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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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darauf folgende Bestellung zur Saat, jedesmahl zu
rechter Zeit, ohne Abgang würklich geschehen könne.
Es gehöret alsdenn zu einer solchen Ausführung
freylich die Ackereinrichtung eines überaus erfahrnen
Landwirthes; wenn nehmlich diejenigen Feldarbeiten,
die schon im Februar und Merz geschehen seyn sollten,
wegen eines bis im April aber noch anhaltenden Fro-
stes in der Erde, erst im May vorgenommen werden
müssen! Wenn ferner auf einem Winter, ohne Re-
gen und Schnee, gleich in der ersten Zeit, eine große
Dürre einfället, die sich hernach in einer vom Junio
an, fast bis zum Ausgange des Jahres anhaltenden
Nässe endiget, dabey sich sowohl die Heu- als Feld-
erndte verzögert, Gras, Heu und Frucht verdirbt
und die Bearbeitung der Brache selbst langsam gehet,
und immer unterbrochen wird. Denn wer kann auf
dem Sommerfelde alsdenn das Streiken oder Stür-
zen ordentlich zu Stande bringen? wird bey solcher
Nässe nicht der Acker fast zu einem Moraste in der Nie-
drung, wenn sonst die Saatzeit einfäller? und wird
sie in einen solchen Sumpf geworfen, so vergehet sie
doch bald nach dem Auskeimen, daß man eine Nach-
saat halten muß oder möchte! Hier hat der Ackerver-
ständige Gelegenheit, bey einer so schlimmen Witte-
rung, seine Erfahrung und wohl überlegte Abtheilung
der. Bearbeitung der hohen und tiefen Felder, im
trocknen und magern, auch festen, fetten Boden, in
feuchten Gründen anzuwenden. Eine gute voraus-
gesetzte Kenntniß der Brache, erleichtert die Bestel-
lung des Ackers zum Sommergetreide! Die Brache
soll recht austrocknen, das Sommerfeld hingegen
seine Früchte behalten.

Die Bestellung der Sommerfrüchte, die sich
nach der verschiedenen Abtheilung der Felder richten
muß, erfordert gewisse und besondere Behandlungen,
von welchen man hier nur die nöthigsten Vorschriften zu

einer
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darauf folgende Beſtellung zur Saat, jedesmahl zu
rechter Zeit, ohne Abgang wuͤrklich geſchehen koͤnne.
Es gehoͤret alsdenn zu einer ſolchen Ausfuͤhrung
freylich die Ackereinrichtung eines überaus erfahrnen
Landwirthes; wenn nehmlich diejenigen Feldarbeiten,
die ſchon im Februar und Merz geſchehen ſeyn ſollten,
wegen eines bis im April aber noch anhaltenden Fro-
ſtes in der Erde, erſt im May vorgenommen werden
muͤſſen! Wenn ferner auf einem Winter, ohne Re-
gen und Schnee, gleich in der erſten Zeit, eine große
Duͤrre einfaͤllet, die ſich hernach in einer vom Junio
an, faſt bis zum Ausgange des Jahres anhaltenden
Naͤſſe endiget, dabey ſich ſowohl die Heu- als Feld-
erndte verzoͤgert, Gras, Heu und Frucht verdirbt
und die Bearbeitung der Brache ſelbſt langſam gehet,
und immer unterbrochen wird. Denn wer kann auf
dem Sommerfelde alsdenn das Streiken oder Stuͤr-
zen ordentlich zu Stande bringen? wird bey ſolcher
Naͤſſe nicht der Acker faſt zu einem Moraſte in der Nie-
drung, wenn ſonſt die Saatzeit einfaͤller? und wird
ſie in einen ſolchen Sumpf geworfen, ſo vergehet ſie
doch bald nach dem Auskeimen, daß man eine Nach-
ſaat halten muß oder moͤchte! Hier hat der Ackerver-
ſtaͤndige Gelegenheit, bey einer ſo ſchlimmen Witte-
rung, ſeine Erfahrung und wohl uͤberlegte Abtheilung
der. Bearbeitung der hohen und tiefen Felder, im
trocknen und magern, auch feſten, fetten Boden, in
feuchten Gruͤnden anzuwenden. Eine gute voraus-
geſetzte Kenntniß der Brache, erleichtert die Beſtel-
lung des Ackers zum Sommergetreide! Die Brache
ſoll recht austrocknen, das Sommerfeld hingegen
ſeine Fruͤchte behalten.

Die Beſtellung der Sommerfruͤchte, die ſich
nach der verſchiedenen Abtheilung der Felder richten
muß, erfordert gewiſſe und beſondere Behandlungen,
von welchen man hier nur die noͤthigſten Vorſchriften zu

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[113/0123] darauf folgende Beſtellung zur Saat, jedesmahl zu rechter Zeit, ohne Abgang wuͤrklich geſchehen koͤnne. Es gehoͤret alsdenn zu einer ſolchen Ausfuͤhrung freylich die Ackereinrichtung eines überaus erfahrnen Landwirthes; wenn nehmlich diejenigen Feldarbeiten, die ſchon im Februar und Merz geſchehen ſeyn ſollten, wegen eines bis im April aber noch anhaltenden Fro- ſtes in der Erde, erſt im May vorgenommen werden muͤſſen! Wenn ferner auf einem Winter, ohne Re- gen und Schnee, gleich in der erſten Zeit, eine große Duͤrre einfaͤllet, die ſich hernach in einer vom Junio an, faſt bis zum Ausgange des Jahres anhaltenden Naͤſſe endiget, dabey ſich ſowohl die Heu- als Feld- erndte verzoͤgert, Gras, Heu und Frucht verdirbt und die Bearbeitung der Brache ſelbſt langſam gehet, und immer unterbrochen wird. Denn wer kann auf dem Sommerfelde alsdenn das Streiken oder Stuͤr- zen ordentlich zu Stande bringen? wird bey ſolcher Naͤſſe nicht der Acker faſt zu einem Moraſte in der Nie- drung, wenn ſonſt die Saatzeit einfaͤller? und wird ſie in einen ſolchen Sumpf geworfen, ſo vergehet ſie doch bald nach dem Auskeimen, daß man eine Nach- ſaat halten muß oder moͤchte! Hier hat der Ackerver- ſtaͤndige Gelegenheit, bey einer ſo ſchlimmen Witte- rung, ſeine Erfahrung und wohl uͤberlegte Abtheilung der. Bearbeitung der hohen und tiefen Felder, im trocknen und magern, auch feſten, fetten Boden, in feuchten Gruͤnden anzuwenden. Eine gute voraus- geſetzte Kenntniß der Brache, erleichtert die Beſtel- lung des Ackers zum Sommergetreide! Die Brache ſoll recht austrocknen, das Sommerfeld hingegen ſeine Fruͤchte behalten. Die Beſtellung der Sommerfruͤchte, die ſich nach der verſchiedenen Abtheilung der Felder richten muß, erfordert gewiſſe und beſondere Behandlungen, von welchen man hier nur die noͤthigſten Vorſchriften zu einer H

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/123>, abgerufen am 22.11.2024.