Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.mit den Früchten des Veratri am meisten verglei- Daß aber die Sabadillenpflanze nicht zum Ge- Was
mit den Fruͤchten des Veratri am meiſten verglei- Daß aber die Sabadillenpflanze nicht zum Ge- Was
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0073" n="63"/> mit den Fruͤchten des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Veratri</hi></hi> am meiſten verglei-<lb/> chen ließe, ſo ſind ſie laͤnglich, am untern Ende<lb/> ſtumpf rund, dabey nach aufwaͤrts rund und aufge-<lb/> trieben. Sie haben auf beyden Seiten nach der<lb/> Laͤnge hin eine ſtarke Nath, aus welcher lauter feine<lb/> und aͤſtige Rippen uͤberzwerg auslaufen; obſchon<lb/> ihre Flaͤche uͤbrigens glatt genug iſt. Auf der in-<lb/> nern Seite oͤfnen ſich dieſe Huͤlſen der Laͤnge nach,<lb/> von der Spitze an, daß man ihre beyde ſchwarze<lb/> Saamen ſehen kann. Dieſe beſtehen in ſehr lan-<lb/> gen, ſchwarzen, glaͤnzenden und lang zugeſpitzten, et-<lb/> was hoͤckrigen, ſcharf zuſammengetrockneten Koͤr-<lb/> nern, die auf der Seite rund, auf der andern aber<lb/> platter ſind, und einen weißen Kern haben.</p><lb/> <p>Daß aber die <hi rendition="#fr">Sabadillenpflanze</hi> nicht zum Ge-<lb/> ſchlechte der <hi rendition="#fr">Gerſte</hi>, der <hi rendition="#fr">Wolffswurz</hi>, der <hi rendition="#fr">Ritter-<lb/> ſporren</hi> und anderer gehoͤren koͤnne, iſt vorhero ſchon<lb/> geſagt worden, ſondern vielmehr zu einer glatten<lb/> Art eines fremden <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Veratri</hi>,</hi> welches nach dem Zeug-<lb/> niß des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Roedderr</hi>. vid. <hi rendition="#i">Alberti Medic. Legal</hi>. Lib. VI.<lb/> obſ. 23.</hi> und aus der Hallenſchen Erinnerung noch<lb/> wahrſcheinlicher wird, indem derſelbe von dem Ge-<lb/> brauche der Wurzeln eines <hi rendition="#fr">amerikaniſchen</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Veratri</hi></hi> in<lb/> etlichen Provinzen Erwaͤhnung thut. Die beruͤhm-<lb/> ten Herrn Verfaſſer des <hi rendition="#fr">Wuͤrtenbergiſchen</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Diſpen-<lb/> ſatorii</hi></hi> glauben von der <hi rendition="#fr">Sabadille</hi>, daß ſie entweder<lb/> zum <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Acenito</hi></hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Veratro</hi></hi> gehoͤre, die von der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Phar-<lb/> macopaea Roſſica</hi></hi> hingegen fragen, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sabadillae ſemen</hi> an<lb/> veratrum?</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Was</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [63/0073]
mit den Fruͤchten des Veratri am meiſten verglei-
chen ließe, ſo ſind ſie laͤnglich, am untern Ende
ſtumpf rund, dabey nach aufwaͤrts rund und aufge-
trieben. Sie haben auf beyden Seiten nach der
Laͤnge hin eine ſtarke Nath, aus welcher lauter feine
und aͤſtige Rippen uͤberzwerg auslaufen; obſchon
ihre Flaͤche uͤbrigens glatt genug iſt. Auf der in-
nern Seite oͤfnen ſich dieſe Huͤlſen der Laͤnge nach,
von der Spitze an, daß man ihre beyde ſchwarze
Saamen ſehen kann. Dieſe beſtehen in ſehr lan-
gen, ſchwarzen, glaͤnzenden und lang zugeſpitzten, et-
was hoͤckrigen, ſcharf zuſammengetrockneten Koͤr-
nern, die auf der Seite rund, auf der andern aber
platter ſind, und einen weißen Kern haben.
Daß aber die Sabadillenpflanze nicht zum Ge-
ſchlechte der Gerſte, der Wolffswurz, der Ritter-
ſporren und anderer gehoͤren koͤnne, iſt vorhero ſchon
geſagt worden, ſondern vielmehr zu einer glatten
Art eines fremden Veratri, welches nach dem Zeug-
niß des Roedderr. vid. Alberti Medic. Legal. Lib. VI.
obſ. 23. und aus der Hallenſchen Erinnerung noch
wahrſcheinlicher wird, indem derſelbe von dem Ge-
brauche der Wurzeln eines amerikaniſchen Veratri in
etlichen Provinzen Erwaͤhnung thut. Die beruͤhm-
ten Herrn Verfaſſer des Wuͤrtenbergiſchen Diſpen-
ſatorii glauben von der Sabadille, daß ſie entweder
zum Acenito oder Veratro gehoͤre, die von der Phar-
macopaea Roſſica hingegen fragen, Sabadillae ſemen an
veratrum?
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