Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.steckte männliche finde, welches, wie es scheint, zu- Gesetzt auch, daß eine von allen männlichen wenn
ſteckte maͤnnliche finde, welches, wie es ſcheint, zu- Geſetzt auch, daß eine von allen maͤnnlichen wenn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0041" n="29"/> ſteckte maͤnnliche finde, welches, wie es ſcheint, zu-<lb/> mahl bey den weiblichen, gewiß aus einer ganz ſon-<lb/> derbaren natuͤrlichen Vorſorge alſo geordnet ſeyn<lb/> muß. Eben dieſes findet ſich auch bey allen ſol-<lb/> chen Pflanzen, bey denen ſonſt die maͤnnliche und<lb/> weiblichen Blumen auf ganz von einander abgeſon-<lb/> derten Zweigen und Spitzen hervorkommen, ſo,<lb/> daß bald die weiblichen Blumenzweige und Spitzen<lb/> zugleich mit etlichen maͤnnlichen, bald die maͤnnli-<lb/> chen mit weiblichen verſehen ſind. Daß aber etli-<lb/> che wenige maͤnnliche Blumen eine ganze Men-<lb/> ge weiblicher zu befruchten hinreichend ſind, ſolches<lb/> bezeuget die Beſchaffenheit des in den Staubkuͤgel-<lb/> chen enthaltenen Saamenweſens uͤberaus deutlich.</p><lb/> <p>Geſetzt auch, daß eine von allen maͤnnlichen<lb/> Blumen voͤllig reine weibliche Pflanze des Spinats,<lb/> Haufs, und Bingelkrautes in einen Garten vollkom-<lb/> men fruchtbare Saamen braͤchte, ohne daß die<lb/> ſonſt dazu gehoͤrige maͤnnliche Pflanze daſelbſt ge-<lb/> funden wuͤrde; geſetzt, daß ferner die Lage des<lb/> Ortes Luft und Wind abhielte, daß alſo der be-<lb/> fruchtende Staub der weiblichen Pflanze nirgend-<lb/> her koͤnnte zugefuͤhret werden, ſo kann dieſes den-<lb/> noch ganz unvermerkt durch die Bienen und an-<lb/> dere Inſekten geſchehen, wovon uns zum Theil noch<lb/> nicht einmahl bekannt worden, daß ſie mit dem<lb/> Blumenſtaube alſo umgehen, und die ihrer Nah-<lb/> rung ſehr weit nachzufliegen gewohnt ſind. Man<lb/> kann dieſes des Morgens ſehr fruͤh gewahr werden,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wenn</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [29/0041]
ſteckte maͤnnliche finde, welches, wie es ſcheint, zu-
mahl bey den weiblichen, gewiß aus einer ganz ſon-
derbaren natuͤrlichen Vorſorge alſo geordnet ſeyn
muß. Eben dieſes findet ſich auch bey allen ſol-
chen Pflanzen, bey denen ſonſt die maͤnnliche und
weiblichen Blumen auf ganz von einander abgeſon-
derten Zweigen und Spitzen hervorkommen, ſo,
daß bald die weiblichen Blumenzweige und Spitzen
zugleich mit etlichen maͤnnlichen, bald die maͤnnli-
chen mit weiblichen verſehen ſind. Daß aber etli-
che wenige maͤnnliche Blumen eine ganze Men-
ge weiblicher zu befruchten hinreichend ſind, ſolches
bezeuget die Beſchaffenheit des in den Staubkuͤgel-
chen enthaltenen Saamenweſens uͤberaus deutlich.
Geſetzt auch, daß eine von allen maͤnnlichen
Blumen voͤllig reine weibliche Pflanze des Spinats,
Haufs, und Bingelkrautes in einen Garten vollkom-
men fruchtbare Saamen braͤchte, ohne daß die
ſonſt dazu gehoͤrige maͤnnliche Pflanze daſelbſt ge-
funden wuͤrde; geſetzt, daß ferner die Lage des
Ortes Luft und Wind abhielte, daß alſo der be-
fruchtende Staub der weiblichen Pflanze nirgend-
her koͤnnte zugefuͤhret werden, ſo kann dieſes den-
noch ganz unvermerkt durch die Bienen und an-
dere Inſekten geſchehen, wovon uns zum Theil noch
nicht einmahl bekannt worden, daß ſie mit dem
Blumenſtaube alſo umgehen, und die ihrer Nah-
rung ſehr weit nachzufliegen gewohnt ſind. Man
kann dieſes des Morgens ſehr fruͤh gewahr werden,
wenn
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