ses, wie schon gesagt, haben ihre Nachrichten daraus hergenommen.
Es ist aber die Sabadille, wegen der ihr zuge- schriebenen erweißlichen sehr hitzigen und brennend- beizenden Eigenschaft, besonders als ein äußerli- ches Pulver beym kalten Brande, unreinen, fau- len oder um sich fressenden Wunden ohne eine wah- re Vereyterung, statt eines mercurii sublimati und cauterii actualis mit Nutzen angewendet worden. Man hat ferner bemerket, daß das Sabadillenpul- ver, nach der Größe der Geschwüre und Verschie- denheit der Fistelschäden, nach und nach dabey in ge- ringerer oder größerer Menge gebraucht, dieselben von Fäulniß und Würmern gereiniget und zur Hei- lung gebracht. Um aber die Schärfe, wie man glaubte, etwas zu mildern und seinen Zweck besser zu erhalten, brachte man das mit Rosenwasser etwas verdünnte Sabadillenpulver auf Umschläge von fei- ner Leinwand, die man sowohl auf noch verborgene theils offene Geschwüre legte. Auf deren vorher- gehenden Gebrauch wurden hernach, unter verschie- dener Beurtheilung der Wundärzte, die so genann- ten sarcotica angewendet. Fast auf ähnliche Art hat man sich auch gedachten Pulvers in allen bösartigen Geschwüren der Thiere mit den besten Folgen be- dienet.
Was konnte demnach wohl überzeugender seyn, um die Haupteigenschaft der Sabadille vorläufig zu bestimmen? nur der Geruch mangelte bey einer so
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ſes, wie ſchon geſagt, haben ihre Nachrichten daraus hergenommen.
Es iſt aber die Sabadille, wegen der ihr zuge- ſchriebenen erweißlichen ſehr hitzigen und brennend- beizenden Eigenſchaft, beſonders als ein aͤußerli- ches Pulver beym kalten Brande, unreinen, fau- len oder um ſich freſſenden Wunden ohne eine wah- re Vereyterung, ſtatt eines mercurii ſublimati und cauterii actualis mit Nutzen angewendet worden. Man hat ferner bemerket, daß das Sabadillenpul- ver, nach der Groͤße der Geſchwuͤre und Verſchie- denheit der Fiſtelſchaͤden, nach und nach dabey in ge- ringerer oder groͤßerer Menge gebraucht, dieſelben von Faͤulniß und Wuͤrmern gereiniget und zur Hei- lung gebracht. Um aber die Schaͤrfe, wie man glaubte, etwas zu mildern und ſeinen Zweck beſſer zu erhalten, brachte man das mit Roſenwaſſer etwas verduͤnnte Sabadillenpulver auf Umſchlaͤge von fei- ner Leinwand, die man ſowohl auf noch verborgene theils offene Geſchwuͤre legte. Auf deren vorher- gehenden Gebrauch wurden hernach, unter verſchie- dener Beurtheilung der Wundaͤrzte, die ſo genann- ten ſarcotica angewendet. Faſt auf aͤhnliche Art hat man ſich auch gedachten Pulvers in allen boͤsartigen Geſchwuͤren der Thiere mit den beſten Folgen be- dienet.
Was konnte demnach wohl uͤberzeugender ſeyn, um die Haupteigenſchaft der Sabadille vorlaͤufig zu beſtimmen? nur der Geruch mangelte bey einer ſo
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ſes, wie ſchon geſagt, haben ihre Nachrichten daraus
hergenommen.
Es iſt aber die Sabadille, wegen der ihr zuge-
ſchriebenen erweißlichen ſehr hitzigen und brennend-
beizenden Eigenſchaft, beſonders als ein aͤußerli-
ches Pulver beym kalten Brande, unreinen, fau-
len oder um ſich freſſenden Wunden ohne eine wah-
re Vereyterung, ſtatt eines mercurii ſublimati und
cauterii actualis mit Nutzen angewendet worden.
Man hat ferner bemerket, daß das Sabadillenpul-
ver, nach der Groͤße der Geſchwuͤre und Verſchie-
denheit der Fiſtelſchaͤden, nach und nach dabey in ge-
ringerer oder groͤßerer Menge gebraucht, dieſelben
von Faͤulniß und Wuͤrmern gereiniget und zur Hei-
lung gebracht. Um aber die Schaͤrfe, wie man
glaubte, etwas zu mildern und ſeinen Zweck beſſer
zu erhalten, brachte man das mit Roſenwaſſer etwas
verduͤnnte Sabadillenpulver auf Umſchlaͤge von fei-
ner Leinwand, die man ſowohl auf noch verborgene
theils offene Geſchwuͤre legte. Auf deren vorher-
gehenden Gebrauch wurden hernach, unter verſchie-
dener Beurtheilung der Wundaͤrzte, die ſo genann-
ten ſarcotica angewendet. Faſt auf aͤhnliche Art hat
man ſich auch gedachten Pulvers in allen boͤsartigen
Geſchwuͤren der Thiere mit den beſten Folgen be-
dienet.
Was konnte demnach wohl uͤberzeugender ſeyn,
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beſtimmen? nur der Geruch mangelte bey einer ſo
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/77>, abgerufen am 22.12.2024.
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