Diese drey verschiedenen Mathen haben jede sowohl ihren eigentlichen Graswuchs besonders, als auch noch dazu einen Nach- oder Viehwachs. Denn einige staudige Grasarten blühen zweyschü- rig, andere von selbst 2mahl im Jahre, und ver- schiedene setzen von May an ihre Blüthe nach ein- ander 1 bis 2 Monate fort, und etliche kann man erst die meiste Zeit im Jahre in der Blüthe, auch noch später finden, welche Umstände, einzeln genom- men oder zusammen betrachtet, immer sichere An- zeigen von unterschiedenen Grassorten sind.
Was die Sommerwiesen betrift, so werden darunter solche verstanden, welchen ein weniger fruchtbarer Grund und Boden in allen Gegenden eine solche etwas spätere Eigenschaft giebt, daß ihre Gräserey erst im Juny in einen Wachsthum kömmt, daß sie ein zeitiges nutzbares Heu im July das erstemahl, und im September das 2temahl Grummet, oder ihre Nachmath einmahl geben kön- nen, welche Nachmath bey der vorhergehenden allezeit gedoppelt ist. Der ganz erste Wuchs, ob er gleich in gewissen Jahren etwas besser seyn kann, ist gegen den ersten auf den Frühlingswiesen, spät, einzeln, dünne, auch so schlecht, daß er von keinen Belang gefunden wird. Man rechnet also nicht darauf, und läßt ihn, bis zur Heuerndte im July mit stehen, da er bereits zum Theil im Saamen ist.
Hier-
Dieſe drey verſchiedenen Mathen haben jede ſowohl ihren eigentlichen Graswuchs beſonders, als auch noch dazu einen Nach- oder Viehwachs. Denn einige ſtaudige Grasarten bluͤhen zweyſchuͤ- rig, andere von ſelbſt 2mahl im Jahre, und ver- ſchiedene ſetzen von May an ihre Bluͤthe nach ein- ander 1 bis 2 Monate fort, und etliche kann man erſt die meiſte Zeit im Jahre in der Bluͤthe, auch noch ſpaͤter finden, welche Umſtaͤnde, einzeln genom- men oder zuſammen betrachtet, immer ſichere An- zeigen von unterſchiedenen Grasſorten ſind.
Was die Sommerwieſen betrift, ſo werden darunter ſolche verſtanden, welchen ein weniger fruchtbarer Grund und Boden in allen Gegenden eine ſolche etwas ſpaͤtere Eigenſchaft giebt, daß ihre Graͤſerey erſt im Juny in einen Wachsthum koͤmmt, daß ſie ein zeitiges nutzbares Heu im July das erſtemahl, und im September das 2temahl Grummet, oder ihre Nachmath einmahl geben koͤn- nen, welche Nachmath bey der vorhergehenden allezeit gedoppelt iſt. Der ganz erſte Wuchs, ob er gleich in gewiſſen Jahren etwas beſſer ſeyn kann, iſt gegen den erſten auf den Fruͤhlingswieſen, ſpaͤt, einzeln, duͤnne, auch ſo ſchlecht, daß er von keinen Belang gefunden wird. Man rechnet alſo nicht darauf, und laͤßt ihn, bis zur Heuerndte im July mit ſtehen, da er bereits zum Theil im Saamen iſt.
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Dieſe drey verſchiedenen Mathen haben jede
ſowohl ihren eigentlichen Graswuchs beſonders,
als auch noch dazu einen Nach- oder Viehwachs.
Denn einige ſtaudige Grasarten bluͤhen zweyſchuͤ-
rig, andere von ſelbſt 2mahl im Jahre, und ver-
ſchiedene ſetzen von May an ihre Bluͤthe nach ein-
ander 1 bis 2 Monate fort, und etliche kann man
erſt die meiſte Zeit im Jahre in der Bluͤthe, auch
noch ſpaͤter finden, welche Umſtaͤnde, einzeln genom-
men oder zuſammen betrachtet, immer ſichere An-
zeigen von unterſchiedenen Grasſorten ſind.
Was die Sommerwieſen betrift, ſo werden
darunter ſolche verſtanden, welchen ein weniger
fruchtbarer Grund und Boden in allen Gegenden
eine ſolche etwas ſpaͤtere Eigenſchaft giebt, daß
ihre Graͤſerey erſt im Juny in einen Wachsthum
koͤmmt, daß ſie ein zeitiges nutzbares Heu im July
das erſtemahl, und im September das 2temahl
Grummet, oder ihre Nachmath einmahl geben koͤn-
nen, welche Nachmath bey der vorhergehenden
allezeit gedoppelt iſt. Der ganz erſte Wuchs, ob
er gleich in gewiſſen Jahren etwas beſſer ſeyn kann,
iſt gegen den erſten auf den Fruͤhlingswieſen, ſpaͤt,
einzeln, duͤnne, auch ſo ſchlecht, daß er von keinen
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/164>, abgerufen am 25.11.2024.
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