Lage zur Abfuhre, Gelegenheit zum Verkaufe, die nahe Nachbarschaft großer, volkreicher und vieler Städte, Fabriken, Berg- Hütten- und Hammer- werke, nebst der Menge von kleinern Feuerarbei- tern und andern Nahrungszweigen, dem Handel wohl zu statten kommen, und den Vorzug, Preis und Vortheil erhöhen, und besser bestimmen.
Das Brennholz macht ohnedem schon an und vor sich, vor allen übrigen Haupt- und andern Nutz- holzarten, allezeit den größten Theil in den Waldun- gen aus, es entstehet auch durch den Abgang oder Abfall von dem Nutzholze von selbst, und das Al- ter, unglückliche Zufälle, Grund, Boden, Witte- rung und üble Wirthschaft vermehren es abwech- selnd ungemein; wie sie denn aus den kostbarsten Nutzholzstücken gar oft ein gemeines auch schlechtes Brennholz machen.
Alle harte oder weiche Holzarten, welche nach ökonomischen Gründen gut oder schlecht zur Feue- rung zu nutzen stehen, geben bald ein starkes Scheit- Klafter- Stangen- und Knüppelholz, oder ein ge- meines Reißholz, welches alles, bey den wirthschaft- lichen Anstalten seinen verschiedenen Gebrauch, Werth und Preis hat. Das Unterholz, nebst dem Afterschlage und Abraume beym Abtreiben der Ge- haue, giebt nach dem Sortiren noch mancherley Ar- ten von Nutz- und Fabrikenholze, sonst aber zur gemeinen Nahrung und Feuerung, Stangen, Knüp- pel und Reißholz. Es wird deshalb in manchen
Ge-
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Lage zur Abfuhre, Gelegenheit zum Verkaufe, die nahe Nachbarſchaft großer, volkreicher und vieler Staͤdte, Fabriken, Berg- Huͤtten- und Hammer- werke, nebſt der Menge von kleinern Feuerarbei- tern und andern Nahrungszweigen, dem Handel wohl zu ſtatten kommen, und den Vorzug, Preis und Vortheil erhoͤhen, und beſſer beſtimmen.
Das Brennholz macht ohnedem ſchon an und vor ſich, vor allen uͤbrigen Haupt- und andern Nutz- holzarten, allezeit den groͤßten Theil in den Waldun- gen aus, es entſtehet auch durch den Abgang oder Abfall von dem Nutzholze von ſelbſt, und das Al- ter, ungluͤckliche Zufaͤlle, Grund, Boden, Witte- rung und uͤble Wirthſchaft vermehren es abwech- ſelnd ungemein; wie ſie denn aus den koſtbarſten Nutzholzſtuͤcken gar oft ein gemeines auch ſchlechtes Brennholz machen.
Alle harte oder weiche Holzarten, welche nach oͤkonomiſchen Gruͤnden gut oder ſchlecht zur Feue- rung zu nutzen ſtehen, geben bald ein ſtarkes Scheit- Klafter- Stangen- und Knuͤppelholz, oder ein ge- meines Reißholz, welches alles, bey den wirthſchaft- lichen Anſtalten ſeinen verſchiedenen Gebrauch, Werth und Preis hat. Das Unterholz, nebſt dem Afterſchlage und Abraume beym Abtreiben der Ge- haue, giebt nach dem Sortiren noch mancherley Ar- ten von Nutz- und Fabrikenholze, ſonſt aber zur gemeinen Nahrung und Feuerung, Stangen, Knuͤp- pel und Reißholz. Es wird deshalb in manchen
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[51/0061]
Lage zur Abfuhre, Gelegenheit zum Verkaufe, die
nahe Nachbarſchaft großer, volkreicher und vieler
Staͤdte, Fabriken, Berg- Huͤtten- und Hammer-
werke, nebſt der Menge von kleinern Feuerarbei-
tern und andern Nahrungszweigen, dem Handel
wohl zu ſtatten kommen, und den Vorzug, Preis
und Vortheil erhoͤhen, und beſſer beſtimmen.
Das Brennholz macht ohnedem ſchon an und
vor ſich, vor allen uͤbrigen Haupt- und andern Nutz-
holzarten, allezeit den groͤßten Theil in den Waldun-
gen aus, es entſtehet auch durch den Abgang oder
Abfall von dem Nutzholze von ſelbſt, und das Al-
ter, ungluͤckliche Zufaͤlle, Grund, Boden, Witte-
rung und uͤble Wirthſchaft vermehren es abwech-
ſelnd ungemein; wie ſie denn aus den koſtbarſten
Nutzholzſtuͤcken gar oft ein gemeines auch ſchlechtes
Brennholz machen.
Alle harte oder weiche Holzarten, welche nach
oͤkonomiſchen Gruͤnden gut oder ſchlecht zur Feue-
rung zu nutzen ſtehen, geben bald ein ſtarkes Scheit-
Klafter- Stangen- und Knuͤppelholz, oder ein ge-
meines Reißholz, welches alles, bey den wirthſchaft-
lichen Anſtalten ſeinen verſchiedenen Gebrauch,
Werth und Preis hat. Das Unterholz, nebſt dem
Afterſchlage und Abraume beym Abtreiben der Ge-
haue, giebt nach dem Sortiren noch mancherley Ar-
ten von Nutz- und Fabrikenholze, ſonſt aber zur
gemeinen Nahrung und Feuerung, Stangen, Knuͤp-
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/61>, abgerufen am 24.11.2024.
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