ten Bodens zu einer besondern Fettweide ange- wendet.
Alle guten aber vernachläßigten Wiesen können endlich in den Zustand dieser letztern kommen, da ihnen alsdenn durch Düngen, Aufreißen, Besäen, und endlich durch eine gehörige Beackerung, auch wech- selsweise Bestellung zur Frucht, wieder aufgeholfen wird. Bey vielen dieser Art, wo die Cultur aus mancherley Ursachen nicht angebracht werden kann oder darf, werden Viehweiden daraus, wenigstens in trocknen Jahren. In hohen Gebirgen, Mittel- und Vorgebirgen, auch bey denen um, an, und zwischen denselben liegenden Wiesen, giebt es we- gen der damit zu treibenden Wirthschaft, zur Zeit der Heuerndte und des Grummtmachens, wie auch in Absicht auf die verschiedentliche abwechselnde Gras- und Kräuterarten, selbst manche Ausnahmen und Abänderungen, welche auch dem besten Landwirth nicht immer völlig bekannt seyn, und den davon sonst angenommenen guten Principiis, nicht selten zu wi- dersprechen scheinen könnten.
Der salzige Weide- und Wiesegrund mit oder ohne dergleichen Quellen, er liege nun hin und wieder mitten im Lande oder an dem Meere selbst, giebt ein fettes, dunkelgrünes Gras, und eine gute Weide. Da aber hier allein die Rede von den ei- gentlichen Wiesen ist, auf welche ein ordentlicher
und
ten Bodens zu einer beſondern Fettweide ange- wendet.
Alle guten aber vernachlaͤßigten Wieſen koͤnnen endlich in den Zuſtand dieſer letztern kommen, da ihnen alsdenn durch Duͤngen, Aufreißen, Beſaͤen, und endlich durch eine gehoͤrige Beackerung, auch wech- ſelsweiſe Beſtellung zur Frucht, wieder aufgeholfen wird. Bey vielen dieſer Art, wo die Cultur aus mancherley Urſachen nicht angebracht werden kann oder darf, werden Viehweiden daraus, wenigſtens in trocknen Jahren. In hohen Gebirgen, Mittel- und Vorgebirgen, auch bey denen um, an, und zwiſchen denſelben liegenden Wieſen, giebt es we- gen der damit zu treibenden Wirthſchaft, zur Zeit der Heuerndte und des Grummtmachens, wie auch in Abſicht auf die verſchiedentliche abwechſelnde Gras- und Kraͤuterarten, ſelbſt manche Ausnahmen und Abaͤnderungen, welche auch dem beſten Landwirth nicht immer voͤllig bekannt ſeyn, und den davon ſonſt angenommenen guten Principiis, nicht ſelten zu wi- derſprechen ſcheinen koͤnnten.
Der ſalzige Weide- und Wieſegrund mit oder ohne dergleichen Quellen, er liege nun hin und wieder mitten im Lande oder an dem Meere ſelbſt, giebt ein fettes, dunkelgruͤnes Gras, und eine gute Weide. Da aber hier allein die Rede von den ei- gentlichen Wieſen iſt, auf welche ein ordentlicher
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ten Bodens zu einer beſondern Fettweide ange-
wendet.
Alle guten aber vernachlaͤßigten Wieſen koͤnnen
endlich in den Zuſtand dieſer letztern kommen, da ihnen
alsdenn durch Duͤngen, Aufreißen, Beſaͤen, und
endlich durch eine gehoͤrige Beackerung, auch wech-
ſelsweiſe Beſtellung zur Frucht, wieder aufgeholfen
wird. Bey vielen dieſer Art, wo die Cultur aus
mancherley Urſachen nicht angebracht werden kann
oder darf, werden Viehweiden daraus, wenigſtens
in trocknen Jahren. In hohen Gebirgen, Mittel-
und Vorgebirgen, auch bey denen um, an, und
zwiſchen denſelben liegenden Wieſen, giebt es we-
gen der damit zu treibenden Wirthſchaft, zur Zeit der
Heuerndte und des Grummtmachens, wie auch in
Abſicht auf die verſchiedentliche abwechſelnde Gras-
und Kraͤuterarten, ſelbſt manche Ausnahmen und
Abaͤnderungen, welche auch dem beſten Landwirth
nicht immer voͤllig bekannt ſeyn, und den davon ſonſt
angenommenen guten Principiis, nicht ſelten zu wi-
derſprechen ſcheinen koͤnnten.
Der ſalzige Weide- und Wieſegrund mit oder
ohne dergleichen Quellen, er liege nun hin und
wieder mitten im Lande oder an dem Meere ſelbſt,
giebt ein fettes, dunkelgruͤnes Gras, und eine gute
Weide. Da aber hier allein die Rede von den ei-
gentlichen Wieſen iſt, auf welche ein ordentlicher
und
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/166>, abgerufen am 26.11.2024.
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