Diese Cur ist keiner andern Vorbereitung benö- thiget, als daß man dem Patienten sieben Stunden nach dem gewöhnlichen Mittagsessen eine Brodsuppe nehmen lasse, welche auf folgende Weise zubereitet wird: Man nehme anderthalb Pfund Wasser, zwo bis drey Unzen frische Butter, und zwey Unzen klein geschnittenes Brod; salze es so viel nöthig ist, und koche es an einem guten Feuer, wobey man es oft umrühret, bis es eben, und zu einer Brodsuppe ge- worden ist, etwa eine Viertelstunde hernach gebe man dem Kranken zween Zwiebacke mittlerer Größe, und ein Glas unverfälschten weißen Weins, oder mit Was- ser, wenn er gewöhnlich keinen Wein trinkt. Wenn der Kranke an selbigem Tage keine Eröfnung gehabt, oder wenn er hartleibig, oder Verstopfungen unterworfen ist, so gebe man ihm eine Viertel, oder halbe Stun- de nach dem Abendessen folgendes Klistir: Man neh-
me
Eine beſondere Art den Bandwurm zu kuriren.
Vorerinnerung der Kranken.
Dieſe Cur iſt keiner andern Vorbereitung benoͤ- thiget, als daß man dem Patienten ſieben Stunden nach dem gewoͤhnlichen Mittagseſſen eine Brodſuppe nehmen laſſe, welche auf folgende Weiſe zubereitet wird: Man nehme anderthalb Pfund Waſſer, zwo bis drey Unzen friſche Butter, und zwey Unzen klein geſchnittenes Brod; ſalze es ſo viel noͤthig iſt, und koche es an einem guten Feuer, wobey man es oft umruͤhret, bis es eben, und zu einer Brodſuppe ge- worden iſt, etwa eine Viertelſtunde hernach gebe man dem Kranken zween Zwiebacke mittlerer Groͤße, und ein Glas unverfaͤlſchten weißen Weins, oder mit Waſ- ſer, wenn er gewoͤhnlich keinen Wein trinkt. Wenn der Kranke an ſelbigem Tage keine Eroͤfnung gehabt, oder wenn er hartleibig, oder Verſtopfungen unterworfen iſt, ſo gebe man ihm eine Viertel, oder halbe Stun- de nach dem Abendeſſen folgendes Kliſtir: Man neh-
me
<TEI><text><body><pbfacs="#f0156"n="[146]"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="1"><head><hirendition="#g">Eine beſondere Art<lb/><hirendition="#b">den Bandwurm</hi><lb/>
zu kuriren</hi>.</head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="2"><head><hirendition="#b">Vorerinnerung der Kranken.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ieſe Cur iſt keiner andern Vorbereitung benoͤ-<lb/>
thiget, als daß man dem Patienten ſieben Stunden<lb/>
nach dem gewoͤhnlichen Mittagseſſen eine Brodſuppe<lb/>
nehmen laſſe, welche auf folgende Weiſe zubereitet<lb/>
wird: Man nehme anderthalb Pfund Waſſer, zwo<lb/>
bis drey Unzen friſche Butter, und zwey Unzen klein<lb/>
geſchnittenes Brod; ſalze es ſo viel noͤthig iſt, und<lb/>
koche es an einem guten Feuer, wobey man es oft<lb/>
umruͤhret, bis es eben, und zu einer Brodſuppe ge-<lb/>
worden iſt, etwa eine Viertelſtunde hernach gebe man<lb/>
dem Kranken zween Zwiebacke mittlerer Groͤße, und<lb/>
ein Glas unverfaͤlſchten weißen Weins, oder mit Waſ-<lb/>ſer, wenn er gewoͤhnlich keinen Wein trinkt. Wenn der<lb/>
Kranke an ſelbigem Tage keine Eroͤfnung gehabt, oder<lb/>
wenn er hartleibig, oder Verſtopfungen unterworfen<lb/>
iſt, ſo gebe man ihm eine Viertel, oder halbe Stun-<lb/>
de nach dem Abendeſſen folgendes Kliſtir: Man neh-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">me</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[[146]/0156]
Eine beſondere Art
den Bandwurm
zu kuriren.
Vorerinnerung der Kranken.
Dieſe Cur iſt keiner andern Vorbereitung benoͤ-
thiget, als daß man dem Patienten ſieben Stunden
nach dem gewoͤhnlichen Mittagseſſen eine Brodſuppe
nehmen laſſe, welche auf folgende Weiſe zubereitet
wird: Man nehme anderthalb Pfund Waſſer, zwo
bis drey Unzen friſche Butter, und zwey Unzen klein
geſchnittenes Brod; ſalze es ſo viel noͤthig iſt, und
koche es an einem guten Feuer, wobey man es oft
umruͤhret, bis es eben, und zu einer Brodſuppe ge-
worden iſt, etwa eine Viertelſtunde hernach gebe man
dem Kranken zween Zwiebacke mittlerer Groͤße, und
ein Glas unverfaͤlſchten weißen Weins, oder mit Waſ-
ſer, wenn er gewoͤhnlich keinen Wein trinkt. Wenn der
Kranke an ſelbigem Tage keine Eroͤfnung gehabt, oder
wenn er hartleibig, oder Verſtopfungen unterworfen
iſt, ſo gebe man ihm eine Viertel, oder halbe Stun-
de nach dem Abendeſſen folgendes Kliſtir: Man neh-
me
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. [146]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/156>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.