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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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Tännen und luftigen Boden, auf glatten Brettern
ganz dünne geschehen muß, damit sie Platz haben,
sich zu öfnen, ihre Wolle ordentlich zu geben, und
sich nicht etwa fest aneinander anhängen. Am be-
sten aber geschiehet es, wenn es seyn kann, auf ge-
flochtnen Horden oder ausgespannter Leinewand;
wie sie denn nicht lange auf einander liegen dürfen,
ohne sich zu erhitzen, da sie noch grün und saftreich
sind, auch nicht zu hoch, denn sie quellen zu sehr
auf, und erfordern mehr Platz, es müste denn seyn,
daß man sie sehr kühle setzen könnte, wobey sie
nicht so stark ausdünsten, sich erhitzen, und zu ge-
schwind öfnen. An solchen Orten, wo man Sei-
denwürmer hält, oder andere ähnliche Anstalten
macht, kann man sich im Herbste der dabey gewöhn-
lichen Stellagen und Gerüste bedienen, die sich
gut dazu einrichten lassen; weil die Zapfen darauf
liegen können, bis die Wolle abgelesen ist.

Wenn die reifen Wollzapfen an vorgedachten
Orten ausgebreitet sind, wo sie mehr Wärme ha-
ben, als in freyer Luft, werden sie nach etlichen
Tagen langsamer oder geschwinder aufspringen.
Dieses kann man in warmen Stuben annoch da-
durch ungemein befördern, daß es nehmlich geschwind
hinter einander geschehe, damit man mit einem Theil
bald fertig wird; auch wenn man die Zapfen etwas
höher setzet; da denn die austretende Wolle Kinder
und alte Leute so geschwind und fast beständig be-
schäftiget, so, daß man mit den Abnehmen der

Wolle

Taͤnnen und luftigen Boden, auf glatten Brettern
ganz duͤnne geſchehen muß, damit ſie Platz haben,
ſich zu oͤfnen, ihre Wolle ordentlich zu geben, und
ſich nicht etwa feſt aneinander anhaͤngen. Am be-
ſten aber geſchiehet es, wenn es ſeyn kann, auf ge-
flochtnen Horden oder ausgeſpannter Leinewand;
wie ſie denn nicht lange auf einander liegen duͤrfen,
ohne ſich zu erhitzen, da ſie noch gruͤn und ſaftreich
ſind, auch nicht zu hoch, denn ſie quellen zu ſehr
auf, und erfordern mehr Platz, es muͤſte denn ſeyn,
daß man ſie ſehr kuͤhle ſetzen koͤnnte, wobey ſie
nicht ſo ſtark ausduͤnſten, ſich erhitzen, und zu ge-
ſchwind oͤfnen. An ſolchen Orten, wo man Sei-
denwuͤrmer haͤlt, oder andere aͤhnliche Anſtalten
macht, kann man ſich im Herbſte der dabey gewoͤhn-
lichen Stellagen und Geruͤſte bedienen, die ſich
gut dazu einrichten laſſen; weil die Zapfen darauf
liegen koͤnnen, bis die Wolle abgeleſen iſt.

Wenn die reifen Wollzapfen an vorgedachten
Orten ausgebreitet ſind, wo ſie mehr Waͤrme ha-
ben, als in freyer Luft, werden ſie nach etlichen
Tagen langſamer oder geſchwinder aufſpringen.
Dieſes kann man in warmen Stuben annoch da-
durch ungemein befoͤrdern, daß es nehmlich geſchwind
hinter einander geſchehe, damit man mit einem Theil
bald fertig wird; auch wenn man die Zapfen etwas
hoͤher ſetzet; da denn die austretende Wolle Kinder
und alte Leute ſo geſchwind und faſt beſtaͤndig be-
ſchaͤftiget, ſo, daß man mit den Abnehmen der

Wolle
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[178[176]/0186] Taͤnnen und luftigen Boden, auf glatten Brettern ganz duͤnne geſchehen muß, damit ſie Platz haben, ſich zu oͤfnen, ihre Wolle ordentlich zu geben, und ſich nicht etwa feſt aneinander anhaͤngen. Am be- ſten aber geſchiehet es, wenn es ſeyn kann, auf ge- flochtnen Horden oder ausgeſpannter Leinewand; wie ſie denn nicht lange auf einander liegen duͤrfen, ohne ſich zu erhitzen, da ſie noch gruͤn und ſaftreich ſind, auch nicht zu hoch, denn ſie quellen zu ſehr auf, und erfordern mehr Platz, es muͤſte denn ſeyn, daß man ſie ſehr kuͤhle ſetzen koͤnnte, wobey ſie nicht ſo ſtark ausduͤnſten, ſich erhitzen, und zu ge- ſchwind oͤfnen. An ſolchen Orten, wo man Sei- denwuͤrmer haͤlt, oder andere aͤhnliche Anſtalten macht, kann man ſich im Herbſte der dabey gewoͤhn- lichen Stellagen und Geruͤſte bedienen, die ſich gut dazu einrichten laſſen; weil die Zapfen darauf liegen koͤnnen, bis die Wolle abgeleſen iſt. Wenn die reifen Wollzapfen an vorgedachten Orten ausgebreitet ſind, wo ſie mehr Waͤrme ha- ben, als in freyer Luft, werden ſie nach etlichen Tagen langſamer oder geſchwinder aufſpringen. Dieſes kann man in warmen Stuben annoch da- durch ungemein befoͤrdern, daß es nehmlich geſchwind hinter einander geſchehe, damit man mit einem Theil bald fertig wird; auch wenn man die Zapfen etwas hoͤher ſetzet; da denn die austretende Wolle Kinder und alte Leute ſo geſchwind und faſt beſtaͤndig be- ſchaͤftiget, ſo, daß man mit den Abnehmen der Wolle

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 178[176]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/186>, abgerufen am 24.11.2024.