Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische Abhandlungen. Bd. 1. Berlin, 1789.ich sie bey einem guten Wachsthume so lange er- Zu diesem Ende habe ich jährlich die erforder- Um den verschiedenen nahrhaften Gehalt dieser einem G 2
ich ſie bey einem guten Wachsthume ſo lange er- Zu dieſem Ende habe ich jaͤhrlich die erforder- Um den verſchiedenen nahrhaften Gehalt dieſer einem G 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0111" n="99"/> ich ſie bey einem guten Wachsthume ſo lange er-<lb/> hielt, bis ſich endlich entweder die Ameiſen zu ſtark<lb/> einniſteten, oder die gemeinen Gartenkroͤten ſie ſo un-<lb/> terwuͤhlten, daß ſie verdorren mußten. Die oͤftern<lb/> Beobachtungen uͤber dergleichen wilde Pflanzen<lb/> ſetzten mich unterdeſſen im Stand, daß ich nicht<lb/> nur dieſen uͤbeln Zufaͤllen vorkommen, ſondern auch<lb/> uͤber die Unterhaltung mancherley Gewaͤchſe im<lb/> Mooſe ordentliche und ſichere Verſuche anſtellen<lb/> konnte. Dergleichen habe ich hernach ſeit 1736,<lb/> bis auf dieſen jetzigen Fruͤhling, mit allen Veraͤnde-<lb/> rungen immer abwechſelnd fortgeſetzt, dazu allerley<lb/> Gewaͤchſe angewendet, und ſolche ſowohl aus Saa-<lb/> men als Wurzeln im Waſſer- und Erdmooſen<lb/> erzogen.</p><lb/> <p>Zu dieſem Ende habe ich jaͤhrlich die erforder-<lb/> liche Menge von ſolchen dazu ſchicklichen Arten des<lb/> Mooſes zuſammenbringen laſſen, welche zu Haupt-<lb/> verſuchen zuweilen ſehr viel ausmachte. Dieſe<lb/> wurde von Schlamm, Sand, Wurzel- und Blaͤt-<lb/> terwerk gereiniget, und bald friſch, bald lufttrocken,<lb/> gebraucht.</p><lb/> <p>Um den verſchiedenen nahrhaften Gehalt dieſer<lb/> oder jener Moosart zu erfahren, laugte ich ſelbige mit<lb/> Waſſer ſo lange aus, als die zwiſchen denſelben be-<lb/> findliche feine erdigſalzige, ſchleimige und brenn-<lb/> bare Materie das Waſſer faͤrben, und noch einige<lb/> Spuren geben wollte, und machte dieſes ausge-<lb/> laugte Weſen durch ſehr gelindes Abdampfen zu<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 2</fw><fw place="bottom" type="catch">einem</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [99/0111]
ich ſie bey einem guten Wachsthume ſo lange er-
hielt, bis ſich endlich entweder die Ameiſen zu ſtark
einniſteten, oder die gemeinen Gartenkroͤten ſie ſo un-
terwuͤhlten, daß ſie verdorren mußten. Die oͤftern
Beobachtungen uͤber dergleichen wilde Pflanzen
ſetzten mich unterdeſſen im Stand, daß ich nicht
nur dieſen uͤbeln Zufaͤllen vorkommen, ſondern auch
uͤber die Unterhaltung mancherley Gewaͤchſe im
Mooſe ordentliche und ſichere Verſuche anſtellen
konnte. Dergleichen habe ich hernach ſeit 1736,
bis auf dieſen jetzigen Fruͤhling, mit allen Veraͤnde-
rungen immer abwechſelnd fortgeſetzt, dazu allerley
Gewaͤchſe angewendet, und ſolche ſowohl aus Saa-
men als Wurzeln im Waſſer- und Erdmooſen
erzogen.
Zu dieſem Ende habe ich jaͤhrlich die erforder-
liche Menge von ſolchen dazu ſchicklichen Arten des
Mooſes zuſammenbringen laſſen, welche zu Haupt-
verſuchen zuweilen ſehr viel ausmachte. Dieſe
wurde von Schlamm, Sand, Wurzel- und Blaͤt-
terwerk gereiniget, und bald friſch, bald lufttrocken,
gebraucht.
Um den verſchiedenen nahrhaften Gehalt dieſer
oder jener Moosart zu erfahren, laugte ich ſelbige mit
Waſſer ſo lange aus, als die zwiſchen denſelben be-
findliche feine erdigſalzige, ſchleimige und brenn-
bare Materie das Waſſer faͤrben, und noch einige
Spuren geben wollte, und machte dieſes ausge-
laugte Weſen durch ſehr gelindes Abdampfen zu
einem
G 2
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