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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.

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Im Februar des nehmlichen Jahres gab ich
diesen Bäumchen sogleich etwas tiefere Gartentöpfe,
die zugleich einen starken Zoll weiter waren, und
verpflanzte sie in einen viel derber zusammen ge-
druckten Moos, als sie vorher gestanden hatten, daß
also sowohl die Unterlagen, als die neue Bedeckung,
auf den Seiten überall dichter wurden. Ich ver-
fuhr also damit auf eine fast ähnliche Weise, wie
die Gärtner mit den in einer allzuleichten oder lo-
ckern Erde stehenden Orangebäumen zu thun pfle-
gen, wenn sie allzustark ins Holz wachsen, ohne
Früchte anzusetzen und zu behalten, denn dazu ist
ein fetterer und schwererer Grund nöthig.

In besagtem Zustande ließ ich sie unter der
Orangerie, bis gegen Ende des folgenden März,
da ich sie in eine gemäßigte Wärme brachte, bey
welcher sie bald neue Wurzeln machten, und ihre
Knospen zu öfnen anfingen. Nachdem sich Laub und
Zweige vergrößerten, und der Trieb überhaupt leb-
hafter zu werden schien, setzte ich dem vorgedachten
Sumpfwasser, beym Begießen, nach und nach etwas
von einer Lauge zu, die man sonst bey den Gärtnern
einen Guß zu nennen gewohnt ist, doch davon nur
dermaßen wenig, daß sie durch das viele Wasser
sehr verdünnet wurde. Diese Lauge bestund aus
recht fetten Schaafmiste und recht wohl verfaulten
Hornspänen. Mit dieser Lauge wechselte ich beym
Begießen also ab, daß die Pflanzen, nach Erforde-
rung der stärkern Verdünstung, immer über den 3ten,

5ten

Im Februar des nehmlichen Jahres gab ich
dieſen Baͤumchen ſogleich etwas tiefere Gartentoͤpfe,
die zugleich einen ſtarken Zoll weiter waren, und
verpflanzte ſie in einen viel derber zuſammen ge-
druckten Moos, als ſie vorher geſtanden hatten, daß
alſo ſowohl die Unterlagen, als die neue Bedeckung,
auf den Seiten uͤberall dichter wurden. Ich ver-
fuhr alſo damit auf eine faſt aͤhnliche Weiſe, wie
die Gaͤrtner mit den in einer allzuleichten oder lo-
ckern Erde ſtehenden Orangebaͤumen zu thun pfle-
gen, wenn ſie allzuſtark ins Holz wachſen, ohne
Fruͤchte anzuſetzen und zu behalten, denn dazu iſt
ein fetterer und ſchwererer Grund noͤthig.

In beſagtem Zuſtande ließ ich ſie unter der
Orangerie, bis gegen Ende des folgenden Maͤrz,
da ich ſie in eine gemaͤßigte Waͤrme brachte, bey
welcher ſie bald neue Wurzeln machten, und ihre
Knospen zu oͤfnen anfingen. Nachdem ſich Laub und
Zweige vergroͤßerten, und der Trieb uͤberhaupt leb-
hafter zu werden ſchien, ſetzte ich dem vorgedachten
Sumpfwaſſer, beym Begießen, nach und nach etwas
von einer Lauge zu, die man ſonſt bey den Gaͤrtnern
einen Guß zu nennen gewohnt iſt, doch davon nur
dermaßen wenig, daß ſie durch das viele Waſſer
ſehr verduͤnnet wurde. Dieſe Lauge beſtund aus
recht fetten Schaafmiſte und recht wohl verfaulten
Hornſpaͤnen. Mit dieſer Lauge wechſelte ich beym
Begießen alſo ab, daß die Pflanzen, nach Erforde-
rung der ſtaͤrkern Verduͤnſtung, immer uͤber den 3ten,

5ten
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[127/0139] Im Februar des nehmlichen Jahres gab ich dieſen Baͤumchen ſogleich etwas tiefere Gartentoͤpfe, die zugleich einen ſtarken Zoll weiter waren, und verpflanzte ſie in einen viel derber zuſammen ge- druckten Moos, als ſie vorher geſtanden hatten, daß alſo ſowohl die Unterlagen, als die neue Bedeckung, auf den Seiten uͤberall dichter wurden. Ich ver- fuhr alſo damit auf eine faſt aͤhnliche Weiſe, wie die Gaͤrtner mit den in einer allzuleichten oder lo- ckern Erde ſtehenden Orangebaͤumen zu thun pfle- gen, wenn ſie allzuſtark ins Holz wachſen, ohne Fruͤchte anzuſetzen und zu behalten, denn dazu iſt ein fetterer und ſchwererer Grund noͤthig. In beſagtem Zuſtande ließ ich ſie unter der Orangerie, bis gegen Ende des folgenden Maͤrz, da ich ſie in eine gemaͤßigte Waͤrme brachte, bey welcher ſie bald neue Wurzeln machten, und ihre Knospen zu oͤfnen anfingen. Nachdem ſich Laub und Zweige vergroͤßerten, und der Trieb uͤberhaupt leb- hafter zu werden ſchien, ſetzte ich dem vorgedachten Sumpfwaſſer, beym Begießen, nach und nach etwas von einer Lauge zu, die man ſonſt bey den Gaͤrtnern einen Guß zu nennen gewohnt iſt, doch davon nur dermaßen wenig, daß ſie durch das viele Waſſer ſehr verduͤnnet wurde. Dieſe Lauge beſtund aus recht fetten Schaafmiſte und recht wohl verfaulten Hornſpaͤnen. Mit dieſer Lauge wechſelte ich beym Begießen alſo ab, daß die Pflanzen, nach Erforde- rung der ſtaͤrkern Verduͤnſtung, immer uͤber den 3ten, 5ten

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen01_1789/139>, abgerufen am 23.11.2024.