Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.rungen, in dem kleinsten Grade des Lebens, eine Wegen einer so dauerhaften Eigenschaft und Unsere E
rungen, in dem kleinſten Grade des Lebens, eine Wegen einer ſo dauerhaften Eigenſchaft und Unſere E
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0077" n="65"/> rungen, in dem kleinſten Grade des Lebens, eine<lb/> gute Zeit erhalten koͤnnen.</p><lb/> <p>Wegen einer ſo dauerhaften Eigenſchaft und<lb/> eines zaͤhen Lebens koͤnnte man etliche Geſchlechter<lb/> der Mooſe, gewiſſermaßen, faſt unvergaͤnglich nen-<lb/> nen, da ſie uͤberdem, ſo viel man weiß, von viel weni-<lb/> gern Zufaͤllen, von der Witterung und andern Umſtaͤn-<lb/> den leiden; ob ſie ſchon ſaͤmmtlich nur ihre gewiſſe<lb/> Zeit uͤberleben koͤnnen, nach welcher ſie wirklich<lb/> todt gefunden werden. Dieſes bezeugen ſowohl die,<lb/> bey der Cultur der uͤbrigen Gewaͤchſe mit dem<lb/> Mooſe, ſtatt der Erde, von mir hieruͤber angeſtell-<lb/> ten Erfahrungen, nach welchen ſie endlich kurz,<lb/> ſproͤde und bruͤchig werden, und gar leicht in ein<lb/> grobes Pulver zergehen, als auch ihre wirkliche<lb/> Vererdung, und unter Waſſer beſonders, ihre<lb/> endliche Verwandlung in Torf oder Torfſchlamm.<lb/> Sie koͤnnen auch abſterben, ehe man dieſes gewahr<lb/> wird, da ſich die geſammelten Moſe weit uͤber 100<lb/> Jahr trocken erhalten laſſen, ohne ihr aͤußerliches<lb/> Anſehen viel zu aͤndern. Vielleicht wird unſere Auf-<lb/> merkſamkeit, durch dieſen und etliche vorerwaͤhnte<lb/> Umſtaͤnde, nur gar zu oft hintergangen, da ſie bey<lb/> ihrer trocknen Geſtalt, dennoch eine gute Zeit in-<lb/> nerlich leben koͤnnen, daß wir deshalben zweifelhaft<lb/> bleiben, bis ſie ihre verborgen gehaltene Lebhaf-<lb/> tigkeit durch ein verneuertes Wachſen wieder<lb/> zeigen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E</fw> <fw place="bottom" type="catch">Unſere</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [65/0077]
rungen, in dem kleinſten Grade des Lebens, eine
gute Zeit erhalten koͤnnen.
Wegen einer ſo dauerhaften Eigenſchaft und
eines zaͤhen Lebens koͤnnte man etliche Geſchlechter
der Mooſe, gewiſſermaßen, faſt unvergaͤnglich nen-
nen, da ſie uͤberdem, ſo viel man weiß, von viel weni-
gern Zufaͤllen, von der Witterung und andern Umſtaͤn-
den leiden; ob ſie ſchon ſaͤmmtlich nur ihre gewiſſe
Zeit uͤberleben koͤnnen, nach welcher ſie wirklich
todt gefunden werden. Dieſes bezeugen ſowohl die,
bey der Cultur der uͤbrigen Gewaͤchſe mit dem
Mooſe, ſtatt der Erde, von mir hieruͤber angeſtell-
ten Erfahrungen, nach welchen ſie endlich kurz,
ſproͤde und bruͤchig werden, und gar leicht in ein
grobes Pulver zergehen, als auch ihre wirkliche
Vererdung, und unter Waſſer beſonders, ihre
endliche Verwandlung in Torf oder Torfſchlamm.
Sie koͤnnen auch abſterben, ehe man dieſes gewahr
wird, da ſich die geſammelten Moſe weit uͤber 100
Jahr trocken erhalten laſſen, ohne ihr aͤußerliches
Anſehen viel zu aͤndern. Vielleicht wird unſere Auf-
merkſamkeit, durch dieſen und etliche vorerwaͤhnte
Umſtaͤnde, nur gar zu oft hintergangen, da ſie bey
ihrer trocknen Geſtalt, dennoch eine gute Zeit in-
nerlich leben koͤnnen, daß wir deshalben zweifelhaft
bleiben, bis ſie ihre verborgen gehaltene Lebhaf-
tigkeit durch ein verneuertes Wachſen wieder
zeigen.
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