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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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ihrem starken Glanz im Finstern, den Josephus
seiner Baaraswurzel zugeschrieben, daß er ihr nicht
zukomme, sondern von den bekannten und im Fin-
stern leuchtenden Nachtschwärmern herkomme, die
sich auf der Pflanze niederließen, daß es also des-
halb ungereimt sey, sie, wie es gebräuchlich, mit
dem Namen Sirag, Alcotrob, Tuffabat oder der
Diebeslaterne zu belegen.

Von der Gewinnung dieser Mandragorawur-
zel
setzet er noch hinzu, daß er selbige ohne alle Be-
folgung der gewöhnlichen Plinianischen Vorschrift
Hist. Lib. 52. Cap. 13. nehmlich secundo vento,
ferner auch ohne eine andere Mandragorawurzel
dabey in der Hand zu haben, ohne Lebensgefahr,
ohne die sonst beym Ausgraben derselben vorgeschrie-
bene 3 C[i]rkel mit einer gleichen Pflanze vorher darum
gemacht zu haben, wohl erhalten habe. Was den in
der Geschichte von Josepho erwähnten Hund betrift,
welcher beym Ausgraben an die Wurzel gespannet
werden sollen, woran auch bey andern aus dieser
Quelle schöpfenden Rabbinen gedacht wird, so ver-
sicherte er, daß er seiner Hülfe nicht nöthig gefun-
den, um ihm etwa die Ohren nach der Vorschrift
mit Pech zu verschmieren, damit er das Winseln
und Heulen der Wurzel nicht hören mögte. Denn
von diesen letztern habe er niemahls etwas gehört.
Tragus schreibet in Hist. Stirp. diese Fabel-
geschichte dennoch nach, Matthiolus hingegen wi-
derspricht derselben in Comment. in Dioscorid. Lib.

VI.

ihrem ſtarken Glanz im Finſtern, den Joſephus
ſeiner Baaraswurzel zugeſchrieben, daß er ihr nicht
zukomme, ſondern von den bekannten und im Fin-
ſtern leuchtenden Nachtſchwaͤrmern herkomme, die
ſich auf der Pflanze niederließen, daß es alſo des-
halb ungereimt ſey, ſie, wie es gebraͤuchlich, mit
dem Namen Sirag, Alcotrob, Tuffabat oder der
Diebeslaterne zu belegen.

Von der Gewinnung dieſer Mandragorawur-
zel
ſetzet er noch hinzu, daß er ſelbige ohne alle Be-
folgung der gewoͤhnlichen Plinianiſchen Vorſchrift
Hiſt. Lib. 52. Cap. 13. nehmlich ſecundo vento,
ferner auch ohne eine andere Mandragorawurzel
dabey in der Hand zu haben, ohne Lebensgefahr,
ohne die ſonſt beym Ausgraben derſelben vorgeſchrie-
bene 3 C[i]rkel mit einer gleichen Pflanze vorher darum
gemacht zu haben, wohl erhalten habe. Was den in
der Geſchichte von Joſepho erwaͤhnten Hund betrift,
welcher beym Ausgraben an die Wurzel geſpannet
werden ſollen, woran auch bey andern aus dieſer
Quelle ſchoͤpfenden Rabbinen gedacht wird, ſo ver-
ſicherte er, daß er ſeiner Huͤlfe nicht noͤthig gefun-
den, um ihm etwa die Ohren nach der Vorſchrift
mit Pech zu verſchmieren, damit er das Winſeln
und Heulen der Wurzel nicht hoͤren moͤgte. Denn
von dieſen letztern habe er niemahls etwas gehoͤrt.
Tragus ſchreibet in Hiſt. Stirp. dieſe Fabel-
geſchichte dennoch nach, Matthiolus hingegen wi-
derſpricht derſelben in Comment. in Dioſcorid. Lib.

VI.
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[32/0042] ihrem ſtarken Glanz im Finſtern, den Joſephus ſeiner Baaraswurzel zugeſchrieben, daß er ihr nicht zukomme, ſondern von den bekannten und im Fin- ſtern leuchtenden Nachtſchwaͤrmern herkomme, die ſich auf der Pflanze niederließen, daß es alſo des- halb ungereimt ſey, ſie, wie es gebraͤuchlich, mit dem Namen Sirag, Alcotrob, Tuffabat oder der Diebeslaterne zu belegen. Von der Gewinnung dieſer Mandragorawur- zel ſetzet er noch hinzu, daß er ſelbige ohne alle Be- folgung der gewoͤhnlichen Plinianiſchen Vorſchrift Hiſt. Lib. 52. Cap. 13. nehmlich ſecundo vento, ferner auch ohne eine andere Mandragorawurzel dabey in der Hand zu haben, ohne Lebensgefahr, ohne die ſonſt beym Ausgraben derſelben vorgeſchrie- bene 3 Cirkel mit einer gleichen Pflanze vorher darum gemacht zu haben, wohl erhalten habe. Was den in der Geſchichte von Joſepho erwaͤhnten Hund betrift, welcher beym Ausgraben an die Wurzel geſpannet werden ſollen, woran auch bey andern aus dieſer Quelle ſchoͤpfenden Rabbinen gedacht wird, ſo ver- ſicherte er, daß er ſeiner Huͤlfe nicht noͤthig gefun- den, um ihm etwa die Ohren nach der Vorſchrift mit Pech zu verſchmieren, damit er das Winſeln und Heulen der Wurzel nicht hoͤren moͤgte. Denn von dieſen letztern habe er niemahls etwas gehoͤrt. Tragus ſchreibet in Hiſt. Stirp. dieſe Fabel- geſchichte dennoch nach, Matthiolus hingegen wi- derſpricht derſelben in Comment. in Dioſcorid. Lib. VI.

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/42>, abgerufen am 22.11.2024.