Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.und Ungeziefer schon zum voraus vereitelt wird, daß Denn so viele Millionen von Eicheln der al- punkte
und Ungeziefer ſchon zum voraus vereitelt wird, daß Denn ſo viele Millionen von Eicheln der al- punkte
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0269" n="257"/> und Ungeziefer ſchon zum voraus vereitelt wird, daß<lb/> die <hi rendition="#fr">Eichen</hi> alsdenn in eben dem Jahre, deſto ſtaͤr-<lb/> kere, groͤßere, mehrere und vollkommnere Sommer-<lb/> und andere Triebe machen, und folglich zur kuͤnftigen<lb/> Erſetzung des Abganges an Eicheln, ſich vorbereiten,<lb/> indem ſie im kuͤnftigen Jahre am Holze deſto mehr zu-<lb/> nehmen, ſo bilden ſie eine unglaubliche Menge von Au-<lb/> gen oder Knospen mehr aus, als ſonſt. Dieſe wuͤrden<lb/> ihnen, der Zahl nach hervorzubringen, nicht moͤglich<lb/> ſeyn, wenn ſie im gleichen Verhaͤltniſſe ihrer Bluͤthe<lb/> eine ſo große Menge von <hi rendition="#fr">vollkommenen nnd un-<lb/> reifen Fruͤchten in</hi> den vorherigen Jahren beſtaͤndig<lb/> getragen haͤtten.</p><lb/> <p>Denn ſo viele <hi rendition="#fr">Millionen von Eicheln der al-<lb/> lerfruchtbarſte Eichenwald in einem Jahre im<lb/> Fruͤhlinge</hi> nur immer anſetzen, und bey guter Witte-<lb/> rung in einem gewiſſen verhaͤltnißmaͤßigen Antheile<lb/> zur Vollkommenheit bringen kann, eben ſo viele An-<lb/> theile ſeines belebenden Markes verlieret er allezeit<lb/> nothwendig, ſowohl im Fruͤhlinge und Sommer, als<lb/> im Herbſte dabey, daß er aus dem Grunde von zu<lb/> uͤbermaͤßiger Fruchtbarkeit auf einige Zeit an Kraͤf-<lb/> ten gewiſſermaßen erſchoͤpft werden kann. Denn wo<lb/> Mark iſt da iſt Leben und Wachsthum, wo das Mark<lb/> fehlerhaft iſt, ſind ſchmachtende Pflanzen, die nur<lb/> wenigen Zufaͤllen widerſtehen koͤnnen, und zuletzt vor<lb/> der Zeit der voͤlligen Ausbildung meiſtens vergehen;<lb/> wo aber das, bey allen erſt auszubildenden Pflan-<lb/> zen und Pflanzentheilen, anfangs in ihren Mittel-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">punkte</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [257/0269]
und Ungeziefer ſchon zum voraus vereitelt wird, daß
die Eichen alsdenn in eben dem Jahre, deſto ſtaͤr-
kere, groͤßere, mehrere und vollkommnere Sommer-
und andere Triebe machen, und folglich zur kuͤnftigen
Erſetzung des Abganges an Eicheln, ſich vorbereiten,
indem ſie im kuͤnftigen Jahre am Holze deſto mehr zu-
nehmen, ſo bilden ſie eine unglaubliche Menge von Au-
gen oder Knospen mehr aus, als ſonſt. Dieſe wuͤrden
ihnen, der Zahl nach hervorzubringen, nicht moͤglich
ſeyn, wenn ſie im gleichen Verhaͤltniſſe ihrer Bluͤthe
eine ſo große Menge von vollkommenen nnd un-
reifen Fruͤchten in den vorherigen Jahren beſtaͤndig
getragen haͤtten.
Denn ſo viele Millionen von Eicheln der al-
lerfruchtbarſte Eichenwald in einem Jahre im
Fruͤhlinge nur immer anſetzen, und bey guter Witte-
rung in einem gewiſſen verhaͤltnißmaͤßigen Antheile
zur Vollkommenheit bringen kann, eben ſo viele An-
theile ſeines belebenden Markes verlieret er allezeit
nothwendig, ſowohl im Fruͤhlinge und Sommer, als
im Herbſte dabey, daß er aus dem Grunde von zu
uͤbermaͤßiger Fruchtbarkeit auf einige Zeit an Kraͤf-
ten gewiſſermaßen erſchoͤpft werden kann. Denn wo
Mark iſt da iſt Leben und Wachsthum, wo das Mark
fehlerhaft iſt, ſind ſchmachtende Pflanzen, die nur
wenigen Zufaͤllen widerſtehen koͤnnen, und zuletzt vor
der Zeit der voͤlligen Ausbildung meiſtens vergehen;
wo aber das, bey allen erſt auszubildenden Pflan-
zen und Pflanzentheilen, anfangs in ihren Mittel-
punkte
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