Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.davon unterhielt, daß man sich damit weder zu Die schädlichen Wirkungen schienen indessen, oder
davon unterhielt, daß man ſich damit weder zu Die ſchaͤdlichen Wirkungen ſchienen indeſſen, oder
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0178" n="166"/> davon unterhielt, daß man ſich damit weder zu<lb/> lange aufzuhalten noch zu erhitzen ſonderlich Gele-<lb/> genheit fand, um ihre Schaͤdlichkeit an ſich ſelbſt<lb/> erfahren zu duͤrfen, die ſich ſonſt an etlichen damit<lb/> umgehenden Perſonen nur nicht allemahl oder noth-<lb/> wendig zu aͤußern pfleget.</p><lb/> <p>Die ſchaͤdlichen Wirkungen ſchienen indeſſen,<lb/> ſeit der alten Sage davon, faſt in Vergeſſenheit<lb/> gerathen zu ſeyn, und man glaubte, als ob man<lb/> ſich vor dieſer Pflanze eben ſo genau nicht in Acht zu<lb/> nehmen haͤtte. Selbſt ich, als der ich mich in juͤngern<lb/> Jahren mit der Cultur der ſaͤmmtlichen in Deutſch-<lb/> land ſeit 1660 bekannt gewordenen Pflanzen ſehr<lb/> ſtark beſchaͤftigte, und beſonderer Umſtaͤnde wegen<lb/> genoͤthiget war, jaͤhrlich eine ſehr anſehnliche Men-<lb/> ge von dergleichen fremden Gewaͤchſen mit eigener<lb/> Hand zu verpflanzen und zu vermehren, habe da-<lb/> mahls darauf eben ſo wenig Acht gehabt, als andre,<lb/> außer daß, wie ich mich wohl beſinnen kann, ich<lb/> beym Verpflanzen und Beſchneiden ſolcher Ge-<lb/> waͤchſe ſo vorſichtig geweſen bin, niemahls den fri-<lb/> ſchen Saft auf die bloße Haut, oder durch Reiben der<lb/> Finger, am Hals, ins Geſichte und ſo weiter beſon-<lb/> ders bey ſtarken Schweiße zu bringen, oder aber<lb/> gar das Meſſer womit ſie beſchnitten wurden, nach-<lb/> laͤßigerweiſe in den Mund zu nehmen, wie es gegen<lb/> alle Verwarnung auch zuweilen in Gedanken ge-<lb/> ſchiehet. Dieſes alles geſchah alſo fruͤher oder<lb/> ſpaͤter im Jahre, ehe die Gewaͤchſe ſtark treiben<lb/> <fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [166/0178]
davon unterhielt, daß man ſich damit weder zu
lange aufzuhalten noch zu erhitzen ſonderlich Gele-
genheit fand, um ihre Schaͤdlichkeit an ſich ſelbſt
erfahren zu duͤrfen, die ſich ſonſt an etlichen damit
umgehenden Perſonen nur nicht allemahl oder noth-
wendig zu aͤußern pfleget.
Die ſchaͤdlichen Wirkungen ſchienen indeſſen,
ſeit der alten Sage davon, faſt in Vergeſſenheit
gerathen zu ſeyn, und man glaubte, als ob man
ſich vor dieſer Pflanze eben ſo genau nicht in Acht zu
nehmen haͤtte. Selbſt ich, als der ich mich in juͤngern
Jahren mit der Cultur der ſaͤmmtlichen in Deutſch-
land ſeit 1660 bekannt gewordenen Pflanzen ſehr
ſtark beſchaͤftigte, und beſonderer Umſtaͤnde wegen
genoͤthiget war, jaͤhrlich eine ſehr anſehnliche Men-
ge von dergleichen fremden Gewaͤchſen mit eigener
Hand zu verpflanzen und zu vermehren, habe da-
mahls darauf eben ſo wenig Acht gehabt, als andre,
außer daß, wie ich mich wohl beſinnen kann, ich
beym Verpflanzen und Beſchneiden ſolcher Ge-
waͤchſe ſo vorſichtig geweſen bin, niemahls den fri-
ſchen Saft auf die bloße Haut, oder durch Reiben der
Finger, am Hals, ins Geſichte und ſo weiter beſon-
ders bey ſtarken Schweiße zu bringen, oder aber
gar das Meſſer womit ſie beſchnitten wurden, nach-
laͤßigerweiſe in den Mund zu nehmen, wie es gegen
alle Verwarnung auch zuweilen in Gedanken ge-
ſchiehet. Dieſes alles geſchah alſo fruͤher oder
ſpaͤter im Jahre, ehe die Gewaͤchſe ſtark treiben
oder
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |