ben, Fabriken, Arzeney und mehrere Handelsge- wächse befindlich sind. Die Haushaltungskunst und Handelsgeschichte dieses Landes, wird uns hiervon die völlige Aufklärung geben. Wenn man diesem mit Grunde beyfügt, daß noch ein nicht unbeträchtlicher Pflanzenvorrath übrig sey, der bey guten Einsichten und einer richtigen Anwendung den darunter versteck- ten heimlichen Cameralnutzen gewiß bringen werde, so bleibet nichts übrig, als hierüber von Zeit zu Zeit fortzusetzende Versuche anzustellen, um hernach die vorzüglichsten rohen Produkte davon, ohne zu mühsa- me weitläuftige Bearbeitung, in einer verhältnißmäßi- gen Menge anhaltend zu verschaffen, desto sicherer im Umgang zu bringen.
Dabey aber hat man nicht nöthig, den Anbau solcher fremden Gewächse zu vernachläßigen, welche unterm hiesigen Clima eben so leicht und mit nicht kost- baren Anstalten, auch in gleicher Vollkommenheit zu gewinnen stehen als jene. Wodurch sich der natürli- che Ertrag und Werth der Ländereyen mit sichern Fol- gen erhöhet, auch ganzen Gegenden, in welchen vor- ber noch manches unbenutzt geblieben war, zugleich eine solche und ganz neue Gestalt gegeben wird: an derglei- chen zu Zeiten des Churfürsten Georg Wilhelms nicht gedacht war, bis Friedrich Wilhelm nach der Zeit vergleichen wohl überdachte Anstalten in Bewegung zu setzen anfieng, welche unter dessen durchlauchtig- sten Nachfolgern ihre eigentliche allgemeine ökonomi- sche Richtung mit guten Folgen erhalten haben.
Wie weit es aber, und wodurch es in der Churmark bis zu unsern letztern Zeiten gekommen sey, daß dieselbe bey allen dergleichen Kenntnissen, und deren fleißigen und richtigen praktischen Anwendungen, die den ge- genwärtigen Umständen unsers jetzigen Zeitalters so angemessen sind, an Ländereyen, Feldbau, Viehzucht
und
ben, Fabriken, Arzeney und mehrere Handelsge- waͤchſe befindlich ſind. Die Haushaltungskunſt und Handelsgeſchichte dieſes Landes, wird uns hiervon die voͤllige Aufklaͤrung geben. Wenn man dieſem mit Grunde beyfuͤgt, daß noch ein nicht unbetraͤchtlicher Pflanzenvorrath uͤbrig ſey, der bey guten Einſichten und einer richtigen Anwendung den darunter verſteck- ten heimlichen Cameralnutzen gewiß bringen werde, ſo bleibet nichts uͤbrig, als hieruͤber von Zeit zu Zeit fortzuſetzende Verſuche anzuſtellen, um hernach die vorzuͤglichſten rohen Produkte davon, ohne zu muͤhſa- me weitlaͤuftige Bearbeitung, in einer verhaͤltnißmaͤßi- gen Menge anhaltend zu verſchaffen, deſto ſicherer im Umgang zu bringen.
Dabey aber hat man nicht noͤthig, den Anbau ſolcher fremden Gewaͤchſe zu vernachlaͤßigen, welche unterm hieſigen Clima eben ſo leicht und mit nicht koſt- baren Anſtalten, auch in gleicher Vollkommenheit zu gewinnen ſtehen als jene. Wodurch ſich der natuͤrli- che Ertrag und Werth der Laͤndereyen mit ſichern Fol- gen erhoͤhet, auch ganzen Gegenden, in welchen vor- ber noch manches unbenutzt geblieben war, zugleich eine ſolche und ganz neue Geſtalt gegeben wird: an derglei- chen zu Zeiten des Churfuͤrſten Georg Wilhelms nicht gedacht war, bis Friedrich Wilhelm nach der Zeit vergleichen wohl uͤberdachte Anſtalten in Bewegung zu ſetzen anfieng, welche unter deſſen durchlauchtig- ſten Nachfolgern ihre eigentliche allgemeine oͤkonomi- ſche Richtung mit guten Folgen erhalten haben.
Wie weit es aber, und wodurch es in der Churmark bis zu unſern letztern Zeiten gekommen ſey, daß dieſelbe bey allen dergleichen Kenntniſſen, und deren fleißigen und richtigen praktiſchen Anwendungen, die den ge- genwaͤrtigen Umſtaͤnden unſers jetzigen Zeitalters ſo angemeſſen ſind, an Laͤndereyen, Feldbau, Viehzucht
und
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ben, Fabriken, Arzeney und mehrere Handelsge-
waͤchſe befindlich ſind. Die Haushaltungskunſt und
Handelsgeſchichte dieſes Landes, wird uns hiervon
die voͤllige Aufklaͤrung geben. Wenn man dieſem mit
Grunde beyfuͤgt, daß noch ein nicht unbetraͤchtlicher
Pflanzenvorrath uͤbrig ſey, der bey guten Einſichten
und einer richtigen Anwendung den darunter verſteck-
ten heimlichen Cameralnutzen gewiß bringen werde,
ſo bleibet nichts uͤbrig, als hieruͤber von Zeit zu Zeit
fortzuſetzende Verſuche anzuſtellen, um hernach die
vorzuͤglichſten rohen Produkte davon, ohne zu muͤhſa-
me weitlaͤuftige Bearbeitung, in einer verhaͤltnißmaͤßi-
gen Menge anhaltend zu verſchaffen, deſto ſicherer im
Umgang zu bringen.
Dabey aber hat man nicht noͤthig, den Anbau
ſolcher fremden Gewaͤchſe zu vernachlaͤßigen, welche
unterm hieſigen Clima eben ſo leicht und mit nicht koſt-
baren Anſtalten, auch in gleicher Vollkommenheit zu
gewinnen ſtehen als jene. Wodurch ſich der natuͤrli-
che Ertrag und Werth der Laͤndereyen mit ſichern Fol-
gen erhoͤhet, auch ganzen Gegenden, in welchen vor-
ber noch manches unbenutzt geblieben war, zugleich eine
ſolche und ganz neue Geſtalt gegeben wird: an derglei-
chen zu Zeiten des Churfuͤrſten Georg Wilhelms nicht
gedacht war, bis Friedrich Wilhelm nach der Zeit
vergleichen wohl uͤberdachte Anſtalten in Bewegung
zu ſetzen anfieng, welche unter deſſen durchlauchtig-
ſten Nachfolgern ihre eigentliche allgemeine oͤkonomi-
ſche Richtung mit guten Folgen erhalten haben.
Wie weit es aber, und wodurch es in der Churmark
bis zu unſern letztern Zeiten gekommen ſey, daß dieſelbe
bey allen dergleichen Kenntniſſen, und deren fleißigen
und richtigen praktiſchen Anwendungen, die den ge-
genwaͤrtigen Umſtaͤnden unſers jetzigen Zeitalters ſo
angemeſſen ſind, an Laͤndereyen, Feldbau, Viehzucht
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/114>, abgerufen am 16.02.2025.
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