Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.oder auch sogleich hernach, wenn die meisten Arten 20. Diese Befruchtung geschiehet manchmal wel- D 4
oder auch ſogleich hernach, wenn die meiſten Arten 20. Dieſe Befruchtung geſchiehet manchmal wel- D 4
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oder auch ſogleich hernach, wenn die meiſten Arten
von Blumen aufbrechen, daß die Griffel derſelben
bald an den einen bald an dem andern Theile mit
einer oͤhligen Feuchtigkeit uͤberzogen ſind, (es ſey
wo es wolle), ſo hat er zweyerley Hauptumſtaͤnde
zugleich richtig gefunden, nehmlich das Stigma oder
die Narbe, als das rechte wahre Werkzeug der
natuͤrlichen Befruchtung: dieſes Werkzeug aber
hat er zugleich in ſolchen Zuſtande angetroffen, in
welchen es ſeyn ſoll, wenn der Griffel diejenige
Vollkommenheit erreichet, nach welcher er ſich nun-
mehro geoͤfnet hat, und alſo zur Befruchtung des
Saamenſtoffs tuͤchtig geworden iſt.
20. Dieſe Befruchtung geſchiehet manchmal
ſogleich, unter waͤhrender Betrachtung und in wenig
Augenblicken, bey gewiſſen Arten von Blumen,
oder ſie hat, wie insgemein vor dem Aufbrechen
ſchon angefangen, und wird nur fortgeſetzt oder
noch etliche mahl wiederholet. Hiervon erhaͤlt man
die Gewißheit, wenn man auf dem mit einer
Feuchtigkeit uͤberzogenen Theile des Griffels die
Kuͤgelchen des Blumenſtaubes zugleich antrift.
Iſt aber bey vorbeſagten Zuſtande der Blumen
gedachte Feuchtigkeit noch nicht auf dem Griffel zu
ſpuͤren, ſo iſt auch der Zeitpunkt der Befruchtung
noch nicht gegenwaͤrtig. Auf angezeigte Art laͤßet
ſich die unter den Naturforſchern in vorigen Zeiten
obwaltende Streitigkeit gluͤcklich heben, und der
Theil und Ort der Befruchtung richtig beſtimmen,
wel-
D 4
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