Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.Eichen und Fichten darinnen gefunden habe, deren In der Mitte des Octobers ließ ich insgemein Bey dem Verwahren des oft erwähnten Moo- Um- G 4
Eichen und Fichten darinnen gefunden habe, deren In der Mitte des Octobers ließ ich insgemein Bey dem Verwahren des oft erwaͤhnten Moo- Um- G 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0115" n="103"/> Eichen und Fichten darinnen gefunden habe, deren<lb/> Pfahlwurzeln bereits tief durch ſie hindurch in den<lb/> unterliegenden Waldboden eingedrungen waren.</p><lb/> <p>In der Mitte des Octobers ließ ich insgemein<lb/> den zu meinen Verſuchen noͤthigen Vorrath von<lb/> weichen lockern Mooſen einſammlen, an einem war-<lb/> men erhabenen Orte ausbreiten und ſo lange wen-<lb/> den, bis er an der Sonne trocken geworden war,<lb/> worauf er auf einen luftigen Boden verwahret<lb/> wurde. Wenn ich aber mitten im Witter daran<lb/> einigen Mangel hatte, ließ ich mir dergleichen von<lb/> Brunnenmachern holen.</p><lb/> <p>Bey dem Verwahren des oft erwaͤhnten Moo-<lb/> ſes auf einem luftig und warmgelegenen Boden<lb/> eines Gartenhauſes, bekam ich eine Kenntniß von<lb/> etwas beſondern, daran ich damahls am wenigſten<lb/> dachte, daß nehmlich die großen rauchen gelbbrau-<lb/> nen Erdbienen, die man ſonſt Hummeln nennet,<lb/> und an den etwas erhabenen Wieſenraͤndern, den<lb/> Feldraͤumen, an und zwiſchen den Feldhecken, 1—½<lb/> Fuß tief in der tragbaren Erde, unter den Baum-<lb/> wurzeln und ſonſt in flachen mit Moos ausgefuͤllten<lb/> Gruben, in den trocknen Waͤldern zu finden ge-<lb/> wohnt iſt, daß eben dieſe Bienen, auch in den<lb/> Moos auf den Boden ihren Stand nehmen. Sie<lb/> hatten aber ein ſo ſtarkes Neſt daſelbſt gebauet, wo-<lb/> rinnen man das Volk ohne die Brut, im Monat<lb/> Juli ſchon an 6 bis 700 rechnen konnte, da ſonſt ihre<lb/> Schwaͤrme ungemein ſchwach im Juli ſind. Der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Um-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [103/0115]
Eichen und Fichten darinnen gefunden habe, deren
Pfahlwurzeln bereits tief durch ſie hindurch in den
unterliegenden Waldboden eingedrungen waren.
In der Mitte des Octobers ließ ich insgemein
den zu meinen Verſuchen noͤthigen Vorrath von
weichen lockern Mooſen einſammlen, an einem war-
men erhabenen Orte ausbreiten und ſo lange wen-
den, bis er an der Sonne trocken geworden war,
worauf er auf einen luftigen Boden verwahret
wurde. Wenn ich aber mitten im Witter daran
einigen Mangel hatte, ließ ich mir dergleichen von
Brunnenmachern holen.
Bey dem Verwahren des oft erwaͤhnten Moo-
ſes auf einem luftig und warmgelegenen Boden
eines Gartenhauſes, bekam ich eine Kenntniß von
etwas beſondern, daran ich damahls am wenigſten
dachte, daß nehmlich die großen rauchen gelbbrau-
nen Erdbienen, die man ſonſt Hummeln nennet,
und an den etwas erhabenen Wieſenraͤndern, den
Feldraͤumen, an und zwiſchen den Feldhecken, 1—½
Fuß tief in der tragbaren Erde, unter den Baum-
wurzeln und ſonſt in flachen mit Moos ausgefuͤllten
Gruben, in den trocknen Waͤldern zu finden ge-
wohnt iſt, daß eben dieſe Bienen, auch in den
Moos auf den Boden ihren Stand nehmen. Sie
hatten aber ein ſo ſtarkes Neſt daſelbſt gebauet, wo-
rinnen man das Volk ohne die Brut, im Monat
Juli ſchon an 6 bis 700 rechnen konnte, da ſonſt ihre
Schwaͤrme ungemein ſchwach im Juli ſind. Der
Um-
G 4
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