ist er der leichteste, weniger gewürzhaft und stark, auch am Geschmack unangenehm, krautig, bitter und herbe. Man kauft und baut deßwegen den englischen und böhmischen Hopfen, oder doch an- dere davon fallende gute Arten. Das erstere schaft heimlich vieles Geld aus dem Lande und der Wirth- schaft, das letztere ziehet das Geld in die Landwirth- schaft, und verschaft uns starke dauerhafte gesunde Biere.
Wenn man in Gärten oder Bergen den Hopfen mit Nutzen bauen will, hat man zuförderst auf den Platz, dessen Lage, Grund und Zubereitung zu se- hen. Eine freye Lage an der Nordöstlichen Seite, wo eine abwechselnde reine Luft, die Dünste leicht zerstreuen kann; wo keine übermäßig drückende schwühle Luft den Honig- und Mehltau leichte her- vorbringet und die Blüte verdirbt, ist die beste. Näße und Schimmel können hier nicht überhand- nehmen. Die Morgensonne ist deßwegen dem Hop- fen besonders zuträglich, er mißräth an dieser Seite seltner, und man hat wegen Kälte und schädlichen Nebel in den Sommermonaten weniger zu fürchten. Die Süd-West und Nordwestseite hingegen wer- den mit einen Schutze von bald wachsenden Erlen, Rüstern, Espen, Weißpappeln oder Weiden verse- hen, um gegen die Reife des Hopfens die Stoß- winde im August und September etwas abzuhalten: diese Holzarten, wenn sie 8 Fuß von der Erde gestu-
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iſt er der leichteſte, weniger gewuͤrzhaft und ſtark, auch am Geſchmack unangenehm, krautig, bitter und herbe. Man kauft und baut deßwegen den engliſchen und boͤhmiſchen Hopfen, oder doch an- dere davon fallende gute Arten. Das erſtere ſchaft heimlich vieles Geld aus dem Lande und der Wirth- ſchaft, das letztere ziehet das Geld in die Landwirth- ſchaft, und verſchaft uns ſtarke dauerhafte geſunde Biere.
Wenn man in Gaͤrten oder Bergen den Hopfen mit Nutzen bauen will, hat man zufoͤrderſt auf den Platz, deſſen Lage, Grund und Zubereitung zu ſe- hen. Eine freye Lage an der Nordoͤſtlichen Seite, wo eine abwechſelnde reine Luft, die Duͤnſte leicht zerſtreuen kann; wo keine uͤbermaͤßig druͤckende ſchwuͤhle Luft den Honig- und Mehltau leichte her- vorbringet und die Bluͤte verdirbt, iſt die beſte. Naͤße und Schimmel koͤnnen hier nicht uͤberhand- nehmen. Die Morgenſonne iſt deßwegen dem Hop- fen beſonders zutraͤglich, er mißraͤth an dieſer Seite ſeltner, und man hat wegen Kaͤlte und ſchaͤdlichen Nebel in den Sommermonaten weniger zu fuͤrchten. Die Suͤd-Weſt und Nordweſtſeite hingegen wer- den mit einen Schutze von bald wachſenden Erlen, Ruͤſtern, Eſpen, Weißpappeln oder Weiden verſe- hen, um gegen die Reife des Hopfens die Stoß- winde im Auguſt und September etwas abzuhalten: dieſe Holzarten, wenn ſie 8 Fuß von der Erde geſtu-
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iſt er der leichteſte, weniger gewuͤrzhaft und ſtark,
auch am Geſchmack unangenehm, krautig, bitter
und herbe. Man kauft und baut deßwegen den
engliſchen und boͤhmiſchen Hopfen, oder doch an-
dere davon fallende gute Arten. Das erſtere ſchaft
heimlich vieles Geld aus dem Lande und der Wirth-
ſchaft, das letztere ziehet das Geld in die Landwirth-
ſchaft, und verſchaft uns ſtarke dauerhafte geſunde
Biere.
Wenn man in Gaͤrten oder Bergen den Hopfen
mit Nutzen bauen will, hat man zufoͤrderſt auf den
Platz, deſſen Lage, Grund und Zubereitung zu ſe-
hen. Eine freye Lage an der Nordoͤſtlichen Seite,
wo eine abwechſelnde reine Luft, die Duͤnſte leicht
zerſtreuen kann; wo keine uͤbermaͤßig druͤckende
ſchwuͤhle Luft den Honig- und Mehltau leichte her-
vorbringet und die Bluͤte verdirbt, iſt die beſte.
Naͤße und Schimmel koͤnnen hier nicht uͤberhand-
nehmen. Die Morgenſonne iſt deßwegen dem Hop-
fen beſonders zutraͤglich, er mißraͤth an dieſer Seite
ſeltner, und man hat wegen Kaͤlte und ſchaͤdlichen
Nebel in den Sommermonaten weniger zu fuͤrchten.
Die Suͤd-Weſt und Nordweſtſeite hingegen wer-
den mit einen Schutze von bald wachſenden Erlen,
Ruͤſtern, Eſpen, Weißpappeln oder Weiden verſe-
hen, um gegen die Reife des Hopfens die Stoß-
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dieſe Holzarten, wenn ſie 8 Fuß von der Erde geſtu-
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/121>, abgerufen am 28.11.2024.
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