel Pappeln und Ibiſchblaͤtter, als man mit Behandlung des Kranken. Am folgenden Morgen, acht bis neun Stunden chen K 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0157" n="147"/> me ſo viel Pappeln und Ibiſchblaͤtter, als man mit<lb/> den Fingern faſſen kann (<hi rendition="#aq">une bonne pincée de<lb/> Feuille de Mauve et Guimauve</hi>) koche ſie ein we-<lb/> nig in einem Schoppen Waſſer, thue ein wenig Kuͤ-<lb/> chenſalz hinein, gieße es durch, und thue zwey Unzen<lb/> Baumoͤhl darzu.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Behandlung des Kranken.</hi> </head><lb/> <p>Am folgenden Morgen, acht bis neun Stunden<lb/> nach dem Abendeſſen, gebe man dem Kranken folgen-<lb/> des Specifikum: man nehme drey Quentlein fein pul-<lb/> veriſirter maͤnnlichen Farrenkrautswurzel <hi rendition="#aq">Filix non<lb/> ramoſa dentata C. B. pin. et juſt. R. A. Polypolium<lb/> Filixmas linn.</hi> Vermiſche dieſelbe mit vier bis ſechs<lb/> Unzen deſtillirten Farrenkrauts, oder Lindenbluͤthwaſſer,<lb/> und laſſe es den Kranken alles austrinken, wobey man<lb/> das Gefaͤß zwey bis dreymal mit demſelben Waſſer<lb/> ausſpuͤhlen muß, damit nichts von dem Pulver weder<lb/> in demſelben, noch in dem Munde des Kranken haͤn-<lb/> gen bleibe. Fuͤr Kinder iſt die Doſis des <choice><sic>Pnlvers</sic><corr>Pulvers</corr></choice><lb/> ein Quentlein weniger. Wenn der Kranke, nach-<lb/> dem er das Pulver genommen, etwa einen Ekel bey<lb/> ſich verſpuͤhren ſollte, ſo kann er ein wenig einge-<lb/> machter Citronen oder ſonſt etwas angenehmes kauen,<lb/> oder ſich den Mund mit einem, oder andern Liqueur<lb/> ausſpuͤhlen, er muß aber nichts hinunter ſchlucken,<lb/> er kann auch den Geruch von gutem Weineſſig durch<lb/> die Naſe einziehen. Sollte demohngeachtet das<lb/> Pulver ihm aufſtoßen, und er Neigung zum Bre-<lb/> chen empfinden, ſo, daß es ihm gar bis in den Mund<lb/> kaͤme, ſo muß er es wieder niederſchlucken, und ſein<lb/> moͤglichſtes thun, es bey ſich zu behalten. Waͤre<lb/> er endlich gezwungen es zum theil oder ganz auszu-<lb/> brechen, ſo muß er, ſo bald die Neigung zum Erbre-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K 2</fw><fw place="bottom" type="catch">chen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [147/0157]
me ſo viel Pappeln und Ibiſchblaͤtter, als man mit
den Fingern faſſen kann (une bonne pincée de
Feuille de Mauve et Guimauve) koche ſie ein we-
nig in einem Schoppen Waſſer, thue ein wenig Kuͤ-
chenſalz hinein, gieße es durch, und thue zwey Unzen
Baumoͤhl darzu.
Behandlung des Kranken.
Am folgenden Morgen, acht bis neun Stunden
nach dem Abendeſſen, gebe man dem Kranken folgen-
des Specifikum: man nehme drey Quentlein fein pul-
veriſirter maͤnnlichen Farrenkrautswurzel Filix non
ramoſa dentata C. B. pin. et juſt. R. A. Polypolium
Filixmas linn. Vermiſche dieſelbe mit vier bis ſechs
Unzen deſtillirten Farrenkrauts, oder Lindenbluͤthwaſſer,
und laſſe es den Kranken alles austrinken, wobey man
das Gefaͤß zwey bis dreymal mit demſelben Waſſer
ausſpuͤhlen muß, damit nichts von dem Pulver weder
in demſelben, noch in dem Munde des Kranken haͤn-
gen bleibe. Fuͤr Kinder iſt die Doſis des Pulvers
ein Quentlein weniger. Wenn der Kranke, nach-
dem er das Pulver genommen, etwa einen Ekel bey
ſich verſpuͤhren ſollte, ſo kann er ein wenig einge-
machter Citronen oder ſonſt etwas angenehmes kauen,
oder ſich den Mund mit einem, oder andern Liqueur
ausſpuͤhlen, er muß aber nichts hinunter ſchlucken,
er kann auch den Geruch von gutem Weineſſig durch
die Naſe einziehen. Sollte demohngeachtet das
Pulver ihm aufſtoßen, und er Neigung zum Bre-
chen empfinden, ſo, daß es ihm gar bis in den Mund
kaͤme, ſo muß er es wieder niederſchlucken, und ſein
moͤglichſtes thun, es bey ſich zu behalten. Waͤre
er endlich gezwungen es zum theil oder ganz auszu-
brechen, ſo muß er, ſo bald die Neigung zum Erbre-
chen
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