sich jährlich beym Uebergange des einen Theiles in den andern wirklich zuträget.
Da nun, wie gesagt, die Absonderung gewis- ser Lagen des Gewebes von der nächst anliegenden, bey der natürlichen Verwandlung der Theile in den Gewächsen, und beym Ausdehnen oder Wachsen, bald auf den Spitzen der Zweige, bald an den Au- gen und Knospen auf eine Art geschieht, nach wel- cher es nothwendig geschehen muß; so trift die Ord- nung der Absonderung wahrscheinlich allemahl eine solche Lage zwischen den übrigen, in welcher sie am leichtesten geschehen kann, welches wohl vornehm- lich der Contextus cellulosus ist. Er wird bey der Absonderung auf eine solche Weise getrennet, die ihre Beziehung auf den verschiedenen Bau dessel- ben haben muß, daß man also den Rest einer sol- chen destruirten Lage, auf der hernach entblößten Oberfläche, bald unter der Gestalt eines Pulvers, das aus Kugeln oder anders gestalteten Blasen be- stehet, bald als eine Wolle, oder Schuppen, und öfters als ein feines zerrissenes Spinnengewebe finden kann.
Wer nicht geübt und gewohnt genug ist, auf dergleichen und andere Veränderungen wohl Acht zu haben, die sich bey der allmähligen Ausbildung gewisser Pflanzentheile zu ereignen pflegen, beson- ders aber auf solche, die das überall und ohne
Auf-
ſich jaͤhrlich beym Uebergange des einen Theiles in den andern wirklich zutraͤget.
Da nun, wie geſagt, die Abſonderung gewiſ- ſer Lagen des Gewebes von der naͤchſt anliegenden, bey der natuͤrlichen Verwandlung der Theile in den Gewaͤchſen, und beym Ausdehnen oder Wachſen, bald auf den Spitzen der Zweige, bald an den Au- gen und Knospen auf eine Art geſchieht, nach wel- cher es nothwendig geſchehen muß; ſo trift die Ord- nung der Abſonderung wahrſcheinlich allemahl eine ſolche Lage zwiſchen den uͤbrigen, in welcher ſie am leichteſten geſchehen kann, welches wohl vornehm- lich der Contextus celluloſus iſt. Er wird bey der Abſonderung auf eine ſolche Weiſe getrennet, die ihre Beziehung auf den verſchiedenen Bau deſſel- ben haben muß, daß man alſo den Reſt einer ſol- chen deſtruirten Lage, auf der hernach entbloͤßten Oberflaͤche, bald unter der Geſtalt eines Pulvers, das aus Kugeln oder anders geſtalteten Blaſen be- ſtehet, bald als eine Wolle, oder Schuppen, und oͤfters als ein feines zerriſſenes Spinnengewebe finden kann.
Wer nicht geuͤbt und gewohnt genug iſt, auf dergleichen und andere Veraͤnderungen wohl Acht zu haben, die ſich bey der allmaͤhligen Ausbildung gewiſſer Pflanzentheile zu ereignen pflegen, beſon- ders aber auf ſolche, die das uͤberall und ohne
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ſich jaͤhrlich beym Uebergange des einen Theiles in
den andern wirklich zutraͤget.
Da nun, wie geſagt, die Abſonderung gewiſ-
ſer Lagen des Gewebes von der naͤchſt anliegenden,
bey der natuͤrlichen Verwandlung der Theile in den
Gewaͤchſen, und beym Ausdehnen oder Wachſen,
bald auf den Spitzen der Zweige, bald an den Au-
gen und Knospen auf eine Art geſchieht, nach wel-
cher es nothwendig geſchehen muß; ſo trift die Ord-
nung der Abſonderung wahrſcheinlich allemahl eine
ſolche Lage zwiſchen den uͤbrigen, in welcher ſie am
leichteſten geſchehen kann, welches wohl vornehm-
lich der Contextus celluloſus iſt. Er wird bey der
Abſonderung auf eine ſolche Weiſe getrennet, die
ihre Beziehung auf den verſchiedenen Bau deſſel-
ben haben muß, daß man alſo den Reſt einer ſol-
chen deſtruirten Lage, auf der hernach entbloͤßten
Oberflaͤche, bald unter der Geſtalt eines Pulvers,
das aus Kugeln oder anders geſtalteten Blaſen be-
ſtehet, bald als eine Wolle, oder Schuppen, und
oͤfters als ein feines zerriſſenes Spinnengewebe
finden kann.
Wer nicht geuͤbt und gewohnt genug iſt, auf
dergleichen und andere Veraͤnderungen wohl Acht
zu haben, die ſich bey der allmaͤhligen Ausbildung
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ders aber auf ſolche, die das uͤberall und ohne
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/172>, abgerufen am 23.07.2024.
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