ten, salzigen, herben oder andern Mischungen mehr. Das Wasser ist für sie alle das allgemeine Auflö- sungsmittel, weil sie Salze sind, in welchen sie in gleichartige Theile zergehen, auch durch Hülfe des- selben aus andern Substanzen gezogen, und in tro- ckener oder flüßiger Gestalt angewendet werden.
Ein großer Theil von solchen Salzen zeiget in seiner Reinigkeit, außer der Mischung oder Ver- bindung mit andern Dingen, in Kräften, Wirkun- gen und Wirkungsarten mehrere Gleichheit und we- niger beträchtliche Hauptunterschiede, wenn es nicht etwa die Grade der Heftigkeit betrift, oder von ei- ner neuen Zubereitung entstehet, oder durch die ver- schiedene Dosen bey der Anwendung mit Fleiß ver- ursachet wird.
Im Zustande der Reinigkeit betrachtet, gehen also die Hauptkräfte und Wirkungsarten der Säu- ren vornehmlich dahin: Daß sie als Salze, die festen, körperlichen, geschwächten Theile mehr oder weniger reizen, wodurch sich ihre Fasern und Häute lebhafter und geschwinder zusammen ziehen, von wel- cher veränderten Bewegung, nach therapevti- schen Anzeigen, alle gute Folgen entstehen, die ihren Gebrauch veranlassen. Unserm in allzu heftige Bewegung gesetzten, und ausge- dehnten verdünnten Blute, nebst andern Säf- ten, geben sie bey ihrem Zutritte, wenn sie unverändert dazu gelangen, durch eine Verdi-
ckung
ten, ſalzigen, herben oder andern Miſchungen mehr. Das Waſſer iſt fuͤr ſie alle das allgemeine Aufloͤ- ſungsmittel, weil ſie Salze ſind, in welchen ſie in gleichartige Theile zergehen, auch durch Huͤlfe deſ- ſelben aus andern Subſtanzen gezogen, und in tro- ckener oder fluͤßiger Geſtalt angewendet werden.
Ein großer Theil von ſolchen Salzen zeiget in ſeiner Reinigkeit, außer der Miſchung oder Ver- bindung mit andern Dingen, in Kraͤften, Wirkun- gen und Wirkungsarten mehrere Gleichheit und we- niger betraͤchtliche Hauptunterſchiede, wenn es nicht etwa die Grade der Heftigkeit betrift, oder von ei- ner neuen Zubereitung entſtehet, oder durch die ver- ſchiedene Doſen bey der Anwendung mit Fleiß ver- urſachet wird.
Im Zuſtande der Reinigkeit betrachtet, gehen alſo die Hauptkraͤfte und Wirkungsarten der Saͤu- ren vornehmlich dahin: Daß ſie als Salze, die feſten, koͤrperlichen, geſchwaͤchten Theile mehr oder weniger reizen, wodurch ſich ihre Faſern und Haͤute lebhafter und geſchwinder zuſammen ziehen, von wel- cher veraͤnderten Bewegung, nach therapevti- ſchen Anzeigen, alle gute Folgen entſtehen, die ihren Gebrauch veranlaſſen. Unſerm in allzu heftige Bewegung geſetzten, und ausge- dehnten verduͤnnten Blute, nebſt andern Saͤf- ten, geben ſie bey ihrem Zutritte, wenn ſie unveraͤndert dazu gelangen, durch eine Verdi-
ckung
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0238"n="226"/>
ten, ſalzigen, herben oder andern Miſchungen mehr.<lb/>
Das Waſſer iſt fuͤr ſie alle das allgemeine Aufloͤ-<lb/>ſungsmittel, weil ſie Salze ſind, in welchen ſie in<lb/>
gleichartige Theile zergehen, auch durch Huͤlfe deſ-<lb/>ſelben aus andern Subſtanzen gezogen, und in tro-<lb/>
ckener oder fluͤßiger Geſtalt angewendet werden.</p><lb/><p>Ein großer Theil von ſolchen Salzen zeiget<lb/>
in ſeiner Reinigkeit, außer der Miſchung oder Ver-<lb/>
bindung mit andern Dingen, in Kraͤften, Wirkun-<lb/>
gen und Wirkungsarten mehrere Gleichheit und we-<lb/>
niger betraͤchtliche Hauptunterſchiede, wenn es nicht<lb/>
etwa die Grade der Heftigkeit betrift, oder von ei-<lb/>
ner neuen Zubereitung entſtehet, oder durch die ver-<lb/>ſchiedene Doſen bey der Anwendung mit Fleiß ver-<lb/>
urſachet wird.</p><lb/><p>Im Zuſtande der Reinigkeit betrachtet, gehen<lb/>
alſo die Hauptkraͤfte und Wirkungsarten der Saͤu-<lb/>
ren vornehmlich dahin:<lb/><hirendition="#et">Daß ſie als Salze, die feſten, koͤrperlichen,<lb/>
geſchwaͤchten Theile mehr oder weniger reizen,<lb/>
wodurch ſich ihre Faſern und Haͤute lebhafter<lb/>
und geſchwinder zuſammen ziehen, von wel-<lb/>
cher veraͤnderten Bewegung, nach therapevti-<lb/>ſchen Anzeigen, alle gute Folgen entſtehen,<lb/>
die ihren Gebrauch veranlaſſen. Unſerm in<lb/>
allzu heftige Bewegung geſetzten, und ausge-<lb/>
dehnten verduͤnnten Blute, nebſt andern Saͤf-<lb/>
ten, geben ſie bey ihrem Zutritte, wenn ſie<lb/>
unveraͤndert dazu gelangen, durch eine Verdi-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch">ckung</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[226/0238]
ten, ſalzigen, herben oder andern Miſchungen mehr.
Das Waſſer iſt fuͤr ſie alle das allgemeine Aufloͤ-
ſungsmittel, weil ſie Salze ſind, in welchen ſie in
gleichartige Theile zergehen, auch durch Huͤlfe deſ-
ſelben aus andern Subſtanzen gezogen, und in tro-
ckener oder fluͤßiger Geſtalt angewendet werden.
Ein großer Theil von ſolchen Salzen zeiget
in ſeiner Reinigkeit, außer der Miſchung oder Ver-
bindung mit andern Dingen, in Kraͤften, Wirkun-
gen und Wirkungsarten mehrere Gleichheit und we-
niger betraͤchtliche Hauptunterſchiede, wenn es nicht
etwa die Grade der Heftigkeit betrift, oder von ei-
ner neuen Zubereitung entſtehet, oder durch die ver-
ſchiedene Doſen bey der Anwendung mit Fleiß ver-
urſachet wird.
Im Zuſtande der Reinigkeit betrachtet, gehen
alſo die Hauptkraͤfte und Wirkungsarten der Saͤu-
ren vornehmlich dahin:
Daß ſie als Salze, die feſten, koͤrperlichen,
geſchwaͤchten Theile mehr oder weniger reizen,
wodurch ſich ihre Faſern und Haͤute lebhafter
und geſchwinder zuſammen ziehen, von wel-
cher veraͤnderten Bewegung, nach therapevti-
ſchen Anzeigen, alle gute Folgen entſtehen,
die ihren Gebrauch veranlaſſen. Unſerm in
allzu heftige Bewegung geſetzten, und ausge-
dehnten verduͤnnten Blute, nebſt andern Saͤf-
ten, geben ſie bey ihrem Zutritte, wenn ſie
unveraͤndert dazu gelangen, durch eine Verdi-
ckung
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/238>, abgerufen am 23.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.