mehl unterschieden, und wer hat noch zur Zeit er- wiesen, daß die Epidermis plantarum oder folio- rum aus kugelförmigen Theilchen bestehe, in wel- che sie sich bey gewisser Gelegenheit auflöse. Denn ein anders ist eine ganze Lage eines aufgelößten Contextns cellulosi vegetabilis, die sich in kugelförmi- gen abgesonderten Körpern zeiget, ein anders aber die aus den äußersten Spitzen desselben auf der Oberfläche gebildete Haut.
Die Kügelchen indessen, welche das Blätter- mehl ausmachen, sind helle und durchsichtig, ohne daß man zur Zeit darinnen in vorerwähnten Umstän- den etwas weiter entdecken können. Der äußern Gestalt nach gleichen sie nur einzig und allein gewis- sen Arten des feinen Blaumenstaubes, sie haben aber, so viel man weiß, damit nichts weiter ge- mein, denn sie enthalten nichts von jenem. Allen Vermuthen nach sind sie anfänglich, wenn sie sich noch in ihrem ersten und natürlichen Zusammen- hange oder einer gewissen Verbindungsart mit ein- ander befinden, nichts anders, als ganze Lagen von nach und nach ausgesogenen und leeren übrig geblie- benen Blasen, die nach der natürlichen Theilung der ordentlichen Lagen des Markes, des holzigen Wesens, Splindes, Bastes, der Rinde und Schaale, wie sie beym Wachsthume und der Bil- dung neuer Pflanzentheile allezeit geschehen muß, alsdenn gefunden werden, wenn ihr celligtes und
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mehl unterſchieden, und wer hat noch zur Zeit er- wieſen, daß die Epidermis plantarum oder folio- rum aus kugelfoͤrmigen Theilchen beſtehe, in wel- che ſie ſich bey gewiſſer Gelegenheit aufloͤſe. Denn ein anders iſt eine ganze Lage eines aufgeloͤßten Contextns celluloſi vegetabilis, die ſich in kugelfoͤrmi- gen abgeſonderten Koͤrpern zeiget, ein anders aber die aus den aͤußerſten Spitzen deſſelben auf der Oberflaͤche gebildete Haut.
Die Kuͤgelchen indeſſen, welche das Blaͤtter- mehl ausmachen, ſind helle und durchſichtig, ohne daß man zur Zeit darinnen in vorerwaͤhnten Umſtaͤn- den etwas weiter entdecken koͤnnen. Der aͤußern Geſtalt nach gleichen ſie nur einzig und allein gewiſ- ſen Arten des feinen Blaumenſtaubes, ſie haben aber, ſo viel man weiß, damit nichts weiter ge- mein, denn ſie enthalten nichts von jenem. Allen Vermuthen nach ſind ſie anfaͤnglich, wenn ſie ſich noch in ihrem erſten und natuͤrlichen Zuſammen- hange oder einer gewiſſen Verbindungsart mit ein- ander befinden, nichts anders, als ganze Lagen von nach und nach ausgeſogenen und leeren uͤbrig geblie- benen Blaſen, die nach der natuͤrlichen Theilung der ordentlichen Lagen des Markes, des holzigen Weſens, Splindes, Baſtes, der Rinde und Schaale, wie ſie beym Wachsthume und der Bil- dung neuer Pflanzentheile allezeit geſchehen muß, alsdenn gefunden werden, wenn ihr celligtes und
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mehl unterſchieden, und wer hat noch zur Zeit er-
wieſen, daß die Epidermis plantarum oder folio-
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che ſie ſich bey gewiſſer Gelegenheit aufloͤſe. Denn
ein anders iſt eine ganze Lage eines aufgeloͤßten
Contextns celluloſi vegetabilis, die ſich in kugelfoͤrmi-
gen abgeſonderten Koͤrpern zeiget, ein anders aber
die aus den aͤußerſten Spitzen deſſelben auf der
Oberflaͤche gebildete Haut.
Die Kuͤgelchen indeſſen, welche das Blaͤtter-
mehl ausmachen, ſind helle und durchſichtig, ohne
daß man zur Zeit darinnen in vorerwaͤhnten Umſtaͤn-
den etwas weiter entdecken koͤnnen. Der aͤußern
Geſtalt nach gleichen ſie nur einzig und allein gewiſ-
ſen Arten des feinen Blaumenſtaubes, ſie haben
aber, ſo viel man weiß, damit nichts weiter ge-
mein, denn ſie enthalten nichts von jenem. Allen
Vermuthen nach ſind ſie anfaͤnglich, wenn ſie ſich
noch in ihrem erſten und natuͤrlichen Zuſammen-
hange oder einer gewiſſen Verbindungsart mit ein-
ander befinden, nichts anders, als ganze Lagen von
nach und nach ausgeſogenen und leeren uͤbrig geblie-
benen Blaſen, die nach der natuͤrlichen Theilung
der ordentlichen Lagen des Markes, des holzigen
Weſens, Splindes, Baſtes, der Rinde und
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/170>, abgerufen am 23.07.2024.
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