nem gewissen Grade der Wärme bey wenigen Begie- ßen sehr wohl halten.
Die Unterhaltung solcher und anderer ähnli- cher Gewächse kann in den botanischen Gärten im Moose auf folgende sehr bequeme Art geschehen, an solchen Stellen, welche schattig, kühle und etwas feuchte gehalten werden können, daß sie nur allein die Morgensonne haben. Man kann nach seinen Absichten und der Menge, die man zu sammlen vor hat, verschiedene kleine, hohle Hügel von Kalk- Bruch- oder Feldsteinen und Moos so feste errich- ten lassen, daß sie weder Wasser noch Frost ausein- ander treiben kann. Diese müssen überall äußer- lich mit Spalten und Ritzen versehen seyn, durch die man die in Moos eingewickelte Wurzeln stecken kann; die Mitte wird mit Erde, und der obere Theil, welcher offen stehet, ganz mit Moos ausgefüllet, durch welchen sich Regen und das eingegossene Wasser langsam überall durchziehen kann.
Zu Unterhaltung der übrigen Gewächse kann man, ohne den geringsten Uebelstand den Garten zu geben, kleine aus Steinen zusammengesetzte becken[-] formige breite Hydrophi lacia oder Wasserbehälter von einer schicklichen Gestalt bey den Brunnen mit etlichen Röhren und Hähnen anbringen, ihnen die unterste La- ge von Sand, die mittlere von etwas Torf und Erde, und die oberste starke von langen, weichen, grünen Wassermoose geben, und das Wasser nach Be- schaffenheit der Jahreszeiten darinnen in einen bald
hohen,
nem gewiſſen Grade der Waͤrme bey wenigen Begie- ßen ſehr wohl halten.
Die Unterhaltung ſolcher und anderer aͤhnli- cher Gewaͤchſe kann in den botaniſchen Gaͤrten im Mooſe auf folgende ſehr bequeme Art geſchehen, an ſolchen Stellen, welche ſchattig, kuͤhle und etwas feuchte gehalten werden koͤnnen, daß ſie nur allein die Morgenſonne haben. Man kann nach ſeinen Abſichten und der Menge, die man zu ſammlen vor hat, verſchiedene kleine, hohle Huͤgel von Kalk- Bruch- oder Feldſteinen und Moos ſo feſte errich- ten laſſen, daß ſie weder Waſſer noch Froſt ausein- ander treiben kann. Dieſe muͤſſen uͤberall aͤußer- lich mit Spalten und Ritzen verſehen ſeyn, durch die man die in Moos eingewickelte Wurzeln ſtecken kann; die Mitte wird mit Erde, und der obere Theil, welcher offen ſtehet, ganz mit Moos ausgefuͤllet, durch welchen ſich Regen und das eingegoſſene Waſſer langſam uͤberall durchziehen kann.
Zu Unterhaltung der uͤbrigen Gewaͤchſe kann man, ohne den geringſten Uebelſtand den Garten zu geben, kleine aus Steinen zuſammengeſetzte becken[-] formige breite Hydrophi lacia oder Waſſerbehaͤlter von einer ſchicklichen Geſtalt bey den Brunnen mit etlichen Roͤhren und Haͤhnen anbringen, ihnen die unterſte La- ge von Sand, die mittlere von etwas Torf und Erde, und die oberſte ſtarke von langen, weichen, gruͤnen Waſſermooſe geben, und das Waſſer nach Be- ſchaffenheit der Jahreszeiten darinnen in einen bald
hohen,
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nem gewiſſen Grade der Waͤrme bey wenigen Begie-
ßen ſehr wohl halten.
Die Unterhaltung ſolcher und anderer aͤhnli-
cher Gewaͤchſe kann in den botaniſchen Gaͤrten im
Mooſe auf folgende ſehr bequeme Art geſchehen,
an ſolchen Stellen, welche ſchattig, kuͤhle und etwas
feuchte gehalten werden koͤnnen, daß ſie nur allein
die Morgenſonne haben. Man kann nach ſeinen
Abſichten und der Menge, die man zu ſammlen vor
hat, verſchiedene kleine, hohle Huͤgel von Kalk-
Bruch- oder Feldſteinen und Moos ſo feſte errich-
ten laſſen, daß ſie weder Waſſer noch Froſt ausein-
ander treiben kann. Dieſe muͤſſen uͤberall aͤußer-
lich mit Spalten und Ritzen verſehen ſeyn, durch die
man die in Moos eingewickelte Wurzeln ſtecken
kann; die Mitte wird mit Erde, und der obere Theil,
welcher offen ſtehet, ganz mit Moos ausgefuͤllet,
durch welchen ſich Regen und das eingegoſſene
Waſſer langſam uͤberall durchziehen kann.
Zu Unterhaltung der uͤbrigen Gewaͤchſe kann
man, ohne den geringſten Uebelſtand den Garten zu
geben, kleine aus Steinen zuſammengeſetzte becken-
formige breite Hydrophi lacia oder Waſſerbehaͤlter von
einer ſchicklichen Geſtalt bey den Brunnen mit etlichen
Roͤhren und Haͤhnen anbringen, ihnen die unterſte La-
ge von Sand, die mittlere von etwas Torf und Erde,
und die oberſte ſtarke von langen, weichen, gruͤnen
Waſſermooſe geben, und das Waſſer nach Be-
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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/153>, abgerufen am 23.07.2024.
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