Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.eigentlich eine wirklich schädliche Pflanze, welche Von daher sind ihre Früchte fast zuerst nach Die Botanisten stellten damahls bey ihren schaf-
eigentlich eine wirklich ſchaͤdliche Pflanze, welche Von daher ſind ihre Fruͤchte faſt zuerſt nach Die Botaniſten ſtellten damahls bey ihren ſchaf-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0176" n="164"/> eigentlich eine wirklich ſchaͤdliche Pflanze, welche<lb/> als eine fremde ſchon vor unſerer Zeit in den alten<lb/> botaniſchen Gaͤrten und andern ſtarken Sammlun-<lb/> gen von amerikaniſchen Baͤumen und kleinen Holz-<lb/> arten ſehr lange Zeit, auch weit uͤber ein Jahrhun-<lb/> dert unter den meiſten faſt unwiſſend, was die wah-<lb/> ren Eigenſchaften betrift, mit unterhalten worden<lb/> iſt, ihrer Schaͤdlichkeit wegen aber in ihrem Vater-<lb/> lande, dem noͤrdlichen Amerika vorlaͤngſt unter dem<lb/> Namen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Toxicotendra</hi>,</hi> des Giftbaumes, bekannt ge-<lb/> weſen ſeyn muß, woher ſie Europa erhalten hat.</p><lb/> <p>Von daher ſind ihre Fruͤchte faſt zuerſt nach<lb/> Frankreich, und darauf auch nach England gebracht<lb/> worden, woraus denn ſowohl dieſe, als etliche von<lb/> ihren noch vorhandenen Abaͤnderungen, nebſt einer<lb/> davon ganz verſchiedenen Gattung, erzogen worden<lb/> iſt, die auch in Japan in zwey ſehr wohl zu unter-<lb/> ſcheidenden Abaͤnderungen gefunden wird, an Boͤs-<lb/> artigkeit aber beyden uͤberaus gleichet, wenn dieſe<lb/> nicht noch davon uͤbertroffen wird. Nach und nach<lb/> iſt ſie in unſere deutſche botaniſche Gaͤrten gekom-<lb/> men, daß man ſie endlich als bekannt genug, ohne<lb/> weitern Verſuch, in den Verzeichniſſen mit aufgefuͤh-<lb/> ret hat.</p><lb/> <p>Die Botaniſten ſtellten damahls bey ihren<lb/> Vorleſungen zwar uͤber den Namen derſelben<lb/> Pflanze oft nur fluͤchtige Vetrachtungen an, und<lb/> zeigten ſie in den oͤffentlichen Gaͤrten als eine<lb/> ſolche vor, welche wegen ihrer ſchaͤdlichen Eigen-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchaf-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [164/0176]
eigentlich eine wirklich ſchaͤdliche Pflanze, welche
als eine fremde ſchon vor unſerer Zeit in den alten
botaniſchen Gaͤrten und andern ſtarken Sammlun-
gen von amerikaniſchen Baͤumen und kleinen Holz-
arten ſehr lange Zeit, auch weit uͤber ein Jahrhun-
dert unter den meiſten faſt unwiſſend, was die wah-
ren Eigenſchaften betrift, mit unterhalten worden
iſt, ihrer Schaͤdlichkeit wegen aber in ihrem Vater-
lande, dem noͤrdlichen Amerika vorlaͤngſt unter dem
Namen Toxicotendra, des Giftbaumes, bekannt ge-
weſen ſeyn muß, woher ſie Europa erhalten hat.
Von daher ſind ihre Fruͤchte faſt zuerſt nach
Frankreich, und darauf auch nach England gebracht
worden, woraus denn ſowohl dieſe, als etliche von
ihren noch vorhandenen Abaͤnderungen, nebſt einer
davon ganz verſchiedenen Gattung, erzogen worden
iſt, die auch in Japan in zwey ſehr wohl zu unter-
ſcheidenden Abaͤnderungen gefunden wird, an Boͤs-
artigkeit aber beyden uͤberaus gleichet, wenn dieſe
nicht noch davon uͤbertroffen wird. Nach und nach
iſt ſie in unſere deutſche botaniſche Gaͤrten gekom-
men, daß man ſie endlich als bekannt genug, ohne
weitern Verſuch, in den Verzeichniſſen mit aufgefuͤh-
ret hat.
Die Botaniſten ſtellten damahls bey ihren
Vorleſungen zwar uͤber den Namen derſelben
Pflanze oft nur fluͤchtige Vetrachtungen an, und
zeigten ſie in den oͤffentlichen Gaͤrten als eine
ſolche vor, welche wegen ihrer ſchaͤdlichen Eigen-
ſchaf-
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