Er verlieret sich aber nach einiger Zeit, wenn sich nehmlich gedachte Theile weiter ausgebildet und aus- einander gezogen haben, so daß man als denn nur ein- zelne Kügelchen hin und wieder, auch wohl gar sehr zerstreuet, wahrnehmen kann, und die Luft trocknet ihn dermaßen, daß er als ein leichtes Pulver abfliegen muß. Sehr ofte ist dieser Blätterstaub so fein, daß man ihn für einen zarten Beschlag oder Schimmel halten sollte, da man ihn beym bloßen Anrühren so gleich mit den Fingern abwischen kann. Etliche Botanisten nennen dieses Pulver farinam andere scobem foliorum, und die damit bestäubten Blätter folia farinosa, wie sie auch die feinere Art, welche ei- nen Beschlag vorstellet, pruinam genennet haben.
Dieses an sich sonst so wenig erheblich schei- nenden Umstandes glaube ich alle Ursache zu ha- ben, hier, als eines besondern, ordentlich zu erwäh- nen, weil das eben angezeigte Blättermehl schon ehemahls unsern großen und höchstverdienten Stahl Gelegenheit gegeben, daß er in einen offenbaren Irrthum verfallen ist, welchen er in seinen Fundam. Chymiae Dogmat. et Experimental. p. 116. §. 44. de semine Lycopodii geäußert, wo er folgendes ge- saget:
Interim (sc. Lycopodii pulvis) nihil aliud est, quam tenerrima corticalis scobs, qua foliorum rudimenta prima alias stipari solent. Allein wie weit ist erstlich der wahre Blumenstaub, und folglich das sogenannte semen Lycopodii, von einem Blätter-
mehl
Er verlieret ſich aber nach einiger Zeit, wenn ſich nehmlich gedachte Theile weiter ausgebildet und aus- einander gezogen haben, ſo daß man als denn nur ein- zelne Kuͤgelchen hin und wieder, auch wohl gar ſehr zerſtreuet, wahrnehmen kann, und die Luft trocknet ihn dermaßen, daß er als ein leichtes Pulver abfliegen muß. Sehr ofte iſt dieſer Blaͤtterſtaub ſo fein, daß man ihn fuͤr einen zarten Beſchlag oder Schimmel halten ſollte, da man ihn beym bloßen Anruͤhren ſo gleich mit den Fingern abwiſchen kann. Etliche Botaniſten nennen dieſes Pulver farinam andere ſcobem foliorum, und die damit beſtaͤubten Blaͤtter folia farinoſa, wie ſie auch die feinere Art, welche ei- nen Beſchlag vorſtellet, pruinam genennet haben.
Dieſes an ſich ſonſt ſo wenig erheblich ſchei- nenden Umſtandes glaube ich alle Urſache zu ha- ben, hier, als eines beſondern, ordentlich zu erwaͤh- nen, weil das eben angezeigte Blaͤttermehl ſchon ehemahls unſern großen und hoͤchſtverdienten Stahl Gelegenheit gegeben, daß er in einen offenbaren Irrthum verfallen iſt, welchen er in ſeinen Fundam. Chymiae Dogmat. et Experimental. p. 116. §. 44. de ſemine Lycopodii geaͤußert, wo er folgendes ge- ſaget:
Interim (ſc. Lycopodii pulvis) nihil aliud eſt, quam tenerrima corticalis ſcobs, qua foliorum rudimenta prima alias ſtipari ſolent. Allein wie weit iſt erſtlich der wahre Blumenſtaub, und folglich das ſogenannte ſemen Lycopodii, von einem Blaͤtter-
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Er verlieret ſich aber nach einiger Zeit, wenn ſich
nehmlich gedachte Theile weiter ausgebildet und aus-
einander gezogen haben, ſo daß man als denn nur ein-
zelne Kuͤgelchen hin und wieder, auch wohl gar ſehr
zerſtreuet, wahrnehmen kann, und die Luft trocknet
ihn dermaßen, daß er als ein leichtes Pulver abfliegen
muß. Sehr ofte iſt dieſer Blaͤtterſtaub ſo fein, daß
man ihn fuͤr einen zarten Beſchlag oder Schimmel
halten ſollte, da man ihn beym bloßen Anruͤhren ſo
gleich mit den Fingern abwiſchen kann. Etliche
Botaniſten nennen dieſes Pulver farinam andere
ſcobem foliorum, und die damit beſtaͤubten Blaͤtter
folia farinoſa, wie ſie auch die feinere Art, welche ei-
nen Beſchlag vorſtellet, pruinam genennet haben.
Dieſes an ſich ſonſt ſo wenig erheblich ſchei-
nenden Umſtandes glaube ich alle Urſache zu ha-
ben, hier, als eines beſondern, ordentlich zu erwaͤh-
nen, weil das eben angezeigte Blaͤttermehl ſchon
ehemahls unſern großen und hoͤchſtverdienten Stahl
Gelegenheit gegeben, daß er in einen offenbaren
Irrthum verfallen iſt, welchen er in ſeinen Fundam.
Chymiae Dogmat. et Experimental. p. 116. §. 44.
de ſemine Lycopodii geaͤußert, wo er folgendes ge-
ſaget:
Interim (ſc. Lycopodii pulvis) nihil aliud eſt,
quam tenerrima corticalis ſcobs, qua foliorum
rudimenta prima alias ſtipari ſolent. Allein wie
weit iſt erſtlich der wahre Blumenſtaub, und folglich
das ſogenannte ſemen Lycopodii, von einem Blaͤtter-
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/169>, abgerufen am 23.07.2024.
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