Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.Geduld genug hätte, sie von ihrer nutzbaren Seite 1. Worans ein Forst bestehe. 2. Alles, was zum Nutzen oder Schaden darin- nen befindlich ist. 3. Alles das zu wissen, was nach wahren öko- nomischen Gründen, bey denen Nutzungs- und Unterhaltungsgeschäften, in und durch die Waldungen zu bewirken möglich ist. wotauf könnte sich sonst eine ordentliche Forstwirth- Wir wollen indessen voraussetzen, daß es mit Ge-
Geduld genug haͤtte, ſie von ihrer nutzbaren Seite 1. Worans ein Forſt beſtehe. 2. Alles, was zum Nutzen oder Schaden darin- nen befindlich iſt. 3. Alles das zu wiſſen, was nach wahren oͤko- nomiſchen Gruͤnden, bey denen Nutzungs- und Unterhaltungsgeſchaͤften, in und durch die Waldungen zu bewirken moͤglich iſt. wotauf koͤnnte ſich ſonſt eine ordentliche Forſtwirth- Wir wollen indeſſen vorausſetzen, daß es mit Ge-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0064" n="54"/> Geduld genug haͤtte, ſie von ihrer nutzbaren Seite<lb/> beſſer kennen zu lernen. Es iſt alſo um Nutzens<lb/> und Schadens halber ſchlechterdings noͤthig, die<lb/> Waldungen uͤberhaupt beſſer zu kennen, als man thut,<lb/> das iſt, zu wiſſen,</p><lb/> <list> <item>1. Worans ein Forſt beſtehe.</item><lb/> <item>2. Alles, was zum Nutzen oder Schaden darin-<lb/> nen befindlich iſt.</item><lb/> <item>3. Alles das zu wiſſen, was nach wahren oͤko-<lb/> nomiſchen Gruͤnden, bey denen Nutzungs-<lb/> und Unterhaltungsgeſchaͤften, in und durch<lb/> die Waldungen zu bewirken moͤglich iſt.</item> </list><lb/> <p>wotauf koͤnnte ſich ſonſt eine ordentliche Forſtwirth-<lb/> ſchaft ſicherer gruͤnden?</p><lb/> <p>Wir wollen indeſſen vorausſetzen, daß es mit<lb/> der Nutzung und Unterhaltung von etlichen Haupt-<lb/> produkten ſeine Richtigkeit habe, ſo muͤſſen doch alle<lb/> Nebennutzungen in der Reihe, in welcher ſie der Zeit<lb/> nach und dem Alter und Zuſtande der Forſten folgen<lb/> und zu unſern Geſchaͤften werden koͤnnen, wohl in<lb/> Acht genommen werden, da ſie auſſerdem niemahls<lb/> eben zu gleicher Zeit gegenwaͤrtig ſind. Denn es iſt<lb/> in der Vernunft ſowohl, als den oͤkonomiſchen Erfah-<lb/> rungen gegruͤndet, daß man alle Grundſtuͤcken bey<lb/> einer guten Unterhaltung ſo hoch, als moͤglich, nutzen<lb/> ſolle. Dieſes aber geſchiehet alsdenn nicht gehoͤrig,<lb/> wenn man aus einem gewiſſen Theile ſeiner eigenen<lb/> Produkte Vortheile zu ziehen verſaͤumet, die ſich<lb/> doch ſelbſt darbiethen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [54/0064]
Geduld genug haͤtte, ſie von ihrer nutzbaren Seite
beſſer kennen zu lernen. Es iſt alſo um Nutzens
und Schadens halber ſchlechterdings noͤthig, die
Waldungen uͤberhaupt beſſer zu kennen, als man thut,
das iſt, zu wiſſen,
1. Worans ein Forſt beſtehe.
2. Alles, was zum Nutzen oder Schaden darin-
nen befindlich iſt.
3. Alles das zu wiſſen, was nach wahren oͤko-
nomiſchen Gruͤnden, bey denen Nutzungs-
und Unterhaltungsgeſchaͤften, in und durch
die Waldungen zu bewirken moͤglich iſt.
wotauf koͤnnte ſich ſonſt eine ordentliche Forſtwirth-
ſchaft ſicherer gruͤnden?
Wir wollen indeſſen vorausſetzen, daß es mit
der Nutzung und Unterhaltung von etlichen Haupt-
produkten ſeine Richtigkeit habe, ſo muͤſſen doch alle
Nebennutzungen in der Reihe, in welcher ſie der Zeit
nach und dem Alter und Zuſtande der Forſten folgen
und zu unſern Geſchaͤften werden koͤnnen, wohl in
Acht genommen werden, da ſie auſſerdem niemahls
eben zu gleicher Zeit gegenwaͤrtig ſind. Denn es iſt
in der Vernunft ſowohl, als den oͤkonomiſchen Erfah-
rungen gegruͤndet, daß man alle Grundſtuͤcken bey
einer guten Unterhaltung ſo hoch, als moͤglich, nutzen
ſolle. Dieſes aber geſchiehet alsdenn nicht gehoͤrig,
wenn man aus einem gewiſſen Theile ſeiner eigenen
Produkte Vortheile zu ziehen verſaͤumet, die ſich
doch ſelbſt darbiethen.
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