Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.einer Nadel, und nahm mit deren Spitze nur ge- Um also diese Masse weiter unterscheiden zu Kügel-
einer Nadel, und nahm mit deren Spitze nur ge- Um alſo dieſe Maſſe weiter unterſcheiden zu Kuͤgel-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="36"/> einer Nadel, und nahm mit deren Spitze nur ge-<lb/> dachte Maſſe heraus; da ich denn gewahr wurde,<lb/> daß der an der Nadel haͤngende Tropfen oder Klum-<lb/> pen bey weiten ſo dicke nicht war, als der erſte.<lb/> Dieſen nun dem erſten Anſehen nach weißen und<lb/> dicken milchartigen Saft brachte ich unter verſchie-<lb/> dene gute Vergroͤßerungsglaͤſer, da ich denn daran<lb/> ſo viel unterſcheiden konnte, daß der Saft aus ei-<lb/> nem Klumpen ganz kleiner und durchſichtiger Koͤr-<lb/> perchen beſtand, deren große Menge in einem zaͤ-<lb/> hen und etwas haͤutig und fettig ſcheinenden We-<lb/> ſen ſehr feſte in einander lagen, und mit dieſen zu-<lb/> gleich einen zarten Laͤich von Waſſerinſekten vorſtell-<lb/> ten; doch war ihre uͤbrige Geſtalt auf dieſe Art<lb/> nicht leicht zu beſtimmen.</p><lb/> <p>Um alſo dieſe Maſſe weiter unterſcheiden zu<lb/> koͤnnen, legte ich ein Glastaͤfelchen mit einer Ver-<lb/> tiefung unter das Vergroͤßerungsglas, in welcher<lb/> ich ein Paar Tropfen Waſſer brachte und in dieſer<lb/> mit einer Nadelſpitze eine kleine Portion von oftge-<lb/> dachter Maſſe zu gleicher Zeit vorſichtig hinein-<lb/> ſenkte, da ich eben das Auge auf dem Vergroͤße-<lb/> rungsglaſe haben konnte. Sobald ich nur mit der<lb/> Nadel in den Waſſertropfen eine kleine Bewegung<lb/> machte, ſo agirte das Waſſer ſehr geſchwind in<lb/> den an der Nadel haͤngenden milchartigen Klum-<lb/> pen, und loͤſete ihn gaͤnzlich auseinander, ſo, daß<lb/> in Zeit von etwa 2 bis 3 Secunden das ganze Waſ-<lb/> ſer mit einer uͤberaus großen Menge der allerfein-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Kuͤgel-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0048]
einer Nadel, und nahm mit deren Spitze nur ge-
dachte Maſſe heraus; da ich denn gewahr wurde,
daß der an der Nadel haͤngende Tropfen oder Klum-
pen bey weiten ſo dicke nicht war, als der erſte.
Dieſen nun dem erſten Anſehen nach weißen und
dicken milchartigen Saft brachte ich unter verſchie-
dene gute Vergroͤßerungsglaͤſer, da ich denn daran
ſo viel unterſcheiden konnte, daß der Saft aus ei-
nem Klumpen ganz kleiner und durchſichtiger Koͤr-
perchen beſtand, deren große Menge in einem zaͤ-
hen und etwas haͤutig und fettig ſcheinenden We-
ſen ſehr feſte in einander lagen, und mit dieſen zu-
gleich einen zarten Laͤich von Waſſerinſekten vorſtell-
ten; doch war ihre uͤbrige Geſtalt auf dieſe Art
nicht leicht zu beſtimmen.
Um alſo dieſe Maſſe weiter unterſcheiden zu
koͤnnen, legte ich ein Glastaͤfelchen mit einer Ver-
tiefung unter das Vergroͤßerungsglas, in welcher
ich ein Paar Tropfen Waſſer brachte und in dieſer
mit einer Nadelſpitze eine kleine Portion von oftge-
dachter Maſſe zu gleicher Zeit vorſichtig hinein-
ſenkte, da ich eben das Auge auf dem Vergroͤße-
rungsglaſe haben konnte. Sobald ich nur mit der
Nadel in den Waſſertropfen eine kleine Bewegung
machte, ſo agirte das Waſſer ſehr geſchwind in
den an der Nadel haͤngenden milchartigen Klum-
pen, und loͤſete ihn gaͤnzlich auseinander, ſo, daß
in Zeit von etwa 2 bis 3 Secunden das ganze Waſ-
ſer mit einer uͤberaus großen Menge der allerfein-
Kuͤgel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |