Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.Von der künstlichen Eichelsaat und Erzie- Es
Von der kuͤnſtlichen Eichelſaat und Erzie- Es
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0258" n="246"/> <p>Von der <hi rendition="#fr">kuͤnſtlichen Eichelſaat</hi> und <hi rendition="#fr">Erzie-<lb/> hung der Eichen durchs Verſetzen der Saat-<lb/> pflanzen</hi> iſt, wie von ihren <hi rendition="#fr">natuͤrlichen Beſaa-<lb/> mungen</hi> in den Waldungen, ſehr viel geſchrieben,<lb/> wovon man aus der Erfahrung am ſicherſten urthei-<lb/> len kann. Leider aber wird dabey von den Schrift-<lb/> ſtellern manches vor praktiſch ausgegeben, was andern<lb/> auf Treu und Glauben nachgeſchrieben worden iſt,<lb/> wobey doch die Schriftſteller auf Zufaͤlle, Wit-<lb/> terungs- und Lokalumſtaͤnde Bedacht zu nehmen,<lb/> entweder nicht vor gut gefunden, oder aber, wie<lb/> es ſcheinet die Sache ſehr ſchlecht verſtanden haben.<lb/> Verſchiedene betraͤchtliche Umſtaͤnde indeſſen, uͤber<lb/> welche ich hier meine unvorgreifliche Gedanken aͤu-<lb/> ßern werde, ſind vor weniger wichtig angeſehen<lb/> worden, als ſie bey der Unterſuchung befunden wor-<lb/> den. Man hat ſie oͤfters unter ſehr unbedeutende<lb/> Zufaͤlle verſetzt, da ſie doch unter ſolche <hi rendition="#fr">Naturwir-<lb/> kungen</hi> gehoͤren, welche die Aufmerkſamkeit der<lb/> Forſchenden wohl verdienen. Ohne nun dabey<lb/> blos auf ſolche Meynungen zu ſehen, durch die ihre<lb/> Anhaͤnger von weitern Unterſuchungen abgezogen<lb/> werden, ſo habe ich mich an deren erſteres und ge-<lb/> ringe ſcheinendes Anſehen nicht gekehret, ſondern<lb/> zugleich um diejenigen Folgen zu bekuͤmmern noͤthig<lb/> gefunden, die vor das Ganze und Allgemeine dar-<lb/> aus entſpringen, daß man von dieſen mit mehrerer<lb/> Gewißheit auf ihre Wichtigkeit ſchließen koͤnnen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [246/0258]
Von der kuͤnſtlichen Eichelſaat und Erzie-
hung der Eichen durchs Verſetzen der Saat-
pflanzen iſt, wie von ihren natuͤrlichen Beſaa-
mungen in den Waldungen, ſehr viel geſchrieben,
wovon man aus der Erfahrung am ſicherſten urthei-
len kann. Leider aber wird dabey von den Schrift-
ſtellern manches vor praktiſch ausgegeben, was andern
auf Treu und Glauben nachgeſchrieben worden iſt,
wobey doch die Schriftſteller auf Zufaͤlle, Wit-
terungs- und Lokalumſtaͤnde Bedacht zu nehmen,
entweder nicht vor gut gefunden, oder aber, wie
es ſcheinet die Sache ſehr ſchlecht verſtanden haben.
Verſchiedene betraͤchtliche Umſtaͤnde indeſſen, uͤber
welche ich hier meine unvorgreifliche Gedanken aͤu-
ßern werde, ſind vor weniger wichtig angeſehen
worden, als ſie bey der Unterſuchung befunden wor-
den. Man hat ſie oͤfters unter ſehr unbedeutende
Zufaͤlle verſetzt, da ſie doch unter ſolche Naturwir-
kungen gehoͤren, welche die Aufmerkſamkeit der
Forſchenden wohl verdienen. Ohne nun dabey
blos auf ſolche Meynungen zu ſehen, durch die ihre
Anhaͤnger von weitern Unterſuchungen abgezogen
werden, ſo habe ich mich an deren erſteres und ge-
ringe ſcheinendes Anſehen nicht gekehret, ſondern
zugleich um diejenigen Folgen zu bekuͤmmern noͤthig
gefunden, die vor das Ganze und Allgemeine dar-
aus entſpringen, daß man von dieſen mit mehrerer
Gewißheit auf ihre Wichtigkeit ſchließen koͤnnen.
Es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |