Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.Der Ginsong wächst in China zwischen einer nord- Der Ginsong hat übrigens einen angenehmen Ge- Da der Preiß dieser Wurzel in China so hoch wird
Der Ginſong waͤchſt in China zwiſchen einer nord- Der Ginſong hat uͤbrigens einen angenehmen Ge- Da der Preiß dieſer Wurzel in China ſo hoch wird
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Der Ginſong waͤchſt in China zwiſchen einer nord-
lichen Breite von 39 bis 47 Graden in den dickſten
Waͤldern und auf den hoͤchſten Bergen. Man findet ihn
auch in eben dieſer Breite in den Waͤldern von Kana-
da. Der Jeſuit Jartony, der auf Befehl des Chi-
neſiſchen Kaiſers, die Charte von der Tartarey auf-
nehmen mußte, hatte vorher geſagt, daß, wenn
noch ein anderes Land in der Welt den Ginſong her-
vorbraͤchte, ſo muͤßte es Kanada ſeyn, auf ſeinen
hohen Bergen und in ſeinen dicken Waldungen, wel-
ches auch durch die Unterſuchung des Jeſuiten Laffi-
trany wahr gemacht worden. Indem er die Waͤl-
der in Kanada durchſuchte, fand er den Ginſong,
welchen die Akademie der Wiſſenſchaften in Paris
fuͤr den aͤchten erkannte. Die Indianiſche Geſell-
ſchaft hatte ſo gar den Einfall, die Amerikaniſche
Pflanze nach China auf ihren Schiffen zu verſenden,
und der Handel gieng damit ſo gut von ſtatten, daß
ſie im Jahre 1757 ſchon 3 bis 4000 Pfund davon
in China verkauft hatten.
Der Ginſong hat uͤbrigens einen angenehmen Ge-
ruch, einen lieblichen Geſchmack, der ein wenig herb
und mit einiger Bitterkeit vermiſcht iſt, welches anzeigt,
daß er einige den Kraͤften der Angelika und des Meum
gleichkommende Eigenſchaft hat. Man giebt ihn zum
5ten oder 6ſten Theil einer Unze klein geſchnitten, und
einen halben Noͤßel Waſſer langſam bis auf ein Glas
voll eingekocht, wobey man den Topf, waͤhrenden
Kochens, wohl zugedeckt hat. Man macht ihn mit
ein wenig Zucker ſuͤß, und nimmt alles auf einmahl
ein. Man kann auch aus einer Unze zehn Theile ma-
chen, beſonders wenn man ſich deſſelben nur bey ge-
ringen Unpaͤßlichkeiten bedienen will.
Da der Preiß dieſer Wurzel in China ſo hoch
iſt, daß ein Pfund mit eben ſo viel Golde bezahlet
wird
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