baren Wesens, überall so reichlich ausgebrei- tet hat.
Nur kömmt es auf die rechte Anwendung der- selben an, welche, da sie bey denen Menschen ge- schehen, und zum größten Glücke noch immer ge- schiehet, hier unsern Vorwurf eigentlich nicht aus- macht, sondern vielmehr in Absicht der Wir- kung auf das Vieh, bey ähnlichen und solchen wich- tigen Zufällen, die man wegen der unglücklichen Folgen im allgemeinen, für den Ackerbau und die davon abhangenden landwirthschaftlichen Zweige nicht fürchterlich genug abschildern kann. Denn sie betreffen das Vieh, einen großen Theil des Ver- mögens, wovon der Gebrauch und die Produkte durch die vielfache Veredlung der Handwerker und Künstler das Landeskapital unterhalten und vermeh- ren helfen müssen.
So sehr indessen die Aerzte vor die Menschen besorgt sind oder auch besorgt seyn müssen, die ihnen Leben und Gesundheit anvertrauen, so wenige Ge- legenheit haben sie, oder eine besondere Art der Aerzte, den Zufällen der Thiere abzuhelfen. Die Be- sorgung bey den öffentlichen Anstalten, ist nicht im- mer von der Art, wie sie doch seyn sollte, daß man von den unglücklichen Krankheitsumständen dieser unentbehrlichen Thiere genugsame Kenntniß neh- men und sie erweitern könnte, die man öfters viel- mehr mit Fleiß verkennet, auch andere davon ab- hält, als daß man ihnen durch eine recht thätliche
Hülfe
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baren Weſens, uͤberall ſo reichlich ausgebrei- tet hat.
Nur koͤmmt es auf die rechte Anwendung der- ſelben an, welche, da ſie bey denen Menſchen ge- ſchehen, und zum groͤßten Gluͤcke noch immer ge- ſchiehet, hier unſern Vorwurf eigentlich nicht aus- macht, ſondern vielmehr in Abſicht der Wir- kung auf das Vieh, bey aͤhnlichen und ſolchen wich- tigen Zufaͤllen, die man wegen der ungluͤcklichen Folgen im allgemeinen, fuͤr den Ackerbau und die davon abhangenden landwirthſchaftlichen Zweige nicht fuͤrchterlich genug abſchildern kann. Denn ſie betreffen das Vieh, einen großen Theil des Ver- moͤgens, wovon der Gebrauch und die Produkte durch die vielfache Veredlung der Handwerker und Kuͤnſtler das Landeskapital unterhalten und vermeh- ren helfen muͤſſen.
So ſehr indeſſen die Aerzte vor die Menſchen beſorgt ſind oder auch beſorgt ſeyn muͤſſen, die ihnen Leben und Geſundheit anvertrauen, ſo wenige Ge- legenheit haben ſie, oder eine beſondere Art der Aerzte, den Zufaͤllen der Thiere abzuhelfen. Die Be- ſorgung bey den oͤffentlichen Anſtalten, iſt nicht im- mer von der Art, wie ſie doch ſeyn ſollte, daß man von den ungluͤcklichen Krankheitsumſtaͤnden dieſer unentbehrlichen Thiere genugſame Kenntniß neh- men und ſie erweitern koͤnnte, die man oͤfters viel- mehr mit Fleiß verkennet, auch andere davon ab- haͤlt, als daß man ihnen durch eine recht thaͤtliche
Huͤlfe
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baren Weſens, uͤberall ſo reichlich ausgebrei-
tet hat.
Nur koͤmmt es auf die rechte Anwendung der-
ſelben an, welche, da ſie bey denen Menſchen ge-
ſchehen, und zum groͤßten Gluͤcke noch immer ge-
ſchiehet, hier unſern Vorwurf eigentlich nicht aus-
macht, ſondern vielmehr in Abſicht der Wir-
kung auf das Vieh, bey aͤhnlichen und ſolchen wich-
tigen Zufaͤllen, die man wegen der ungluͤcklichen
Folgen im allgemeinen, fuͤr den Ackerbau und die
davon abhangenden landwirthſchaftlichen Zweige
nicht fuͤrchterlich genug abſchildern kann. Denn
ſie betreffen das Vieh, einen großen Theil des Ver-
moͤgens, wovon der Gebrauch und die Produkte
durch die vielfache Veredlung der Handwerker und
Kuͤnſtler das Landeskapital unterhalten und vermeh-
ren helfen muͤſſen.
So ſehr indeſſen die Aerzte vor die Menſchen
beſorgt ſind oder auch beſorgt ſeyn muͤſſen, die ihnen
Leben und Geſundheit anvertrauen, ſo wenige Ge-
legenheit haben ſie, oder eine beſondere Art der
Aerzte, den Zufaͤllen der Thiere abzuhelfen. Die Be-
ſorgung bey den oͤffentlichen Anſtalten, iſt nicht im-
mer von der Art, wie ſie doch ſeyn ſollte, daß man
von den ungluͤcklichen Krankheitsumſtaͤnden dieſer
unentbehrlichen Thiere genugſame Kenntniß neh-
men und ſie erweitern koͤnnte, die man oͤfters viel-
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haͤlt, als daß man ihnen durch eine recht thaͤtliche
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/241>, abgerufen am 23.07.2024.
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