betrachtet nichts entziehen, und dennoch an urbaren vorher ungenutzten Ländereyen, neuen Untertha- nen, einer besondern Art der verbesserten Nah- rung im Lande, und den übrigen heimlichen und öffentlichen Cameralinteressen, allezeit vortheilhaft werden müssen.
Wenn die bekannten Vorschriften in denen zu einem Bienenstande schicklichen Gegenden gehörig befolget werden sollten, so würde ein vorher ganz un- erkannter Schatz gesammelt werden, welcher an und für sich im Handel und Wandel keines Er- weises bedarf, ob er gleich an Ort und Stelle von Herrschaft und Unterthanen fast gar zu wenig be- günstigt worden ist, so, daß man den Verlust des- selben, nur von einem Jahrzehend in das andere be- rechnet, immer zu Tonnen Goldes schätzen kann, den man doch hätte vermeiden können, wenn man nur hätte Lust gehabt, nach einer guten Anweisung Bienen zu halten, und für ihre Vermehrung eine bessere und beständige Sorge zu tragen. Es ma- chen sich freylich nur sehr wenige auf eine recht- schaffene Weise mit der Bienenzucht zu thun, weil nur sehr wenige solche recht nützlich zu ma- chen verstehen: und diese sind es, die man begün- stigen soll, denn sie unterhalten eine gewisse Art von Arbeitern, das sind die Bienen, die fast ohne sonderlich bemerkt zu werden, und ohne andere zu stöhren, einen solchen Stoff zusammen zu tragen
im
betrachtet nichts entziehen, und dennoch an urbaren vorher ungenutzten Laͤndereyen, neuen Untertha- nen, einer beſondern Art der verbeſſerten Nah- rung im Lande, und den uͤbrigen heimlichen und oͤffentlichen Cameralintereſſen, allezeit vortheilhaft werden muͤſſen.
Wenn die bekannten Vorſchriften in denen zu einem Bienenſtande ſchicklichen Gegenden gehoͤrig befolget werden ſollten, ſo wuͤrde ein vorher ganz un- erkannter Schatz geſammelt werden, welcher an und fuͤr ſich im Handel und Wandel keines Er- weiſes bedarf, ob er gleich an Ort und Stelle von Herrſchaft und Unterthanen faſt gar zu wenig be- guͤnſtigt worden iſt, ſo, daß man den Verluſt deſ- ſelben, nur von einem Jahrzehend in das andere be- rechnet, immer zu Tonnen Goldes ſchaͤtzen kann, den man doch haͤtte vermeiden koͤnnen, wenn man nur haͤtte Luſt gehabt, nach einer guten Anweiſung Bienen zu halten, und fuͤr ihre Vermehrung eine beſſere und beſtaͤndige Sorge zu tragen. Es ma- chen ſich freylich nur ſehr wenige auf eine recht- ſchaffene Weiſe mit der Bienenzucht zu thun, weil nur ſehr wenige ſolche recht nuͤtzlich zu ma- chen verſtehen: und dieſe ſind es, die man beguͤn- ſtigen ſoll, denn ſie unterhalten eine gewiſſe Art von Arbeitern, das ſind die Bienen, die faſt ohne ſonderlich bemerkt zu werden, und ohne andere zu ſtoͤhren, einen ſolchen Stoff zuſammen zu tragen
im
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0238"n="230[228]"/>
betrachtet nichts entziehen, und dennoch an urbaren<lb/>
vorher ungenutzten Laͤndereyen, neuen Untertha-<lb/>
nen, einer beſondern Art der verbeſſerten Nah-<lb/>
rung im Lande, und den uͤbrigen heimlichen und<lb/>
oͤffentlichen Cameralintereſſen, allezeit vortheilhaft<lb/>
werden muͤſſen.</p><lb/><p>Wenn die bekannten Vorſchriften in denen zu<lb/>
einem Bienenſtande ſchicklichen Gegenden gehoͤrig<lb/>
befolget werden ſollten, ſo wuͤrde ein vorher ganz un-<lb/>
erkannter Schatz geſammelt werden, welcher an<lb/>
und fuͤr ſich im Handel und Wandel keines Er-<lb/>
weiſes bedarf, ob er gleich an Ort und Stelle von<lb/>
Herrſchaft und Unterthanen faſt gar zu wenig be-<lb/>
guͤnſtigt worden iſt, ſo, daß man den Verluſt deſ-<lb/>ſelben, nur von einem Jahrzehend in das andere be-<lb/>
rechnet, immer zu Tonnen Goldes ſchaͤtzen kann,<lb/>
den man doch haͤtte vermeiden koͤnnen, wenn man<lb/>
nur haͤtte Luſt gehabt, nach einer guten Anweiſung<lb/>
Bienen zu halten, und fuͤr ihre Vermehrung eine<lb/>
beſſere und beſtaͤndige Sorge zu tragen. Es ma-<lb/>
chen ſich freylich nur ſehr wenige auf eine recht-<lb/>ſchaffene Weiſe mit der Bienenzucht zu thun,<lb/>
weil nur ſehr wenige ſolche recht nuͤtzlich zu ma-<lb/>
chen verſtehen: und dieſe ſind es, die man beguͤn-<lb/>ſtigen ſoll, denn ſie unterhalten eine gewiſſe Art<lb/>
von Arbeitern, das ſind die Bienen, die faſt ohne<lb/>ſonderlich bemerkt zu werden, und ohne andere zu<lb/>ſtoͤhren, einen ſolchen Stoff zuſammen zu tragen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">im</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[230[228]/0238]
betrachtet nichts entziehen, und dennoch an urbaren
vorher ungenutzten Laͤndereyen, neuen Untertha-
nen, einer beſondern Art der verbeſſerten Nah-
rung im Lande, und den uͤbrigen heimlichen und
oͤffentlichen Cameralintereſſen, allezeit vortheilhaft
werden muͤſſen.
Wenn die bekannten Vorſchriften in denen zu
einem Bienenſtande ſchicklichen Gegenden gehoͤrig
befolget werden ſollten, ſo wuͤrde ein vorher ganz un-
erkannter Schatz geſammelt werden, welcher an
und fuͤr ſich im Handel und Wandel keines Er-
weiſes bedarf, ob er gleich an Ort und Stelle von
Herrſchaft und Unterthanen faſt gar zu wenig be-
guͤnſtigt worden iſt, ſo, daß man den Verluſt deſ-
ſelben, nur von einem Jahrzehend in das andere be-
rechnet, immer zu Tonnen Goldes ſchaͤtzen kann,
den man doch haͤtte vermeiden koͤnnen, wenn man
nur haͤtte Luſt gehabt, nach einer guten Anweiſung
Bienen zu halten, und fuͤr ihre Vermehrung eine
beſſere und beſtaͤndige Sorge zu tragen. Es ma-
chen ſich freylich nur ſehr wenige auf eine recht-
ſchaffene Weiſe mit der Bienenzucht zu thun,
weil nur ſehr wenige ſolche recht nuͤtzlich zu ma-
chen verſtehen: und dieſe ſind es, die man beguͤn-
ſtigen ſoll, denn ſie unterhalten eine gewiſſe Art
von Arbeitern, das ſind die Bienen, die faſt ohne
ſonderlich bemerkt zu werden, und ohne andere zu
ſtoͤhren, einen ſolchen Stoff zuſammen zu tragen
im
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 230[228]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/238>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.