Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

Bild:
<< vorherige Seite


De
AURI TINCTURA
Sive
AURO POTABILI
VERO

Was solche sey/ vnd wie dieselbe von einem fal-
schen vnd Sophistischen
Auro Potabili zu
vnterscheyden vnd zu erkennen.
Auch wie solche auff Spagirische weise zugerichtet vnd be-
reytet: Vnd wozu solche in Medicina könne
gebraucht werden.


DE AUROPOTABILI.

ES ist kund vnd offenbahr/ daß alle wahre Philosophi, vor
viel hundert Jahren her/ sich hoch bemühet haben/ jhren Leib von zu-
fälligen Kranckheiten zu retten/ vnd jhr Leben in Gesundheit zu er-
längern. Dahero sie gesucht vnd fleissig nachgedacht/ worinn solche
Rettung vnd Erlängerung bestünde. Haben derowegen die Vege-
tabilien, Animalien
vnd Mineralien vnter die Hand genommen/
solche mit grossem Fleiß durch das Fewer anatomiret, vnd examiniret, was für Kräff-
ten darinnen zu finden. Aber vnter allen öbern vnd vntern Creaturen nichts gefunden/
darinn ein grössere Harmonia vnd Freundschafft gespüret würde/ als zwischen der
Sonn/ Gold/ Menschen vnd Wein. Dann bekant genug ist/ daß die Elementische
warme Sonn das Leben aller Dingen verursacht. Dahero sie dann das Gold/ wel-
ches nichts anders ist/ als ein Terrestrische Sonne/ oder ein Coagulirtes vnd Com-

pactes


De
AURI TINCTURA
Sive
AURO POTABILI
VERO

Was ſolche ſey/ vnd wie dieſelbe von einem fal-
ſchen vnd Sophiſtiſchen
Auro Potabili zu
vnterſcheyden vnd zu erkennen.
Auch wie ſolche auff Spagiriſche weiſe zugerichtet vnd be-
reytet: Vnd wozu ſolche in Medicina koͤnne
gebraucht werden.


DE AUROPOTABILI.

ES iſt kund vnd offenbahr/ daß alle wahre Philoſophi, vor
viel hundert Jahren her/ ſich hoch bemuͤhet haben/ jhren Leib von zu-
faͤlligen Kranckheiten zu retten/ vnd jhr Leben in Geſundheit zu er-
laͤngern. Dahero ſie geſucht vnd fleiſſig nachgedacht/ worinn ſolche
Rettung vnd Erlaͤngerung beſtuͤnde. Haben derowegen die Vege-
tabilien, Animalien
vnd Mineralien vnter die Hand genommen/
ſolche mit groſſem Fleiß durch das Fewer anatomiret, vnd examiniret, was fuͤr Kraͤff-
ten darinnen zu finden. Aber vnter allen oͤbern vnd vntern Creaturen nichts gefunden/
darinn ein groͤſſere Harmonia vnd Freundſchafft geſpuͤret wuͤrde/ als zwiſchen der
Sonn/ Gold/ Menſchen vnd Wein. Dann bekant genug iſt/ daß die Elementiſche
warme Sonn das Leben aller Dingen verurſacht. Dahero ſie dann das Gold/ wel-
ches nichts anders iſt/ als ein Terreſtriſche Sonne/ oder ein Coagulirtes vnd Com-

pactes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0346" n="326"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">De</hi><lb/><hi rendition="#g">AURI TINCTURA</hi><lb/><hi rendition="#i">Sive</hi><lb/><hi rendition="#g">AURO POTABILI<lb/>
VERO</hi></hi><lb/><hi rendition="#b">Was &#x017F;olche &#x017F;ey/ vnd wie die&#x017F;elbe von einem fal-<lb/>
&#x017F;chen vnd Sophi&#x017F;ti&#x017F;chen</hi><hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Auro Potabili</hi></hi></hi> zu<lb/>
vnter&#x017F;cheyden vnd zu erkennen.<lb/>
Auch wie &#x017F;olche auff Spagiri&#x017F;che wei&#x017F;e zugerichtet vnd be-<lb/>
reytet: Vnd wozu &#x017F;olche in <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Medicina</hi></hi></hi> ko&#x0364;nne<lb/>
gebraucht werden.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq">DE AUROPOTABILI.</hi> </hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>S i&#x017F;t kund vnd offenbahr/ daß alle wahre <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophi,</hi> vor<lb/>
viel hundert Jahren her/ &#x017F;ich hoch bemu&#x0364;het haben/ jhren Leib von zu-<lb/>
fa&#x0364;lligen Kranckheiten zu retten/ vnd jhr Leben in Ge&#x017F;undheit zu er-<lb/>
la&#x0364;ngern. Dahero &#x017F;ie ge&#x017F;ucht vnd flei&#x017F;&#x017F;ig nachgedacht/ worinn &#x017F;olche<lb/>
Rettung vnd Erla&#x0364;ngerung be&#x017F;tu&#x0364;nde. Haben derowegen die <hi rendition="#aq">Vege-<lb/>
tabilien, Animalien</hi> vnd <hi rendition="#aq">Mineralien</hi> vnter die Hand genommen/<lb/>
&#x017F;olche mit gro&#x017F;&#x017F;em Fleiß durch das Fewer <hi rendition="#aq">anatomiret,</hi> vnd <hi rendition="#aq">examiniret,</hi> was fu&#x0364;r Kra&#x0364;ff-<lb/>
ten darinnen zu finden. Aber vnter allen o&#x0364;bern vnd vntern Creaturen nichts gefunden/<lb/>
darinn ein gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere <hi rendition="#aq">Harmonia</hi> vnd Freund&#x017F;chafft ge&#x017F;pu&#x0364;ret wu&#x0364;rde/ als zwi&#x017F;chen der<lb/>
Sonn/ Gold/ Men&#x017F;chen vnd Wein. Dann bekant genug i&#x017F;t/ daß die Elementi&#x017F;che<lb/>
warme Sonn das Leben aller Dingen verur&#x017F;acht. Dahero &#x017F;ie dann das Gold/ wel-<lb/>
ches nichts anders i&#x017F;t/ als ein Terre&#x017F;tri&#x017F;che Sonne/ oder ein <hi rendition="#aq">Coagulirtes</hi> vnd <hi rendition="#aq">Com-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">pactes</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[326/0346] De AURI TINCTURA Sive AURO POTABILI VERO Was ſolche ſey/ vnd wie dieſelbe von einem fal- ſchen vnd Sophiſtiſchen Auro Potabili zu vnterſcheyden vnd zu erkennen. Auch wie ſolche auff Spagiriſche weiſe zugerichtet vnd be- reytet: Vnd wozu ſolche in Medicina koͤnne gebraucht werden. DE AUROPOTABILI. ES iſt kund vnd offenbahr/ daß alle wahre Philoſophi, vor viel hundert Jahren her/ ſich hoch bemuͤhet haben/ jhren Leib von zu- faͤlligen Kranckheiten zu retten/ vnd jhr Leben in Geſundheit zu er- laͤngern. Dahero ſie geſucht vnd fleiſſig nachgedacht/ worinn ſolche Rettung vnd Erlaͤngerung beſtuͤnde. Haben derowegen die Vege- tabilien, Animalien vnd Mineralien vnter die Hand genommen/ ſolche mit groſſem Fleiß durch das Fewer anatomiret, vnd examiniret, was fuͤr Kraͤff- ten darinnen zu finden. Aber vnter allen oͤbern vnd vntern Creaturen nichts gefunden/ darinn ein groͤſſere Harmonia vnd Freundſchafft geſpuͤret wuͤrde/ als zwiſchen der Sonn/ Gold/ Menſchen vnd Wein. Dann bekant genug iſt/ daß die Elementiſche warme Sonn das Leben aller Dingen verurſacht. Dahero ſie dann das Gold/ wel- ches nichts anders iſt/ als ein Terreſtriſche Sonne/ oder ein Coagulirtes vnd Com- pactes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/346
Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/346>, abgerufen am 23.11.2024.