Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.rung und Sammlung des Honigs noch zuvor ge- 4. Ob nun die Absonderung des Honigs in 5. Man kennet diesen Blumentheil noch viel sondern
rung und Sammlung des Honigs noch zuvor ge- 4. Ob nun die Abſonderung des Honigs in 5. Man kennet dieſen Blumentheil noch viel ſondern
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0055" n="43"/> rung und Sammlung des <hi rendition="#fr">Honigs</hi> noch zuvor ge-<lb/> ſchiehet. Dieſen hat man den beſondern Namen<lb/> des (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Nectarii</hi></hi>), oder der <hi rendition="#fr">Honigwebe</hi> gegeben.</p><lb/> <p>4. Ob nun die Abſonderung des <hi rendition="#fr">Honigs</hi> in<lb/> allen bekannten Blumen ſchon gewiß iſt, ſo ſind<lb/> doch die dazu beſtimmten Werkzeuge bey den meh-<lb/> reſten Arten dermaßen verdeckt und unkenntlich, daß<lb/> man außer etlichen hoͤchſt zarten Ausgaͤngen, die in<lb/> den feineſten Oefnungen und Punkten oder Erha-<lb/> benheiten beſtehen, nichts ſonderliches, auch wohl<lb/> gar nichts entdecken kann. Sind ſie aber zu fin-<lb/> den, und von denen uͤbrigen Blumentheilen ganz<lb/> unterſchieden, ſo bemerket man an ihnen theils eine<lb/> beſondere Geſtalt und Anzahl, nach welcher ſie<lb/> mehr oder weniger beſtimmet zu ſeyn ſcheinen, theils<lb/> ihren Sitz, welchen ſie bald auf einen, bald auf<lb/> zweyen von den andern <hi rendition="#fr">Theilen der Befruchtung</hi><lb/> zugleich haben. Insgemein ſitzen ſie im Grunde<lb/> der Blume, auf dem <hi rendition="#fr">Befruchtungsſtuhle</hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Thala-<lb/> mo Fructificationis</hi></hi>), außerdem aber bald am <hi rendition="#fr">Blu-<lb/> menkelche</hi>, oder an der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Corolla</hi></hi>, bald auf dem <hi rendition="#fr">Blu-<lb/> mengriffel</hi> ſelbſt.</p><lb/> <p>5. Man kennet dieſen Blumentheil noch viel<lb/> zu wenig, als daß man davon etwas recht zuverlaͤßi-<lb/> ges ſagen koͤnnte. Es hat indeſſen ein ſehr geſchick-<lb/> ter Botaniſt unter den Deutſchen, nehmlich der<lb/> Herr Oberlandshauptmann Baron von <hi rendition="#fr">Muͤnchhau-<lb/> ſen</hi> zu Schwoͤber im Hannoͤverſchen, vor ohngefaͤhr<lb/> 16 Jahren die <hi rendition="#fr">Theorie des Nectarii</hi> in einer be-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſondern</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [43/0055]
rung und Sammlung des Honigs noch zuvor ge-
ſchiehet. Dieſen hat man den beſondern Namen
des (Nectarii), oder der Honigwebe gegeben.
4. Ob nun die Abſonderung des Honigs in
allen bekannten Blumen ſchon gewiß iſt, ſo ſind
doch die dazu beſtimmten Werkzeuge bey den meh-
reſten Arten dermaßen verdeckt und unkenntlich, daß
man außer etlichen hoͤchſt zarten Ausgaͤngen, die in
den feineſten Oefnungen und Punkten oder Erha-
benheiten beſtehen, nichts ſonderliches, auch wohl
gar nichts entdecken kann. Sind ſie aber zu fin-
den, und von denen uͤbrigen Blumentheilen ganz
unterſchieden, ſo bemerket man an ihnen theils eine
beſondere Geſtalt und Anzahl, nach welcher ſie
mehr oder weniger beſtimmet zu ſeyn ſcheinen, theils
ihren Sitz, welchen ſie bald auf einen, bald auf
zweyen von den andern Theilen der Befruchtung
zugleich haben. Insgemein ſitzen ſie im Grunde
der Blume, auf dem Befruchtungsſtuhle (Thala-
mo Fructificationis), außerdem aber bald am Blu-
menkelche, oder an der Corolla, bald auf dem Blu-
mengriffel ſelbſt.
5. Man kennet dieſen Blumentheil noch viel
zu wenig, als daß man davon etwas recht zuverlaͤßi-
ges ſagen koͤnnte. Es hat indeſſen ein ſehr geſchick-
ter Botaniſt unter den Deutſchen, nehmlich der
Herr Oberlandshauptmann Baron von Muͤnchhau-
ſen zu Schwoͤber im Hannoͤverſchen, vor ohngefaͤhr
16 Jahren die Theorie des Nectarii in einer be-
ſondern
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