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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.

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wenn man von einem andern mit der Hand berühret
wird, welcher dieses Holz bearbeitet, und der Rauch
von dem mit diesem Holze gemachten Feuer ist merklich
schädlich und heftig. Gesicht und Hände schwellen öf-
ters und zuweilen die Haut über den ganzen Leib, wor-
auf zuweilen so häufige Blasen entstehen, als ob die
Kranken Aussatz oder Krätze hätten. Nach einigen
Tagen schälet sich die Haut eben so, als wenn man
sich verbrannt hat.

Manchen Leuten ist der Dunst des Firnißbau-
mes so gefährlich, daß sie sich ohne eine Geschwulst
davon zu tragen, ihm nicht nähern dürfen, und wenn
dieses sich doch unwissend zuträgt, so schwellen Hän-
de und Gesicht fast geschwinder, als sie merken,
daß sie sich dabey befunden haben. Herr Kalm
hat angemerket, daß sich deshalb ein alter Mann
vor diesem Baume mehr gefürchtet habe, als vor
einer Otter, auch sind ihm ganze Familien bekannt
gewesen, aus welchen einige ohne Gefahr mit dem-
selben haben umgehen können, wogegen andere dar-
aus um desto mehr beschädiget worden sind. Einen
Mann hat er gesehen, der nicht nur von den Aus-
dünstungen des Baumes sehr stark geschwollen,
sondern auch dabey so steif als ein Klotz geworden
war, daß man ihn in Lacken tragen und umwenden
mußte, und einen andern, welcher von diesem Bau-
me lange Zeit nicht beschädiget worden war, der aber
nachdem, als sein Körper etwas schwächer geworden,
von dem giftigen Dunste durchdrungen wurde.

Der
N 3

wenn man von einem andern mit der Hand beruͤhret
wird, welcher dieſes Holz bearbeitet, und der Rauch
von dem mit dieſem Holze gemachten Feuer iſt merklich
ſchaͤdlich und heftig. Geſicht und Haͤnde ſchwellen oͤf-
ters und zuweilen die Haut uͤber den ganzen Leib, wor-
auf zuweilen ſo haͤufige Blaſen entſtehen, als ob die
Kranken Ausſatz oder Kraͤtze haͤtten. Nach einigen
Tagen ſchaͤlet ſich die Haut eben ſo, als wenn man
ſich verbrannt hat.

Manchen Leuten iſt der Dunſt des Firnißbau-
mes ſo gefaͤhrlich, daß ſie ſich ohne eine Geſchwulſt
davon zu tragen, ihm nicht naͤhern duͤrfen, und wenn
dieſes ſich doch unwiſſend zutraͤgt, ſo ſchwellen Haͤn-
de und Geſicht faſt geſchwinder, als ſie merken,
daß ſie ſich dabey befunden haben. Herr Kalm
hat angemerket, daß ſich deshalb ein alter Mann
vor dieſem Baume mehr gefuͤrchtet habe, als vor
einer Otter, auch ſind ihm ganze Familien bekannt
geweſen, aus welchen einige ohne Gefahr mit dem-
ſelben haben umgehen koͤnnen, wogegen andere dar-
aus um deſto mehr beſchaͤdiget worden ſind. Einen
Mann hat er geſehen, der nicht nur von den Aus-
duͤnſtungen des Baumes ſehr ſtark geſchwollen,
ſondern auch dabey ſo ſteif als ein Klotz geworden
war, daß man ihn in Lacken tragen und umwenden
mußte, und einen andern, welcher von dieſem Bau-
me lange Zeit nicht beſchaͤdiget worden war, der aber
nachdem, als ſein Koͤrper etwas ſchwaͤcher geworden,
von dem giftigen Dunſte durchdrungen wurde.

Der
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[197/0209] wenn man von einem andern mit der Hand beruͤhret wird, welcher dieſes Holz bearbeitet, und der Rauch von dem mit dieſem Holze gemachten Feuer iſt merklich ſchaͤdlich und heftig. Geſicht und Haͤnde ſchwellen oͤf- ters und zuweilen die Haut uͤber den ganzen Leib, wor- auf zuweilen ſo haͤufige Blaſen entſtehen, als ob die Kranken Ausſatz oder Kraͤtze haͤtten. Nach einigen Tagen ſchaͤlet ſich die Haut eben ſo, als wenn man ſich verbrannt hat. Manchen Leuten iſt der Dunſt des Firnißbau- mes ſo gefaͤhrlich, daß ſie ſich ohne eine Geſchwulſt davon zu tragen, ihm nicht naͤhern duͤrfen, und wenn dieſes ſich doch unwiſſend zutraͤgt, ſo ſchwellen Haͤn- de und Geſicht faſt geſchwinder, als ſie merken, daß ſie ſich dabey befunden haben. Herr Kalm hat angemerket, daß ſich deshalb ein alter Mann vor dieſem Baume mehr gefuͤrchtet habe, als vor einer Otter, auch ſind ihm ganze Familien bekannt geweſen, aus welchen einige ohne Gefahr mit dem- ſelben haben umgehen koͤnnen, wogegen andere dar- aus um deſto mehr beſchaͤdiget worden ſind. Einen Mann hat er geſehen, der nicht nur von den Aus- duͤnſtungen des Baumes ſehr ſtark geſchwollen, ſondern auch dabey ſo ſteif als ein Klotz geworden war, daß man ihn in Lacken tragen und umwenden mußte, und einen andern, welcher von dieſem Bau- me lange Zeit nicht beſchaͤdiget worden war, der aber nachdem, als ſein Koͤrper etwas ſchwaͤcher geworden, von dem giftigen Dunſte durchdrungen wurde. Der N 3

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/209>, abgerufen am 27.11.2024.