änderung und Abweichung zeiget, so verändert sich dennoch sein Hauptsitz auf dem Mittelpunkte des Befruchtungsstuhles, und dessen feste Verbindung mit demselben niemahls. Wie denn die Beständigkeit dieses Zustandes dermaßen gewiß ist, daß noch nie ein einziges Exempel im Pflanzenreiche vorhanden gewesen, wodurch das Gegentheil hätte erwiesen werden können.
7. Was ist wohl bekannter, als daß unter andern der Sitz der Staubhülsen (Antherarum) am meisten abwechsle, und daß man sie auf allen andern Blumentheilen antreffe? Die übrigen Blu- mentheile sind von dieser Veränderung auch nicht ausgenommen; nur der einzige Blumengriffel lei- det dergleichen Abwechslungen ganz und gar nicht.
Es ist aber sehr wohl zu merken, daß gedachter Blumengriffel nicht nur äußerlich blos auf dem Mittelpunkte des Befruchtungsstuhles sitze, und sich in diesem endige, sondern es geschiehet vielmehr eine richtige Verbindung beyder Theile dadurch, daß sich dieser Thalamus Fructificationis durch seine besondere lockere, schwammige und cellulöse Fort- sätze durch das Ovarium sogar bis in den Stylum oder die Befruchtungsröhre erstrecke, als wovon der innere Bau der Fruchtbehältnisse mit mehrern zeiget.
8. Meiner Meynung nach ist der Grund der Beständigkeit von nur gedachter Verbindung dieser beyden Theile eben nicht schwer zu errathen, wenn
man
aͤnderung und Abweichung zeiget, ſo veraͤndert ſich dennoch ſein Hauptſitz auf dem Mittelpunkte des Befruchtungsſtuhles, und deſſen feſte Verbindung mit demſelben niemahls. Wie denn die Beſtaͤndigkeit dieſes Zuſtandes dermaßen gewiß iſt, daß noch nie ein einziges Exempel im Pflanzenreiche vorhanden geweſen, wodurch das Gegentheil haͤtte erwieſen werden koͤnnen.
7. Was iſt wohl bekannter, als daß unter andern der Sitz der Staubhuͤlſen (Antherarum) am meiſten abwechsle, und daß man ſie auf allen andern Blumentheilen antreffe? Die uͤbrigen Blu- mentheile ſind von dieſer Veraͤnderung auch nicht ausgenommen; nur der einzige Blumengriffel lei- det dergleichen Abwechslungen ganz und gar nicht.
Es iſt aber ſehr wohl zu merken, daß gedachter Blumengriffel nicht nur aͤußerlich blos auf dem Mittelpunkte des Befruchtungsſtuhles ſitze, und ſich in dieſem endige, ſondern es geſchiehet vielmehr eine richtige Verbindung beyder Theile dadurch, daß ſich dieſer Thalamus Fructificationis durch ſeine beſondere lockere, ſchwammige und celluloͤſe Fort- ſaͤtze durch das Ovarium ſogar bis in den Stylum oder die Befruchtungsroͤhre erſtrecke, als wovon der innere Bau der Fruchtbehaͤltniſſe mit mehrern zeiget.
8. Meiner Meynung nach iſt der Grund der Beſtaͤndigkeit von nur gedachter Verbindung dieſer beyden Theile eben nicht ſchwer zu errathen, wenn
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aͤnderung und Abweichung zeiget, ſo veraͤndert ſich
dennoch ſein Hauptſitz auf dem Mittelpunkte des
Befruchtungsſtuhles, und deſſen feſte Verbindung
mit demſelben niemahls. Wie denn die Beſtaͤndigkeit
dieſes Zuſtandes dermaßen gewiß iſt, daß noch nie
ein einziges Exempel im Pflanzenreiche vorhanden
geweſen, wodurch das Gegentheil haͤtte erwieſen
werden koͤnnen.
7. Was iſt wohl bekannter, als daß unter
andern der Sitz der Staubhuͤlſen (Antherarum)
am meiſten abwechsle, und daß man ſie auf allen
andern Blumentheilen antreffe? Die uͤbrigen Blu-
mentheile ſind von dieſer Veraͤnderung auch nicht
ausgenommen; nur der einzige Blumengriffel lei-
det dergleichen Abwechslungen ganz und gar nicht.
Es iſt aber ſehr wohl zu merken, daß gedachter
Blumengriffel nicht nur aͤußerlich blos auf dem
Mittelpunkte des Befruchtungsſtuhles ſitze, und
ſich in dieſem endige, ſondern es geſchiehet vielmehr
eine richtige Verbindung beyder Theile dadurch,
daß ſich dieſer Thalamus Fructificationis durch ſeine
beſondere lockere, ſchwammige und celluloͤſe Fort-
ſaͤtze durch das Ovarium ſogar bis in den Stylum
oder die Befruchtungsroͤhre erſtrecke, als wovon
der innere Bau der Fruchtbehaͤltniſſe mit mehrern
zeiget.
8. Meiner Meynung nach iſt der Grund der
Beſtaͤndigkeit von nur gedachter Verbindung dieſer
beyden Theile eben nicht ſchwer zu errathen, wenn
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/57>, abgerufen am 23.07.2024.
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