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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

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von so viel als man dem Vieh auf ein- oder ein
paarmahl vorzulegen willens ist: da es denn alle
Vorzüge eines jungen und frischen Grases, gegen
ein anderes zähes und grobstichliches Gemische zei-
get, dergleichen den Sommer hindurch aus den
Kohl- und andern Garten mit allerhand gröbern
Blätterwerk ausgejätet wird. Und so nutzet man
dieses Gras in etlichen Abschnitten, bis man im
Herbst den letzten Schuß stehen lässet, damit er völ-
lig mit den Aehren auswachsen kann, ohne daß er
zum reifen Saamen kommen dürfte, dieser wird
endlich geschnitten, getrocknet eingebracht und das
Stroh davon im Winter verfüttert. Wiewohl etli-
che von vorgedachten Viehmästern dergleichen zu-
letzt durch Ochsen nach dem letzten Schnitte bald ab-
hüthen lassen.

Wenn man diese Umstände erwäget, und mit
den vorbesagten, in kleinern einzelnen Viehwirthschaft-
ten vorkommenden, richtig vergleichet, so wird man
als Sachverständiger den wirklichen Nutzen an sei-
nen rechten Orte völlig einsehen, dagegen sie bey
großen Viehwirthschaften, wo für Winter- und
Sommerfütterung, Weide, Heuschlag und Ackerbau
alles besorgt ist, mit Recht vor Kleinigkeiten gehal-
ten werden können. Denn der Mangel an Gele-
genheit zu frischem Grase macht dieses Anbau- und
Futterungsgeschäfte nur unter gewissen Bedingun-
gen nothwendig und nützlich, noch mehr, da man etli-
chemahl junges frisches und reines nahrhaftes Gras

zu

von ſo viel als man dem Vieh auf ein- oder ein
paarmahl vorzulegen willens iſt: da es denn alle
Vorzuͤge eines jungen und friſchen Graſes, gegen
ein anderes zaͤhes und grobſtichliches Gemiſche zei-
get, dergleichen den Sommer hindurch aus den
Kohl- und andern Garten mit allerhand groͤbern
Blaͤtterwerk ausgejaͤtet wird. Und ſo nutzet man
dieſes Gras in etlichen Abſchnitten, bis man im
Herbſt den letzten Schuß ſtehen laͤſſet, damit er voͤl-
lig mit den Aehren auswachſen kann, ohne daß er
zum reifen Saamen kommen duͤrfte, dieſer wird
endlich geſchnitten, getrocknet eingebracht und das
Stroh davon im Winter verfuͤttert. Wiewohl etli-
che von vorgedachten Viehmaͤſtern dergleichen zu-
letzt durch Ochſen nach dem letzten Schnitte bald ab-
huͤthen laſſen.

Wenn man dieſe Umſtaͤnde erwaͤget, und mit
den vorbeſagten, in kleinern einzelnen Viehwirthſchaft-
ten vorkommenden, richtig vergleichet, ſo wird man
als Sachverſtaͤndiger den wirklichen Nutzen an ſei-
nen rechten Orte voͤllig einſehen, dagegen ſie bey
großen Viehwirthſchaften, wo fuͤr Winter- und
Sommerfuͤtterung, Weide, Heuſchlag und Ackerbau
alles beſorgt iſt, mit Recht vor Kleinigkeiten gehal-
ten werden koͤnnen. Denn der Mangel an Gele-
genheit zu friſchem Graſe macht dieſes Anbau- und
Futterungsgeſchaͤfte nur unter gewiſſen Bedingun-
gen nothwendig und nuͤtzlich, noch mehr, da man etli-
chemahl junges friſches und reines nahrhaftes Gras

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[124/0134] von ſo viel als man dem Vieh auf ein- oder ein paarmahl vorzulegen willens iſt: da es denn alle Vorzuͤge eines jungen und friſchen Graſes, gegen ein anderes zaͤhes und grobſtichliches Gemiſche zei- get, dergleichen den Sommer hindurch aus den Kohl- und andern Garten mit allerhand groͤbern Blaͤtterwerk ausgejaͤtet wird. Und ſo nutzet man dieſes Gras in etlichen Abſchnitten, bis man im Herbſt den letzten Schuß ſtehen laͤſſet, damit er voͤl- lig mit den Aehren auswachſen kann, ohne daß er zum reifen Saamen kommen duͤrfte, dieſer wird endlich geſchnitten, getrocknet eingebracht und das Stroh davon im Winter verfuͤttert. Wiewohl etli- che von vorgedachten Viehmaͤſtern dergleichen zu- letzt durch Ochſen nach dem letzten Schnitte bald ab- huͤthen laſſen. Wenn man dieſe Umſtaͤnde erwaͤget, und mit den vorbeſagten, in kleinern einzelnen Viehwirthſchaft- ten vorkommenden, richtig vergleichet, ſo wird man als Sachverſtaͤndiger den wirklichen Nutzen an ſei- nen rechten Orte voͤllig einſehen, dagegen ſie bey großen Viehwirthſchaften, wo fuͤr Winter- und Sommerfuͤtterung, Weide, Heuſchlag und Ackerbau alles beſorgt iſt, mit Recht vor Kleinigkeiten gehal- ten werden koͤnnen. Denn der Mangel an Gele- genheit zu friſchem Graſe macht dieſes Anbau- und Futterungsgeſchaͤfte nur unter gewiſſen Bedingun- gen nothwendig und nuͤtzlich, noch mehr, da man etli- chemahl junges friſches und reines nahrhaftes Gras zu

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/134>, abgerufen am 22.11.2024.